Die Mehrheit sind unzfriedene Bürger, fühlen sich generell von der Regierung vernachlässigt, weil seit der Wende sich im Osten nix tut bzw. sehr wenig getan hat.
Der Witz an der Sache ist, dass dem gar nicht so ist. Gerade in den Neuen Bundesländern sind die Veränderungen der letzten 10 Jahre derartig gewaltig, wie man sie in den alten Bundesländern vermisst. Da erstrahlen Städte wie Dresden mittlerweile einem Glanze, was vor 20 Jahren wohl nur die großen Optimisten für möglich erachtet hätten. Da ist ein marodes Straßennetz, welches binnen 20 Jahren von Grund auf saniert wurde und mittlerweile qualitativ das Straßennetz in den alten Bundesländern überholt hat. Verfallene Gutshöfe, alte Betriebe, usw. all dies wurde zu großen Teilen saniert und nur noch wenige Stellen erinnern an den Verfall der DDR.
Während noch in den 90er-Jahren die Arbeitslosigkeit mit teils deutlich über 20% erschreckend hoch lag, so ist die Arbeitslosigkeit in den Neuen Bundesländern nur noch an wenigen Stellen als ein großes Problem wahr zu nehmen. Ganz zu schweigen von den vielen dicken Autos, welche mittlerweile herumfahren und an die ärmlichen Verhältnisse der 90er-Jahre nicht mehr erinnern. Natürlich wäre es falsch, all dies für ausreichend zu erachten, doch wäre es vermessen zu behaupten, dass die Neuen Bundesländer vernachlässigt werden oder wurden.
Ich jedenfalls bin jedem "Wessi" sehr dankbar, dass er gemeinsam mit uns "Ossis" den Wiederaufbau möglich gemacht hat und man eben nicht nach einem Eigenbrödler-Motto verfahren hat, wie die AfD es vorschlägt, nämlich schwache Regionen sich selbst zu überlassen. Daher bin ich der Meinung, dass gerade wie "Ossis" diese Solidarität auch Flüchtlingen und Einwanderern zukommen und nach Außen hin offen sein sollten, statt uns dagegen zu verschließen.
Andererseits muss man aber auch zugestehen, dass viele Dinge in der Asylproblematik optimierungsbedürftig sind. Wenn die Zahl der Bewerber bedingt politischer Instabilitäten deutlich zunehmen, so müssen auch die Stellen an Sozialbetreuern, Verwaltungsangestellten, usw. aufgestockt werden. Wenn wir zudem vorhandene Gesetzgebungen angesichts Ressourcenmangels an vielen Stellen gar nicht umsetzen können, so sollten wir die Gesetzgebung entweder entschärfen, so dass es mit dem wenig Ressource auch umsetzbar bleibt oder die Ressourcen erhöhen. Die Integration von Flüchtlingen gibt es eben nicht zum Nulltarif. Andererseits sollte es Anspruch eines guten Sozialstaates sein, diese Kosten aufzubringen und Flüchtlingen eine würdige und perpektivreiche Zukunft zu bieten.
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