Interview mit Gregor Czisch, Energieexperte der Universität Kassel, über die Nutzung regenerativer Quellen in einem internationalen StromverbundAuszug DW-TV: Wie groß muss also der Mittelmeerraum gefasst sein, damit Energie von nennenswerter Größe geliefert werden kann? Gregor Czisch: Das ist weniger die Frage nach der Menge der Energie, die wir dort erzeugen können als nach dem zeitlichen Zusammenspiel der Erzeugung. Also insgesamt ist es so, dass wir meinetwegen Europa und seine nähere Umgebung von Westsibirien bis nach Senegal, südlich der Sahara, betrachten, dann können wir ein Vielfaches dessen an Strom erzeugen, was wir brauchen. Aber wir wollen ihn natürlich dann erzeugen, wenn wir ihn brauchen, also auch zeitgleich möglichst, und dafür ist so ein großräumiger Verbund sehr hilfreich. DW-TV: Sie schlagen ja auch vor, erst einmal klein anzufangen. Also mit Einzelprojekten: Der Ostseeraum ist da im Gespräch. Und darüber sprechen Sie schon mit der Bundesregierung. Was sagen die und wie weit sind die Gespräche, wie konkret ist das schon? Gregor Czisch: Ja, teilweise sind die Gespräche relativ konkret. Im Parlamentsforum südliche Ostsee wurde die Frage diskutiert, ob man sich nicht zusammenschließt zu einem Stromverbund, wo man dann die Windenergiepotentiale der Ostseeanrainerstaaten, Off-shore und On-shore also im Meer und an Land, nutzt, im Verbund mit den großen Speicherwasserkraftwerken, die in Skandinavien schon existieren, um zu einer kostengünstigen erneuerbaren Stromversorgung zu kommen. DW-TV: Also im Stromverbund liegt die Zukunft. Interview: Daniela Levy http://www.dw-world.de/dw/article/0,,3640038,00.html
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