by the way: Nach Dietmar-Hopp-Weg und Dietmar-Hopp-Allee gibt´s jetzt auch endlich die Dietmar-Hopp-Straße: http://stimme.de/heilbronn/nachrichten/region/...ige;art16305,1417281
Ganz ehrlich: Hoffenheim nervt!
Die TSG 1899 Hoffenheim ist Herbstmeister in der Fußball-Bundesliga. Glückwunsch. In der Rückrunde ist dann hoffentlich endlich Schluss mit der Endlosgeschichte von dem gallischen Dorf, das die Liga aufmischt. Es nervt, es nervt, es nervt. Hoffenheim, das Fußballdorf. Zwergenaufstand, Sensationsklub, Konzeptfußball. Jede Woche eine Geschichte über die leergefegten Straßen in Hoffenheim, das übrigens zu Sinsheim gehört, weil alle nach Mannheim zum Spiel gefahren sind. Sogar die Spieler, die sich an einer Tankstelle treffen und alle so froh sind, dass sie sich ganz aufs Kicken konzentrieren können, abseits böser Medien und weitab von Klubs und Diskos, in denen junge Profis ihre Karriere wegzuwerfen in Versuchung kommen. In Hoffenheim, da ist die Welt noch in Ordnung. Da hat man ein Konzept, da dürfen sich junge Spieler in Ruhe entwickeln, da wächst was.
Hallo, Bundesliga! Hallo, Kollegen! Wir haben es kapiert. Wir haben es gesehen und gehört und gelesen. Es reicht jetzt. Hoffenheim ist Herbstmeister. Das Team steht über Wochen ganz oben. Ein Bild, an das wir uns alle gewöhnen können - und wenn der Spielbetrieb wieder aufgenommen wird, dann muss endlich mal Schluss sein mit den Underdog-Geschichten.
Die TSG 1899 Hoffenheim ist ein Provinzklub ohne relevante Tradition und wäre das selbst dann, wenn er 1391 gegründet worden wäre. Aber das ist nichts Schlimmes, im Fußball geht es nur um Punkte, nichts sonst. Darüber hinaus hat die TSG im Lotto gewonnen: Erst Dietmar Hopp und dann dessen Geld. Gerade weil sie ein Provinzklub ohne relevante Tradition ist, hatte die TSG die Chance, den Lottogewinn anzunehmen, statt ihn kaputtzureden, wie es in Köln, Frankfurt oder Hamburg garantiert der Fall gewesen wäre. Von dem vielen Geld hat die TSG ein gutes Team zusammengestellt, das zu einem guten Trainer passt (und umgekehrt). Und das war es dann auch.
Die TSG ist kein gallisches Dorf, wie Trainer Rangnick gern behauptet. Abgesehen davon, dass die Idee, inmitten der überlegenen römischen Zivilisation ein gallisches Dorf zu sein eine ziemlich fragwürdige Leistung ist - Hoffenheim ist keins. Der VFC Plauen in Liga 1, das wäre ein gallisches Dorf.
Die TSG ist auch nicht der große Ausbildungsverein, als den man sich gern darstellt. Die jungen Spieler im Team sind samt und sonders bei großen Konkurrenten wie dem VfB Stuttgart oder Hertha BSC Berlin ausgebildet worden. Bayern München bringt dank Herman Gerland jedes Jahr mehr künftige Bundesligaprofis hervor als Hoffenheim während seiner 100-jährigen Geschichte.
Und die handelnden Personen im Verein, angefangen bei Trainer Rangnick, sind mindestens genau solche Fußball-Irren und notorischen Besserwisser wie alle anderen auch. Die Mannschaft spielt schön Fußball, ja, aber ob es der "schönste Fußball" ist, muss man bezweifeln dürfen ohne als schlechter Mensch dazustehen - zumindest solange, wie die Hoffenheimer Jungs genauso treten wie die anderen und sich mindestens genauso oft vorgeblich waidwund auf dem Rasen wälzen.
Nichtmal besonders nett sind sie beim Nicht-Traditionsklub. Als neulich mal der Chefredakteur des Berliner Tagesspiegels was Freches schrieb, war das baden-württembergische Dorf so beleidigt, dass es mit einem Interviewboykott drohte.
Hoffenheim ist ein Bundesligaklub und momentan Tabellenführer. Basta. Alles andere nervt.
Quelle: http://www.ksta.de/html/artikel/1228515328235.shtml
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