Dass Roland Koch die Debatte um den richtigen Umgang mit jungen kriminellen Ausländern wegen des Landtagswahlkampfs in Hessen nicht zum Tabu erklären lassen will, ist sein gutes Recht. Denn es gibt viele junge Kriminelle aus Ausländerfamilien, denen klar die Grenzen aufgezeigt werden müssen. Aber diese Debatte darf nicht verkürzt werden auf Forderungen nach schärferer Bestrafung. Warum ist die Integrationsbereitschaft vieler Ausländer so gering, welche Fehler werden in der Integrationspolitik in Deutschland weiterhin gemacht? Auch das sind Fragen, auf die Antworten in diesem Zusammenhang gesucht werden müssen. Wahlkampfzeiten sind keine Zeiten für differenzierte Antworten auf schwierige Fragen. Deshalb muss die Debatte über den richtigen Umgang mit jungen kriminellen Ausländern auch nach den kommenden Landtagswahlen weitergehen. Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Frank-Walter Steinmeier macht es sich zu einfach, wenn er erklärt, Koch betreibe nur "brutalstmöglichen Populismus". Solche Äußerungen sind nur durch den verbissenen Wahlkampf in Hessen zu erklären. Ob Roland Koch mit seinen Argumenten überzeugt, wird der Wahltag zeigen.
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