... Übernahmeangebots am IPO-Preis zu messen? Denn mit der gleichen Denke, wie hier argumentiert wird, es würde sich gegenüber den Erstaktionären einfach gehöhren, diese nicht mit einem Verlust abzuspeißen, könnte sich der Gründer und Großaktionär denken, er hätte hier "Perlen vor die Säue" geworfen, weil sein vermeintlich tolles Unternehmen auf so wenig Nachfrage am Aktienmarkt gestoßen ist.
Es zählen aus meiner Sicht nur die Fakten: Nüchtern betrachtet hat Razer erst mit dem Corona-Sondereffekt einen Gewinn erwirtschaftet. Dass Razer für seine Produkte hohe Preise erzielen kann, mag ein Plus sein. Oder sieht es die Börse anders?: Trotz der hohen Preise kommt am Ende nicht viel bei rum. Nicht zu vergessen: Der Gamingmarkt mag ein Wachstumsmarkt sein, ist aber letztes Jahr überdurchschnittlich gewachsen, diesen Vorhol-Effekt werden wir zumindest kurzfristig noch in der Bilanz sehen. Mich würde es nicht wundern, wenn das nächste Bilanzjahr wieder negativ wäre.
Was den Preis doch deckelt ist der Umstand, dass kein Großer den Laden übernehmen kann. Marktpositionierung, Wachstum... einiges passt ja schon. Mit Synergien und einem Management-Anspruch, das Invest-zu-Gewinnverhältnis mal in eine akzeptablen Bereich zu bringen, wäre Razer eigentlich ein interessanter Übernahmekandidat. Und DAS wäre ein Kurstreiber! Aber mit einem Großaktionär im Schlepptau, der seine eigenen Pläne verfolgen will, ist Razer einfach kein verlockender Übernahmekandidat. Es gibt einfach niemanden, der jetzt mitbietet. Paradox, oder: Das ausgerechnet der viel gelobte Hoffnunsgträger den Kleinaktionär der ersten Stunde so viel Geld kosten kann.
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