Ich versuche gerade ein mögliches (längerfristiges) Investment in E.ON zu prüfen, komme allerdings nicht so recht weiter. Vielleicht hat jemand der Investierten hier im Forum die entsprechenden Berechnungen schon einmal durchgeführt und kann helfen.
Ein wesentliches Element der regulierten Netzentgelte und damit der Einnahmen von Netzbetreibern ist die Eigenkapitalverzinsung, die u. a. einen risikolosen Basiszinssatz enthält, der anhand des Zehnjahresdurchschnitts der Umlaufrendite festverzinslicher Wertpapiere ermittelt und für die jeweilige Regulierungsperiode festgeschrieben wird. In der aktuellen Regulierungsperiode (bis 2023) beträgt dieser risikolose Basiszinssatz (2,49 Prozent), da Betrachtungszeitraum der Umlaufrenditen die Jahre 2006 bis 2015 war.
Für einen Netzbetreiber war dies günstig, da die tatsächlichen Marktzinsen in den Folgejahren gesunken sind und Refinanzierungen günstiger möglich waren.
Für die nächste Regulierungsperiode (2024-2028) dürfte der risikolose Basiszinssatz jedoch deutlich niedriger liegen, da die Umlaufrendite im Betrachtungszeitraum 2011 bis 2020 durchschnittlich bei < 1 Prozent liegt.
Wenn nun die Marktzinsen in der nächsten Regulierungsperiode steigen und Refinanzierungen damit teurer werden, der in den Netzentgelten festgeschriebene risikolose Basiszinssatz aber zurückbleibt, müssten die Gewinne der Netzbetreiber eigentlich sinken. ? Und je höher der Verschuldungsgrad eines Netzbetreibers und damit der (Re-)Finanzierungsbedarf, desto stärker müsste sich dies auswirken.
Hat schon einmal jemand ausgerechnet, wie zinssensitiv E.ON ist?
Wie wirkt sich beispielsweise eine Erhöhung der Marktzinsen um 1 % auf die Gewinne von E.ON aus? Wie stark ist das Zinsänderungsrisiko gehedged?
Bislang habe ich dazu leider nichts Detailliertes gefunden.
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