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Europäische Großbanken überzeugen mit Halbjahreszahlen
London/Amsterdam/Paris (dpa) - Mit der HSBC (London: HSBA.L - Nachrichten) , BNP Paribas (Paris: FR0000131104 - Nachrichten) und ABN Amro (Amsterdam: AAH.AS - Nachrichten) haben drei der zehn größten europäischen Banken überzeugende Halbjahreszahlen vorgelegt und die Erwartungen der Experten teils deutlich übertroffen.
Die Aktie von HSBC zog am Montag an, während die Papiere von BNP Paribas und ABN Amro in einem schwachen Gesamtmarkt leicht nachgaben. Am Freitag hatte die Deutsche Bank AG (Xetra: 514000.DE - Nachrichten - Forum) trotz eines Gewinnanstiegs im Vergleich zum Vorjahr die Märkte enttäuscht und für einen starken Kursverlust der Aktie gesorgt. Das Papier gab am Montag weiter nach und rutschte auf den tiefsten Stand seit November des vergangenen Jahres. Im Vergleich zu ihren europäischen Konkurrenten hinkt die Deutsche Bank in puncto Profitabilität weiter deutlich hinterher.
Die etwas größere HSBC verdiente in den ersten sechs Monaten netto 6,35 Milliarden Dollar (rund 5,3 Mrd Euro) und damit mehr als dreimal so viel wie die größte deutsche Bank, deren Überschuss in den ersten sechs Monaten knapp 1,6 Milliarden Euro betrug. Die in etwa gleich große französische Bank BNP Paribas kam auf etwa eine Milliarde Euro mehr als der deutsche Branchenprimus.
Selbst die gemessen an der Bilanzsumme wesentlich kleinere niederländische Großbank ABN Amro kam mit einem Halbjahresgewinn von 1,92 Milliarden Euro noch auf 300 Millionen Euro mehr als die Deutsche Bank. Sowohl BNP Paribas als ABN Amro konnten anders als die deutsche Bank ihre Gewinne zwischen April und Juni sowohl im Jahres- als auch Quartalsvergleich steigern. Der zweitgrößten französischen Bank gelang sogar im Investmentbanking im zweiten Quartal eine weitere Steigerung, obwohl hier fast alle Institute im Vergleich zum starken ersten Quartal Federn lassen mussten.
Doch während sich der Ertragsrückgang im Investmentbanking im Quartalsvergleich bei der Deutschen Bank voll aufs Ergebnis durchschlug, federten andere Institute dies durch das starke Privatkundengeschäft ab. HSBC verzeichnete zum Beispiel im Privatkundengeschäft einen Gewinnsprung um 46,2 Prozent auf 4,73 Milliarden Dollar. Die Sparte blieb damit die wichtigste Ertragsstütze der größten britischen Bank.
Bei der BNP Paribas steuerte das Filialgeschäft mit einem Vorsteuergewinn von 1,43 Milliarden Euro im ersten Halbjahr knapp 40 Prozent zum gesamten Gewinn vor Steuern bei. Das Segment war somit vor dem Investmentbanking im ersten Halbjahr der größte Ertragsbringer für die Franzosen. Bei der Deutschen Bank stammten im ersten Halbjahr rund 70 Prozent des Gewinns vor Steuern aus der Sparte Corporate and Investment Bank (CIB), deren Erträge wesentlich stärker von der Entwicklung an den Kapitalmärkten abhängt.
Der Abstand bei der Profitabilität der Deutschen Bank zu den Konkurrenten spiegelt sich auch im Börsenwert wider. Während sie an der Börse mit rund 33 Milliarden Euro bewertet wird, kommt die HSBC auf fast 140 Milliarden Euro. Die BNP Paribas wird an der Börse mit 43 Milliarden Euro bewertet.
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