Immoeast-Boss Zehetner zu Vergleichsgesprächen, Buwog-Provisionen und Briefen von Anlegern
Kein Mitleid mit der Prinzessin
Die Verhandlungen gestalten sich generell "extrem schwierig", die Gegenseite zeichne sich "nicht gerade durch Seriosität aus", so Zehetner. "Statt das zu tun, was im Vorjahr vereinbart worden ist, nämlich die Verluste durch die Aktienspekulationen aufzufangen, versucht man dem teilweise zu entgehen."
Zehetner zitiert in weiterer Folge den Brief einer über 80-jährigen, kranken Anlegerin, die nach Verlusten mit den Immopapieren von finanziellen Ängsten geplagt wird. "Das sind die Existenzen, die mich interessieren. Diese Leute haben in der Vergangenheit auf ein ordentliches Management vertraut und nicht, dass hier rechtlich verfolgbare Tatbestände stattfinden". Die "Frau Prinzessin" (wohl unter Anspielung auf Turnauer-Erbin
Christine de Castelbajac) tue ihm nicht leid.
Provisionen rückfordern
Was die zurückliegenden Provisionsflüsse beim Buwog-Verkauf anbelangt, so habe nicht die Immofinanz diese Zahlungen geleistet, sondern eine Tochter der Constantia Privatbank, die heute eine Tochter der Constantia BV ist. Weiterverrechnet wurden diese Zahlungen (u.a. soll es sich dabei laut Magazinberichten um zumindest 9,6 Mio.
Euro an den Politiker und Grasser-Trauzeugen Walter Meischberger und Peter Hochegger handeln) an die Immoeast Beteiligungs
GmbH - und diese habe mit dem Thema nichts zu tun.
Ergo: "Wir werden diese Beträge zurückfordern", wie auch etliche andere. Gefragt nach dem Umfang möglicher Fehlfakturierungen, verweist Zehetner auf den Nationalbank-Bericht über die CPB, wonach der Immogruppe aus diesem Titel rund 150 Mio. Euro zustünden. Das ist freilich auch ein Gegenstand oben erwähnter Vergleichsverhandlungen. (bs)
Aus dem
Börse Express vom 24. September 2009