angerichtet?
Das mit den sich zusetzenden Leitungen ist so, wie ich das gesagt habe. Shorty, geh mal durch die Straßen moderner Wohngebiete. Da findest Du Kanaldeckel paarweise nebeneinander, der eine für den Regenwasserkanal, der andere für Sch...e.
Berlin liegt in einem Urstromtal und hatte immer einen hohen Grundwasserpegel. Der wurde durch Besiedlung und Grundwasserentnahme seit vielen Jahrzehnten gesenkt. Entsprechend bauten die Menschen ihre Häuser. Inzwischen schlossen viele Wasserwerke und die Keller laufen voll. Dazu beispielhaft zwei Meldungen aus der Berliner Zeitung: -------------------- Datum: 17.08.1995 Ressort: Nachrichten Autor: Stephan Natz
Weitere Brunnen werden geschlossen Verbrauchs-Minus und Regen-Plus lassen Vorrat wachsen Berlin ist mit Wasservorräten so reich gesegnet, daß sich die Serie von Wasserwerks-Schließungen weiter fortsetzen wird. Die Grundwasserbilanz ist trotz der zwei heiß-trockenen Sommer sogar leicht steigend.
Wenn alle 1 164 Brünnlein fließen, aus denen die Berliner Wasserbetriebe (BWB) ihr kostbares Naß aus bis zu 190 Meter Tiefe fördern, kann die Stadt 1,554 Millionen Liter am Tag verbrauchen. Doch selbst an den heißesten Tagen hat die Metropole nicht annähernd soviel Durst. Nur zu zwei Dritteln wurde diese Kapazität am 31. Juli, dem Rekordtag dieses Jahres, mit 1,039 Millionen Kubikmeter in Anspruch genommen. Und der Verbrauch sinkt weiter (siehe oben). Weil eine solch hohe Reservekapazität für die BWB unwirtschaftlich ist, sind in den vergangenen Jahren drei Wasserwerke - Riemeisterfenn in Zehlendorf, Friedrichsfelde und Altglienicke - stillgelegt worden. Bei den noch bestehenden 13 Wasserwerken gilt Köpenick zum Jahresende als nächster Schließungs-Kandidat. "Über weitere Stillegungen denken wir noch nach", sagt Wolfgang Ulbrich, dem bei den BWB alle Wasserwerke unterstehen. Bis auf eine Ausnahme - das Wasserwerk Stolpe - haben zugleich alle anderen auch an Förderkapazität abgespeckt. Neue Wasserwerke wird es nicht geben.
Die trockenen Sommer machen den BWB höchstens deshalb Sorgen, weil sie gern mehr Wasser verkaufen würden. Nachschub ist ausreichend vorhanden, der Grundwasserpegel steigt. "Die vergangenen Sommer waren unter dem Strich gar nicht so trocken, wie sie durch die langen Hitzeperioden wahrgenommen werden", stellt Ulbrich fest. "Seit 1993 ist die Niederschlagsmenge sogar verhältnismäßig hoch." Die seitdem im Grundwasser stehenden Hunderte Keller in Rudow oder Kaulsdorf belegen dies. +++ -------------------- Datum: 28.02.1995
Hassemer zum Handeln gedrängt Hellersdorf. ths
Hellersdorfs Umweltstadtrat Heinrich Niemann (PDS) will eine schnelle Lösung des Wasserhochstands im Siedlungsgebiet. Er forderte Umweltsenator Volker Hassemer (CDU) zu einer politischen Entscheidung auf. Das Wasserwerk Kaulsdorf müsse seine Förderung erhöhen, um den Grundwasserpegel abzusenken. -------------------- Unsere Wasserprobleme haben nichts mit Erderwärmung zu tun, die bei uns nebenbei bemerkt regenreichere Sommer bewirkt, sondern damit, daß wir heute die Bedingungen, die z.T. seit über 70 Jahren herrschen wieder ändern. Es kann doch aber nicht das Ziel sein, Berlin wieder in ein funktionierendes Urstromtal zu verwandeln. Wassersportmöglichkeiten gibt es hier bereits genug.
R.
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