die Vorbereitung auf das neue Jahr beginnt. Werden die Aktienmärkte weiter steigen? Dazu benötigen wir m.E. zwei Voraussetzungen. 1. die Zinsen müssen fallen. 2. Die Unternehmensgewinne müssen steigen.
Punkt 1 unterstütützt m.E. nicht. Die 10-jährigen US-Zinsen sind in diesem Jahr um ca. 60 bp gestiegen. Trotzdem sind Aktien deutlich gestiegen, der N100 um fast 30% obwohl der Index als besonders zinssensitiv gilt. Wenn man sich das allerdings genauer anschaut, sieht man , dass der N100 hauptsächlich von wenigen großen Aktien nach oben katapultiert worden ist. Diese großen Aktien haben weitestgehend keine Schulden und sind daher von Zinssteigerungen fundamental kaum betroffen, nur über die Abdiskontierung der zukünftigen Gewinne zur Berechnung eines fair Values. Das haben die Analysten bei diesen Werten nicht gemacht. Was sie allerdings berücksichtigt haben sind die steigenden Gewinnschätzungen.Bestes Beispiel Nvidia. Zudem wird diese Aktienkategorie durch massive SBB gestützt. Früher wurde dieses Instrument genutzt bei günstigen Bewertungen der eigenen Aktie, heute immer ( um die Optionen des Managements ins Geld zu bringen). Wir sind also in der Situation , dass es ein Fakt ist, dass Zinsen nicht mehr unterstützen und wir wissen nicht was die Gewinne in der Zukunft machen. Punkt 2 wird allerdings bisher bei den Treibern des N100 erfüllt, aber wann ist alles in den Kursen drin? Die Bewertungen sind exorbitant hoch, aber Bewertungen spielen schon eine längere Zeit lang keine Rolle mehr. Deshalb schaffen es Bewertungen nicht den Punkt 3 darzustellen. Es ist nur noch etwas für den Hinterkoipf. Beim DAX sieht die Sache schon anders aus. Die Zinsen sind ebenfalls um 60 bp gestiegen, aber der Anstieg des DAX ist kaum von den Gewinnen getrieben worden. Im Gegenteil sehen wir in Deutschland einige Krisenbranchen mit Gewinneinbrüchen. Die zunehmende Anzahl von Insolvenzen in Deutschland spricht nicht dafür, dass sich die Situation in Deutschland bessert. Daran ändert auch ein wahrscheinlicher Regierungswechsel kaum etwas, denn die Hauptprobleme sind unveränderbar; Ausgaben für Rüdstung, Migration, hohe Energiekosten. Es gibt also wenig Gründe den DAX zu kaufen, insbesondere wenn man dem Argument folgt, dass Bewertungen keine Rolle mehr spielen. Wir brauchen in Deutschland die Krisenbranchen Chemie und Autos-. Ohne diese Branchen gibt´s auch für unsere Lieblinge, die Versicherungsaktien, nicht mehr viel zu versichern. Um weiter steigen zu können müssen wir m.E. eine Verbesserung bei Autos und Chemie sehen. Momentan sieht wenig danach aus. Der Markt wurde in diesem Jahr von Momentumakteuren getrieben, hauptsächlich einer jungen Generation, die glaubt, dass man mit Bitcoin und den Magnifecent Seven reich werden kann. Hier wird zudem zusätzlich massiv gehebelt vorgegangen. Es handelt sich um eine Anlegergruppe, die man kaum einschätzen kann. Ist da noch mehr Volumen für die Spekulation oder sind die schon All in? All in sind auf jeden Fall die Fondsmanager. Die Cash-Quote ist momentan so niedrig wie selten zuvor; Die werden den Markt also nicht treiben können- Die können nur noch umschichten und das ist die spannende Frage wann und ob die damit beginnen werden. Ein weiterer Einflußfaktor bleibt der Staat. Die amerikanische Regierung hat so viele Schulden gemacht wie keine vor ihr. 40% der Staatsschulden müssen bald refinanziert werden.Kann sich die USA weiterhin ein Defizit von 7,5% vom BIP leisten? Oder wirrd Deutschland die Schuldenbremse lockern und den USA Gesellschaft leisten?. Die langen Zinsen sprechen momentan eine klare Sprache. Die Märkte wollen den Regierungen das nicht länger durchgehen lassen. Es ist in der Summe deshalb eher damit zu rechnen, dass die neue Trump-Regierung tatsächlich die Ausgaben kürzen wird. Und das wohl hauptsächlich bei der armen Bevölkerung mit einer 1:1 Wirkung auf die Kaufkraft. Damit könnte es vorbei sein mit außerordentlich hohen Margen, die ja momentan in den USA auf Rekordniveau liegen. Nicht zu vergessen die Geopolitik. Zölle und Kriege haben weiterhin einen Impact auf das Geschehen. Bisher wurde noch kein Zollkrieg eingepreist. Und die Kriege haben zu höhren Ausgabe geführt und waren wohl auch deshalb nicht so negativ wie befürchtet. Wir haben die Hoffnung auf ein Ende des Ukrainekrieges, aber wiürde das auch den Börsen mittelfristig helfen? Es steht m.E. ein eher schwieriges Börsenjahr vor uns . Ich werde tendenziell vorsichtig agieren und sollte es am Jahresanfang die traditionelle Rallye geben würde ich die zum Ausstieg nutzen. Denn die Alternative -Tagesgeld - bringt je nach Land 3-5% p.a. Das müssen die Aktien erstmal schaffen. Wünsche ein schönes Wochenende
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