Zu den Leerverkäufern schreibst du u.a. ( #45312 ) "Ich behaupte mal (extrem spekulativ) - es sind die LV, die den Kurs von BVB um mindestens 50-60 Cents gedrückt haben. Denn bei 3,60-3,70 müsste BVB in etwa stehen, wenn man das grob mit der Peer Gruppe vergleicht."
In diesem Punkt möchte ich Dir nicht widersprechen, denn die Gründe für den Leerverkauf sind uns nicht bekannt. Hier stellt sich für mich dann die Frage, wann und warum entscheidet sich ein Leerverkäufer, eine bestimmte Aktie zu shorten? Ich habe mir mal hierzu einige Gedanken gemacht:
Ein Leerverkäufer entscheidet sich, eine Aktie zu shorten, indem er verschiedene Faktoren und Analysen berücksichtigt. Dieser Prozess umfasst mehrere Schritte, die es dem Trader ermöglichen, fundierte Entscheidungen zu treffen. Hier sind die wichtigsten Aspekte: 1. Marktbeobachtung und Trends: Leerverkäufer analysieren die allgemeinen Marktbedingungen sowie spezifische Trends in bestimmten Branchen oder bei einzelnen Unternehmen. Ein Hinweis auf einen bevorstehenden Rückgang des Aktienkurses kann beispielsweise eine negative Marktstimmung sein, die durch makroökonomische Indikatoren wie steigende Arbeitslosenzahlen oder sinkende Unternehmensgewinne sichtbar wird. 2. Fundamentalanalyse: Eine gründliche fundamentale Analyse ist für den Entscheidungsträger von großer Bedeutung. Dabei werden die finanzielle Gesundheit eines Unternehmens, seine Bilanz sowie Gewinn- und Cashflow-Analysen untersucht. Wenn ein Unternehmen schwache finanzielle Kennzahlen aufweist, wie etwa sinkende Umsätze oder hohe Schulden, kann dies ein Signal dafür sein, dass der Aktienkurs fallen wird. 3. Technische Analyse: Technische Analysten nutzen Charts und historische Preisdaten, um Muster zu erkennen, die auf zukünftige Preisbewegungen hinweisen könnten. Bestimmte technische Indikatoren, wie gleitende Durchschnitte oder der Relative-Stärke-Index (RSI), können darauf hindeuten, dass eine Aktie überbewertet ist und möglicherweise an Wert verlieren könnte.
4. Aktuelle Nachrichten und Ereignisse: Nachrichten aus der Unternehmenswelt können einen erheblichen Einfluss auf die Aktienkurse haben. Leerverkäufer achten auf Ereignisse wie Gewinnwarnungen, Rücktritte von Führungskräften oder negative Berichterstattung in den Medien, da solche Ereignisse oft zu einem raschen Kursverfall führen können. 5. Anleger-Sentiment: Das allgemeine Sentiment der Anleger spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Entscheidung zum Leerverkauf. Sind viele Anleger pessimistisch gegenüber einem bestimmten Unternehmen oder einem Sektor (zum Beispiel wegen Skandalen oder regulatorischen Problemen), könnte das ein Indiz für einen bevorstehenden Rückgang des Aktienkurses sein. 6. Erkennung von Überbewertung: Ein weiteres entscheidendes Kriterium ist die Identifizierung von überbewerteten Aktien. Ist der Kurs einer Aktie im Vergleich zu ihren fundamentalen Kennzahlen (wie dem Kurs-Gewinn-Verhältnis) als hoch einzustufen, könnte das auf eine bevorstehende Kurskorrektur hinweisen. 7. Risikomanagement: Bevor ein Leerverkäufer tatsächlich aktiv wird, muss er auch das Risiko berücksichtigen und gegebenenfalls Stop-Loss-Orders einrichten, um mögliche Verluste zu begrenzen. Das Verständnis der eigenen Risikotoleranz ist entscheidend für den Erfolg beim Leerverkauf. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein Leerverkäufer seine Entscheidung zum Short Selling auf einer Kombination aus Marktanalysen, fundamentalen und technischen Analysen sowie aktuellen Nachrichten stützt. Dieser ganzheitliche Ansatz hilft dabei, zu beurteilen, ob es sinnvoll ist, eine bestimmte Aktie leerzuverkaufen. Wie gesagt, nur meine Meinung. Bis Denne, vom David
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