"... angesichts eines doch insgesamt recht harmlosen Videos mehrerer Schauspieler..." und "...Es zeigt sich, dass nicht mehr über Inhalte diskutiert werden kann..."
Ich finde die ganze Aktion nicht nur weniger gelungen, sondern gar nicht mal so harmlos. Und mache das am konkreten Inhalt der Videos fest. Denn viele Videos enthalten die Grundthese blinden Gehorsams, einer homogenen Masse, die (kritiklos) die (ausnahmslos unberechtigten) Maßnahmen zur Coronabekämpfung über sich ergehen lässt. Nach dem Motto: Seht was sie tun. Und was ihr mit euch machen lasst.
Das ist aber falsch, denn: auch vor den Videos gab es innerhalb der Politik, in den Medien und der gesamten Gesellschaft viel Kritik an Maßnahmen, Schwierigkeiten beim Impftempo und am Infektionsschutzgesetz usw. usf. Die Kritik zur Notbremse reichte von "verfassungswidrig" bis hin zu "geht nicht weit genug".
Natürlich ist es wichtig, dass die ihre Meinung "künstlerisch" kund tun dürfen. Genauso wichtig ist allerdings, auch die Videos kritisieren zu dürfen.
Wer löst sich denn von den Inhalten der Videos: Die, die einfach nur Beifall klatschen, weil sie "mutig" sind und etwas sagen. Weil Kritik an den Maßnahmen ist ja berechtigt. Darauf müsse jetzt endlich mal hingewiesen werden. Schau dir die Kommentarspalten unter den Videos an: Da setzt sich kaum jemand mit den Inhalten auseinander. Nur sowas wie "endlich aufgewacht, couragiert, Herzchen-Emojis".
Sogar unter dem Video von Felix Klare, der sagt, er gäbe seinen Kindern jetzt mal wieder ein paar hinter die Löffel..; also klar meint der das nicht wortwörtlich; aber ist das eine angemessene Darstellung bzw. zur Übertragung auf die Schutzmaßnahmen (unabhängig davon, ob sinnvoll oder wirksam) geeignete Form auch innerhalb von Satire, Ironie, Zynismus whatever? Ich meine nein.
"... nicht nur in kollektive Schnappatmung verfallen, sondern sogar berufliche Konsequenzen fordern."
Kollektive Schnappatmung vielleicht, aus meiner Sicht nicht zu Unrecht. Aber eine KOLLEKTIVE Forderungen nach Berufsverboten gibt es mW nicht.
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