News - 18.01.08 13:46 Arques-Aktie stürzt ab
Die Beteiligungsgesellschaft Arques tauscht nach nur neun Monaten erneut ihren Chef aus. Als Grund wurden private Gründe genannt. An der Börse reagierten die Anleger verunsichert auf den Wechsel.
HB MÜNCHEN. Martin Vorderwülbecke wird seinen noch bis Herbst laufenden Vertrag überraschend nicht mehr erfüllen und den Posten an Michael Schumann abgeben, wie die Starnberger am Freitag mitteilten. Der 46-jährige Schumann war bislang für Akquisitionen zuständig. Der Vorstand verkleinert sich zunächst auf drei Personen.
An der Börse reagierten die Anleger verunsichert auf den Wechsel. Die im Nebenwerte-Index MDax notierten Papiere verloren zehn Prozent auf 15,50 Euro. Zeitweise gaben sie sogar fast 20 Prozent nach.
Der 47-jährige Vorderwülbecke ist seit 2004 im Vorstand von Arques und hatte den Vorsitz erst im Mai 2007 übernommen, als Firmengründer Peter Löw zurückgetreten war. Zur Pressekonferenz erschien Vorderwülbecke nicht mehr. Aufsichtsratschef Georg Obermeier sagte, er werde keine Abfindung erhalten und auch nicht in das Kontrollgremium wechseln. "Er hat zuletzt auch keine Aktien verkauft", so Obermeier. Löw hatte bei seinem Abschied Firmenanteile für mehr als 50 Mill. Euro verkauft und dafür viel Kritik geerntet.
Schumann ist seit 2003 bei Arques und seit 2006 Vorstandsmitglied. Er bekräftigte am Freitag die Ziele für 2008: Demnach soll der Umsatz unter anderem dank Beteiligungskäufen auf 6,1 Mrd. Euro klettern und der operative Gewinn (Ebitda) bei mindestens 275 Mill. liegen. 2007 habe Arques seine Prognosen - ein Umsatz von zwei Mrd. Euro und ein Ebitda von 200 Mill. - "sicherlich übertroffen".
2008 sollen fünf bis acht Beteiligungen abgestoßen werden. Unter anderem sei für den IT-Händler Actebis ein Börsengang im Mai oder Juni geplant, so Schumann. Die Starnberger wollen die Mehrheit aber zunächst behalten. Analysten rechnen mit einem Verkaufserlös von rund 150 Mill. Euro, sollten knapp 50 Prozent der Anteile bei Investoren platziert werden. Arques will zudem in diesem Jahr zehn bis 15 Unternehmen kaufen. 2007 waren es 16 Akquisitionen. Es würden nun größere Firmen ins Visier genommen, sagte Schumann.
Quelle: Handelsblatt.com
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