Pfusch am Bau von Heike Buchter (New York) Jahrelang hat der US-Hypothekenanbieter New Century Financial die Amerikaner leichtfertig mit Krediten versorgt. Seine drohende Pleite hat die Märkte in Aufruhr versetzt. Die Krise könnte Vorbote eines größeren Einbruchs am US-Immobilienmarkt sein. ANZEIGE
Es sind die fetten Jahre. 2003 und 2004. Der Immobilienmarkt in den USA boomt. Der Hypothekenanbieter New Century Financial, spezialisiert auf Hauskäufer mit niedrigem Einkommen, steigt zur Nummer zwei der Branche auf. "Partys und Trinkgelage waren in dieser Zeit üblich bei Betriebsausflügen", schwärmt ein ehemaliger Angestellter.
Die Firma verwöhnt ihre Mitarbeiter mit einer Feier in einem Bahnhof in Barcelona, schickt seine Mitarbeiter auf eine Bahamas-Kreuzfahrt. David Pace, ein ehemaliger New-Century-Kontaktmann, der mit Darlehen im Südosten von Michigan dealte, erinnert sich: "Das Thema der Kreuzfahrt lautete: Wir sind die verdammt beste Hypothekenfirma. Punkt."
Krise kein Einzelfall
Die Party ist vorbei. New Century Financial steht kurz vor der Pleite. Investoren fliehen in Scharen, die Aktie ist abgestürzt - seit Jahresanfang um über 90 Prozent. Am Montag wurde das Papier, gerade noch 1,66 $ wert, vom Handel ausgesetzt - und am Dienstag ganz vom Kurszettel gestrichen. Noch am 1. März hatten Bear-Stearns-Analysten die New-Century-Aktie hochgestuft, keine zehn Tage bevor sie abstürzte. Jetzt untersuchen die US-Staatsanwaltschaft und die Börsenaufsicht SEC die Bewertung der Kredite in den Büchern.
Die Krise des US-Immobilienfinanzierers ist kein Einzelfall. Über 30 kleinere und regionale Kreditinstitute haben seit Dezember massive Verluste hinnehmen oder den Betrieb einstellen müssen. Mit New Century hat die Welle die oberen Ränge der Branche erreicht. Nicht nur an der Wall Street, auch in Washington steigt die Nervosität. "Das ist erst der Anfang einer Welle", warnt US-Notenbankerin Susan Bies. Die Angst, dass die Krise nur Vorbote eines Einbruchs am Immobilienmarkt ist, wächst.
Erinnerung an die Euphorie der New Economy
Kaum ein Bereich der amerikanischen Wirtschaft hatte sich in den vergangenen sechs Jahren so explosiv entwickelt wie die Branche rund um das Eigenheim. Angetrieben von der großzügigen Geldpolitik vom damaligen Notenbankchef Alan Greenspan, erlebten die USA einen nie gekannten Bauboom. Noch nie durften sich so viele US-Bürger Hausbesitzer nennen. In nur wenigen Jahren stiegen dank der Nachfrage die Preise zweistellig, in Boomregionen bisweilen gar dreistellig. Hypotheken wurden zum Bestseller. Laut Economy.com, einer Research-Tochter der Ratingagentur Moody's, beläuft sich die Summe der ausstehenden Baudarlehen auf 8200 Mrd. $ - und übertrifft damit sogar den Markt für US-Staatspapiere.
Wie in der Dotcom-Ära Ende der 90er-Jahre haben die Wall-Street-Vertreter die Euphorie kräftig geschürt. Dabei ging es ihnen um weit mehr, als an den Darlehen für Häuslebauer zwischen Alabama und North Dakota zu verdienen. Ihre Finanzingenieure fanden neue Wege, um die drögen Hypotheken in dynamische Wertpapiere mit appetitlichen Renditen zu verwandeln
bin gerade zufällig auf diese thread gestossen und die erste postings gelesen. Aus der damalige sicht war ja wahrscheinlich alles schwarzmalerei. Was danach kam war aber noch schwarzer. Und jetzt vergleiche ich das ganze mit das was in den letzte tage mit griecheland passiert (und portugal, spanien, italien, irland, ungarn und wasweissich als rattenschawanz). Ach wird schon gehen sagen die meisten.... Und? was ist wenn es doch nicht geht? Doch ein crack-up boom? Oder hat der Faber doch recht mit seine doom theorie?
2 Monate vorher alles verkauft, einfach aus dem Bauch raus, wenns am besten scheckt, soll man aufhoeren.... Das war damals ein kurzer scharfer Einbruch, halbes Jahr spaeter war alles ausgestanden. 2010 glaube ich gehts nicht so einfach ueber die Buehne, Staaten hoch verschuldet, Bankenbilanzen sind nicht viel besser - QE 2 wirds schon richten oder alles vernichten.
ging ich zur Bank und liess es schätzen, bzw in Dollars dort einzahlen, da traf ich Jack London der mich auf einen Whiskey einlud um mit mir über sein Buch zu sprechen
Und genau hier verbirgt sich eines der Hauptprobleme der Wirtschaftserholung in den USA. Nach dem Immobilienboom bis 2007 gab es einen Crash in diesem Markt, von dem er sich bis heute nicht erholt hat. Immer noch gibt es zu viele Zwangsversteigerungen, Leerstände und damit Häuser, die nicht mehr verkauft werden können, weil sie sich dadurch und durch den Geldmangel der Eigentümer mittlerweile in einem erbärmlichen Zustand befinden. Das alles drückt die Preise, die weiterhin stagnieren. Dazu der S&P/Case Schiller Home Price Index...