Siemens kauft Dresser-Rand zum schlechtestmöglichen Zeitpunkt? Kommt mir bekannt vor:
ThyssenKrupp baut Stahlwerke in Alabama und Brasilien, weil der Stahlmarkt boomt. Alles kurz vor der Finanzkrise.
Schaeffler übernimmt Conti zum größten Teil. Das Übernahmeangebot steht, während rundherum im Herbst 2008 die Kurse abkrachen. Beinahe geht Schaeffler daran kaputt, muss Anteile 2009 billigst verscherbeln. Übrigens ist ein Grund für die damalige Schieflage von Conti die teure Übernahme der Siemens Fahrzeugelektroniksparte. Heute haben sich die Kurse erholt und stehen mehr als doppelt so hoch wie zu Zeiten der Übernahme.
Eon investiert im Ausland: Brasilien, Türkei und Russland. Damals aufstrebende Wirtschaftsmächte, heute taumeln sie in eine Wirtschaftskrise.
BMW kauft Rover, Daimler schluckt Chrysler. Beide haben das Abenteuer überlebt. Allein das spricht für die Stärke der deutschen Premiumanbieter. Immerhin verscherbelt Daimler Chrysler 2007 kurz vor der Finanzkrise an einen Finanzinvestor. Auch Heuschrecken machen Fehler. Nach der Hochzeit im Himmel die Scheidung kurz vor der Finanzkrise.
Die Commerzbank kauft die Dresdner Bank kurz vor der Finanzkrise. Bingo! Weil die Commerzbank nicht pleite gehen darf, muss der Staat einspringen.
Die Depfa hatte die glorreiche Idee, langfristige Staatsanleihen kurzfristig gegenzufinanzieren. Tolle Idee, wenn die Zinsen sinken. Wenn sie wie 2008 steigen, ist die Pleite vorprogrammiert. 2007 hat sich die Hypo Real Estate den Laden für teuer Geld andrehen lassen. Bezahlt haben wir alle dafür.
Weitere Beispiele? Fallen euch bestimmt noch ein. Fazit: Hin und her macht Taschen leer gilt nicht nur für Privatanleger.
|