Die Credit Suisse begründet ihre Statement für Jinko mit den stark fallenden Polysilziumpreisen. Ich habe es schon mal vor kurzem in einer längeren Post erwähnt, dass vor allem Jinko von den fallenden Polysilziumpreisen profitieren wird, denn Jinko hat keine langfristigen Polyverträge mit Preisbindung und so haben die fallenden Polypreise, in diesem Jahr von 78 $/kg auf mittlerweile 55 $/kg, einen schnellen positiven Einfluss auf die Produktionskosten. Alleine der Polypreisrückgang von 78 auf 55 $/kg würde die Jinko Modulproduktionskosten um rd. 0,09 $/W bzw. 7% senken. Jedoch wird sich das in Q2 noch nicht voll niederschlagen.
Wie das Q1-Ergebnis gezeigt hat mit den Non Silcon-Kosten von 0,73 $/W ist Jinko mittlerweile an Kostenführer Trina Solar in Q1 sehr nahe gekommen ist. Es ist ganz gut möglich, dass Jinko in Q2 Trina Solar sogar die Kostenführerschaft abnehmen wird. Das scheint mir jedenfalls bei Jinko derzeit so gut wie noch keiner gemerkt zu haben. Jinko hat mit ihrer Kostenstruktur, der vertikalen Aufstellung von Wafer über Zellen bis zu den Modulen mit jeweils aktuell 1.000 MW (Ende 2011 mit 1.500 MW) und so wie es aussieht mit dem sehr guten Vertrieb ausgezeichnete Aussichten um zu den großen Chna-Solaris wie Suntech, Yingli oder Trina Solar aufzuschließen. Für mich ist aktuell Jinko die Solaraktie schlechthin und das ohne Wenn und Aber.
Die Credit Suisse prognostiziert für Jinko ein 2011er EPS von 7,20 $. Ich glaube sogar, dass Jinko die 8 $ in 2011 erreichen könnte. 2,10 $ waren es schon in Q1 und Q2 wird wohl relativ ähnlich ausfallen bei einem etwas höheren Umsatz wie in Q1 (ca. 4%), da mehr Module und dafür weniger Wafer ausgeliefert werden. Rechne mit einem durchschnittlichen Q2-Modulverkaufspreis von 1,58 $/W (Q1 ca. 1,74 $/W) bei Produktionkosten von 1,15 $/W (Q1 ca. 1,20 $/W). Sollte der Polypreis unter 50 $/kg gehen, ist gar nicht so unwahrscheinlich da in der 2.Jahreshälfte jede Menge an neuen Polykapazitäten dazu kommen werden, dann könnte Jinko in Q3 oder in Q4 sogar auf Produktionkosten unter 1 $/W kommen.
Der Link zu den Einschätzungen der Credit Suisse zum Solarmarkt im Allgemeien und zu Jinko:
http://online.barrons.com/article/...101991255730.html?mod=BOL_hpp_oe("The Best Solar Stock for the Long Term")
Interessant bei dieser Statement von der Credit Suisse sind die prognostizierten PV-Zubauten für Deutschland mit 7,5 GW. Wenn das wirklich so kommen sollte, dann hätte die PV-Branche zumindest bei der Nachfrage keine allzu großen Probleme. In der ersten Jahreshälfte 2011 wird es gerade mal so etwa 2,5 GW in Deutschland geben. Somit würde der deutsche Markt in der 2.Jahreshälfte sich verdoppelln gegenüber Q1, aber dafür müsste es dann im November, Dezember wieder zu großen Vorzieheffkten kommen was aber angesichts der Pläne der deutschen Regierung mit weiteren kräftigen Senkungen der Einspeisegarantien ab Anfang 2012 sicher nicht unmöglich wäre. unwahrscheinlich wäre.