für die Aktienmärke - und momentan haben wir wieder ein ideales Einstiegsfenster. Wie immer zu diesen Zeitpunkten seit der DAX im Frühjahr 2003 bei 2.300 stand, verkunden die Lemminge des Weltuntergangs auch auf diesem Aktienboardn den Ausstieg und stehlen damit den Leser das Geld aus der Tasche so wie das auch z.B. die 0190-Chart-Hure Staudt momentan in diversen Fernsehsendungen tun darf. Die Auftritte der 0190-Chart-Hure sind ob seiner Erfolgslosigkeit schlichtweg eine Zumutung und Unanständigkeit im Quadrat.
Eine realistische Einschätzung der Lage kann man heute in der FAZ lesen:
Anlagen Risikoabschlag für Aktien so hoch wie noch nie Von Daniel Mohr
DruckenVersendenSpeichernVorherige Seite 06. September 2008 Aktien sind eine riskante Anlageform. Deswegen werden sie in Krisenzeiten meist mit einem Risikoabschlag gegenüber den sehr viel sichereren Staatsanleihen gehandelt. Über alle Krisen hinweg war der Bewertungsabschlag für Aktien allerdings noch nie so hoch wie derzeit. Während Bundesanleihen mit 10 Jahren Laufzeit mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 24 gehandelt werden, liegt das KGV für Aktien auf Basis der Gewinnschätzungen für die nächsten 12 Monate bei historisch günstigen 10 - ein Bewertungsabschlag von fast 60 Prozent. Käufer der Bundesanleihen bekommen im Jahr 4 Prozent für ihr Geld, die Aktiengesellschaften erwirtschaften hingegen 10 Prozent ihres Börsenwertes im Jahr.
„Die Diskrepanz ist so groß wie seit 30 Jahren nicht“, sagt Andreas Hürkamp, Aktienstratege der Commerzbank. „Für langfristige Anleger ist dies eigentlich ein Signal, Aktien zu kaufen.“ Dies macht trotzdem derzeit kaum jemand. Der Verkaufsdruck an den Märkten ist enorm hoch. 5 Prozent hat der Dax alleine am Donnerstag und Freitag verloren.
„Der Markt ist derzeit optisch extrem günstig“
Der Blick für die günstigen Bewertungskennziffern wird durch blanke Angst vor einer scharfen Wirtschaftskrise verstellt. Unternehmen wie Daimler (KGV 7) fürchten schon die Übernahme, Continental ist seiner niedrigen Börsenbewertung schon zum Opfer gefallen. Dabei ist eine Abschwächung der Wirtschaftsentwicklung in den Kursen längst berücksichtigt. Fielen die Gewinne der Dax-Unternehmen im nächsten Jahr 20 Prozent geringer aus als derzeit noch von Analysten geschätzt, läge das Dax-KGV bei 11. Auch das wäre noch ein historisch günstiger Wert. Selbst eine starke Abschwächung - Experten halten in tiefen Rezessionen durchaus auch einen Gewinnrückgang um 50 Prozent für möglich - ließe die Bewertungskennziffern noch moderat bleiben.
„Der Markt ist derzeit optisch extrem günstig“, sagt Volker Borghoff, Aktienstratege von HSBC Trinkaus&Burkhardt. „Seit Beginn unserer KGV-Aufzeichnungen für die europäischen Indizes hatten wir noch nie einen Wert von unter 10 für den 600 Aktiengesellschaften umfassenden Stoxx 600.“ Relativiert würde dies jedoch dadurch, das die Gewinnschätzungen wohl noch ein Stück zurückgehen dürften. Der Trend sinkender Gewinnerwartungen und die Sorgen um die weitere wirtschaftliche Entwicklung lassen die Anleger einen weiten Bogen um Aktien machen. Vielen Investoren steckt noch die bittere Erfahrung der Jahre 2000 bis 2003 in den Gliedern. Damals kam die konjunkturelle Abschwächung scheibchenweise, und die Aktienmärkte befanden sich drei Jahre in einem tiefen Fall.
Damals wurden die Märkte allerdings zu Beginn des Abschwungs auf dem falschen Fuß erwischt. Ein schier grenzenloser Optimismus für eine glänzende Zukunft mit Internet und Mobiltelefonen sorgte für ein Dax-KGV von 32 im Frühjahr 2003. Selbst nach den Anschlägen vom 11. September 2001 war der Optimismus an den Märkten noch deutlich größer als heute, und der Dax wies ein KGV von knapp 20 auf.
Seltene Chance für risikobereite Anleger
Eine Begeisterung kam an den Aktienmärkten nach dem Absturz nicht mehr auf. Die außergewöhnlich gute Entwicklung besonders der deutschen Unternehmen in den vergangenen fünf Jahren wurde an den Märkten mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen, die Bewertungen der Aktien blieben jedoch zurückhaltend. Zum Dax-Hoch im Juli 2007 bei 8152 Punkten lag das KGV gerade einmal bei gut 12. Der Risikoabschlag von Aktien gegenüber Rentenwerten wurde damit immer höher und erreicht nun seinen bisherigen Höchstwert.
„Diese Bewertung ist ein gewisser Schutz vor einem tiefen Crash am Aktienmarkt“, sagt Hürkamp. „Sollte die Nachrichtenlage weiter sehr schlecht für die Aktienmärkte bleiben, dürfte dies wohl in einer volatilen Seitwärtsbewegung aufgefangen werden.“ Dass es wieder kräftig nach oben gehen könnte, traut sich derzeit aber niemand zu prognostizieren. Dazu ist die Stimmung zu schlecht.
Besonders enttäuschend war für die Märkte die Zurückhaltung der Europäischen Zentralbank, was künftige Leitzinssenkungen angeht. „Von dieser Seite kommt keine Unterstützung für die Märkte, obwohl sie derzeit dringend nötig wäre“, sagt Gerhard Schwarz, Aktienstratege der Unicredit. Die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen liegen mit 4 Prozent 0,25 Prozentpunkte unter dem Leitzins. „Dies impliziert, dass die Märkte entweder eine baldige Leitzinssenkung erwarten oder aber, dass die EZB zu lange abwarten wird und dann später um so kräftiger auf die Krise reagieren muss.“ Das zweite Szenario wird an den Märkten besonders gefürchtet. Mittlerweile hat sogar die Dividendenrendite im Dax das Niveau der Rendite für langlaufende Bundesanleihen erreicht. Auch das ist eine Seltenheit und eine Chance für risikobereite Anleger.
Text: F.A.Z. Bildmaterial: Ibes; Commerzbank
|