Ökonomen streiten über Verteilungsfrage

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neuester Beitrag: 04.12.24 02:13
eröffnet am: 04.11.12 14:16 von: permanent Anzahl Beiträge: 194984
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03.12.24 11:49
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71629 Postings, 6024 Tage Fillorkill'in die Genetik eingebrannte Erfahrung'

'Skepsis und eine abwartende Haltung gegenüber Fremden, ist ein vollkommen normales, menschliches Verhalten. Genau so natürlich und in die Genetik eingebrannte Erfahrung, wie es die menschliche Neugier auf Neues auch ist.'

Es gibt kein fremdenskeptisches Gen. Gene lassen sich auch nicht verändern, es sei denn man schneidet am DNA-Strang ein Stück heraus. Erfahrung kann aber beeinflussen, wie sich die genetische Disposition im Organismus zu Wort meldet. Was man regelmässig beobachten kann ist, dass sich 'Fremdenskepsis' umgekehrt proportional zur Quantität der Erfahrungen mit 'Fremden' entwickelt. Je mehr Erfahrungen, desto geringer die Skepsis und umgekehrt. So ist bekanntlich die Angst vor Überfremdung dort am grössten wo es überhaupt keine Fremden gibt, nämlich in den ausländerfreien Gemeinden im Osten. Vom Vater auf den Sohn 'vererbte' Ressentiments sind dann jene erworbenen Erfahrungen, die mangels korrigierender Gegenerfahrungen die Stressreaktion zünden wenn man nur an 'Fremde' denkt.  
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Nie Wieder ist Jetzt

03.12.24 12:51
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71629 Postings, 6024 Tage Fillorkill'Weniger Staat wagen'

Der Staat ist der allgemeine Garant. Nicht nur für jene die nichts haben, sondern gerade auch für jene die viel haben. In dieser Funktion ist er zudem der antizyklische Counterpart des Privatsektors, der diesen je nach Konjunktur bremst oder unter die Arme greift. Er IST diese Funktion und das meint er ist dies willensunabhängig, also egal welche 'staatskritischen' Moden gerade den Ton angeben.  'Weniger Staat' ist geradezu die Begleitzählung dieser Funktion, denn alle fühlen sich gegängelt und kennen stets andere die bei seinen Leistungen unverdientermaßen den Rahm abschöpfen.  
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Nie Wieder ist Jetzt

03.12.24 13:00
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29994 Postings, 8613 Tage Tony FordBürokratiemonster ...

Dem stimme ich zu und würde eine Vereinfachung der qualifizierten Zuwanderung unterstützen.
Doch sehe ich solch Unterstützung bislang nur von Seiten der FDP und Grünen.

Interessant finde ich pauschale Aussagen wie "kluge gesteuerte Einwanderungspolitik"

Da beißt sich die Katz etwas in den Schwanz, denn je strenger man etwas zu regulieren versucht, desto größer die Bürokratie. Denn es ist eben eine solche Bürokratie, welche gezielt Hürden stellt, damit eben nicht Jeder einfach einwandern kann.

Da der Mensch auch gern mal trickst, muss Bürokratie auch mögliche Hintertüren verschließen, was Bürokratie verkompliziert.  

Denn es genügt eben nicht, dass ein Unternehmen einen Einwanderer gerne dauerhaft anstellen möchte, damit der Einwanderer einwandern darf. Sondern muss man sicherstellen, dass der Einwanderer qualifiziert ist und es sich nicht um eine Scheinanstellung handelt.

Denn sonst führt das am Ende wieder zu einer anderen Art von Schleuserkriminalität und zu der unkontrollierten Zuwanderung, welche man vermeiden will.

Ein gutes Maß an Bürokratie ist deshalb unvermeidbar für eine gute Zuwanderungspolitik. Und das ist z.B.  in den USA oder Kanada nicht anders.  

03.12.24 16:17
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1814 Postings, 384 Tage laceySüdkorea


Südkoreas Präsident ruft Kriegsrecht aus  
https://www.spiegel.de/ausland/...f47eddf-6f8c-4856-a33e-68655c5eb595
Er wirft der Opposition Sympathien mit Nordkorea vor:
 

03.12.24 17:33

14388 Postings, 4718 Tage Zanoni1#976 ga ...aber möglicherweise redet ihr

da etwas aneinander vorbei. Natürlich gibt es kein explizit fremdenskeptisches Gen XD

Die Zusammenhänge sind da allerdings etwas komplizierter, als dass es mit dieser Feststellung dann alleine getan wäre.

Die 5 Hauptdimensionen einer Persönlichkeit, openness, conscientiousness, extraversion, agreeableness und neuroticism, unterliegen nun nach gegenwärtigem Stand der Forschung immerhin etwa zur Hälfte genetischen Einflüssen.

Wenn jemand nun low in openness und high in neuroticism ist, dann würde er neuen Erfahrungen von seinen natürlichen Impulsen her generell eher misstrauisch oder ängstlich und daher auch tendenziell erstmal ablehnend gegenüberstehen.

Jemand, der hingegen high in openness und low in neuroticism ist, der würde neuen Erfahrungen von seinen natürlichen Impulsen her generell eher neugierig und vertrauensvoll begegnen und solche Erfahrungen sogar aktiv anstreben.

Die meisten liegen dabei bei jenen Eigenschaften nicht in Extrembereichen, sondern irgendwo in mittleren Bereichen.

So werden wir all ganz sicher beide Impulse als Phänomene selber kennen und erlebt haben. Es gehört beides irgendwo zu unserem Mensch sein mit dazu, die berechtigte oder unberechtigte Skepsis vor Neuem oder Fremdartigen sowie andererseits auch die Neugierde und Lust auf neue Erfahrungen, die sich dann nachträglich als große Bereicherung oder auch als leichtsinnig herausstellen können.

Beides hat dabei am Ende seinen Sinn und seine Funktion, und kann sich, je nachdem, manchmal als Vor- oder Nachteil herausstellen.

...noch als Information und Fußnote zu den Big 5:

"Die Big Five wurden durch eine Vielzahl von Studien belegt und gelten heute international als das universelle Standardmodell in der Persönlichkeitsforschung. Sie wurden innerhalb der letzten zwanzig Jahre in über 3.000 wissenschaftlichen Studien verwendet."

https://de.wikipedia.org/wiki/Big_Five_(Psychologie)





 

03.12.24 17:58
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7543 Postings, 2668 Tage CoshaNur mal ein paar Beispiele

Denn wirklich interessant ist immer das Konkrete, nicht das philosophische Geschwurbel.

https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/...n-scheitern,URjbgil


um andren nicht mehr viel, das wäre Abendfüllend. Der Mensch ist ein soziales Wesen, seit dem Beginn seiner Geschichte schließt er sich zu Gruppen zusammen. Einer Gruppe angehörend begegnet man den Anderen, nicht zur Gruppe gehörend mit Skepsis und auch Angst. Das ist schlichtweg biologisch notwendig gewesen und ein Schutzmechanismus, denn während Frieden ein relativ junges Phänomen ist, war und ist der Krieg so alt wie die Menschheit selbst, von der man heute auch weiß, dass es nicht nur die eine Menschenart gab.
Gene sind nicht Gottgegeben und fertig für alle Zeit. Wie Erfahrungen, Geschehnisse und Traumata sich genau in der Genetik abbilden ist Gegenstand seriöser wissenschaftlicher Forschung im Bereich Genetik, Epigenetik.  

04.12.24 01:37

71629 Postings, 6024 Tage Fillorkill'Weniger Staat wagen'

Man sagt, der überraschend deutliche Wahlsieg Trumps war der Startschuss für 'Libertäre' rund um den Globus, weniger Rechtsstaat und Demokratie zu wagen. Trump ist zwar gewählt, aber noch nicht im Amt. Doch gibt es einige die können die Füsse einfach nicht länger stillhalten. In Südkorea gibt es einen von  diesem Typus: 'In Südkorea hat Präsident Yoon Suk Yeol vollkommen überraschend das Kriegsrecht ausgerufen. In einer live im Fernsehen übertragenen Ansprache sprach der konservative Staatschef davon, die verfassungsmäßige Ordnung der Freiheit schützen und ?pro-nordkoreanische Kräfte auslöschen? zu wollen'

Sehr lobenswert. Nach ein paar Stunden war diesmal noch schon wieder alles vorbei. Später wird man über Präsident Yoon Suk Yeol, dem Libertären, sagen: Er war seiner Zeit voraus.  
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Nie Wieder ist Jetzt

04.12.24 02:13

71629 Postings, 6024 Tage Fillorkill'Die 5 Hauptdimensionen einer Persönlichkeit'

'Die 5 Hauptdimensionen einer Persönlichkeit, openness, conscientiousness, extraversion, agreeableness und neuroticism, unterliegen nun nach gegenwärtigem Stand der Forschung immerhin etwa zur Hälfte genetischen Einflüssen'.

Das ist sicher nicht der gegenwärtige Stand der Forschung. Sicher ist nur,  dass alles was im Oganismus so kreucht und fleucht aus einer genetischen Grundlage hervorgehen muss.  Was aber draus wird oder auch nicht wird, entscheiden jene Einflüsse und Anforderungen denen der Organismus ausgesetzt ist. Denn die informieren den Genschalter, welche Option aus einer nach oben offenen Liste gezogen werden soll und welche nicht. Die Behauptung irgendwas sei genetisch bedingt ist deshalb reine Tautologie, denn alles ist irgendwie genetisch bedingt. Es geht nicht ohne Gene.

Der konkrete Mensch, der Phänotyp, ist aber das Produkt der Weise, wie seine Gene angefordert werden. Das entscheiden nicht die Gene selbst. Die Behauptung, Charaktereigenschaften würden genetisch (oder epigenetisch) vererbt, ist zudem sehr bizarr. Allenfalls könnte man von Dispositionen sprechen, die bspw bestimmte Erregungslevel abrufbar halten, die wiederum bestimmte Verhaltensweisen grundieren können.

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Nie Wieder ist Jetzt

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