tun ja gerade so als würden allein sie die passenden Reformen für Griechenland haben, welche Griechenland wieder aus der Krise führt. In der Realität aber kann man kein solch tief im Sand steckende Land mittels strengen Reformen binnen weniger Jahre wieder raus ziehen. Alle Vergleiche wie z.B. die Reformen, die in Spanien, Portugal oder auch in Dtl. erfolgen bzw. erfolgten, sind nicht Ansatzweise mit den Reformen in GR vergleichbar. Keines der genannten Länder hat annähernd solch tiefgreifende Reformen ertragen müssen.
So erhält an in GR nach einem Jahr Arbeitslosigkeit keine Sozialhilfen mehr, in Spanien und Dtl. erhält man diese. Dennoch wird ein weiterer Abbau der Sozialleistungen gefordert.
So sind die Löhne in GR um ca. 30% gefallen, in Spanien und Portugal lediglich um 10%. In Dtl. hingegen sind die Löhne im Zuge der Hartz-Reformen nicht mal annähernd 10% gefallen. Und auch die Einschnitte im sozialen Bereich sind nicht annäherd so hart ausgefallen wie in GR.
Es ist geradezu Assozial und Arrogant, GR fehlenden Reformwillen vorzuwerfen, welchen wir selbst nicht annähernd in der Lage wären aufzubringen. Ich möchte nicht wissen was in Dtl. los wäre, wenn man HartzIV-Leistungen, Wohngeld, etc. einfach mal wegstreichen würde oder die Löhne nennenswert fallen würden.
Nachdem GR diese harten Einschnitte vollzogen hat, ist es für mich unbegreiflich, dass man nicht in der Lage ist, über seinen Schatten zu springen und auch mal ein paar Vorschläge zu tolerieren. Klar kann ich es durchaus verstehen, dass die Gläubiger ihr Geld wiederhaben wollen, doch andererseits bin ich der Ansicht, wer Griechenland Kredite vergeben hat, der hat dies in dem Bewusstsein getan, dass die Rückzahlung eben nicht oder deutlich später erfolgt. Da kann ich dieses Herumgeheule nicht nachvollziehen und noch viel Weniger, dass man scheinbar einen Sinneswandel vollzieht und aussteigen möchte.
Ja wie doof muss man als Gläubiger sein, dass man erst leichtfertig naiv Kredite vergibt, aber fleißig über ein paar Jahre nette Renditen kassiert, dann die Blase platzt und man dementsprechend vor der Wahl steht, das Ding platzen zu lassen oder mit Hilfsgeldern und weiteren Krediten zu überbrücken, man sich für die Hilfsmaßnahmen entscheidet und jede Menge weiterer Überbrückungskredite reinsteckt und nun plötzlich feststellt, dass man es doch nicht mehr will.
Ja will man den Reformweg weitergehen oder will man es nicht? Die Frage hatte man doch eigentlich 2012 geklärt und nun sollte man zu seiner Entscheidung stehen und den Weg auch weitergehen. Es gibt bislang KEINERLEI Indikationen, dass Griechenland den Pfad der Reformen verlässt. Das Einzige was Griechenland tut ist es etwas auf die Bremse zu treten und das Reformtempo so zu wählen, dass es fürs Volke erträglicher wird und das Volke die Reformen auch aushält.
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