20.01.2006 10:24 Q-Cells: Reibach für Großaktionäre Erneut stehen die Aktien des Solar-Unternehmens Q-Cells im Mittelpunkt des Anlegerinteresses. Drei Altaktionäre haben 4,8 Millionen Aktien des Börsen-Stars verkauft - und zwar ausnahmsweise innerhalb der Sperrfrist. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, hat ein Konsortium aus Dresdner Kleinwort Wasserstein und Citigroup die Transaktion vor Börseneröffnung durchgeführt. "Die Aktien wurden auf dem Niveau des gestrigen Schlusskurses platziert", sagte Finanzvorstand Hartmut Schüning Reuters. Die Aktien seien an amerikanische Publikumsfonds gegangen, die gute Einstiegsmöglichkeiten gesehen hätten.
Bei den Verkäufern handelt es sich um die Beteiligungsgesellschaft Apax und zwei weitere nicht bezeichnete Altaktionäre. Apax heilt nach offiziellen Daten der Deutschen Börse bisher 11,67 Prozent der Anteile an dem Unternehmen aus Thalheim in Sachsen-Anhalt. Nach dem Verkauf liege der Anteil von Apax noch bei rund zwei bis drei Prozent, sagte Schüning. Die Aktionäre hätten sich auf Grund der starken Marktnachfrage bereit erklärt, vorzeitig Aktien innerhalb der noch laufenden Sperrfrist abzugeben. "Wir erwarten keine weiteren Verkäufe innerhalb der Lock-Up-Periode", ergänzte der Vorstand.
Die Lock-Up-Frist umfasst den Zeitraum, in dem Altaktionäre nach dem Börsengang keine Aktien aus ihren Beständen verkaufen dürfen. Diese kann allerdings in Ausnahmefällen nach Absprache mit dem Konsortialführer gelockert werden. Berg- und Talfahrt am Donnerstag Bereits gestern hatte das im TecDax notierte Papier von sich reden gemacht. Trotz der massiven Kursgewinne der Vortage hatte die Q-Cells-Aktie am Donnerstag noch einmal zeitweise mehr als 20 Prozent auf 98,50 Euro zulegt. Doch im Tagesverlauf geriet die Aktie massiv unter Druck und beendete den Handel schließlich bei 68,21 Euro und damit 17 Prozent im Minus.
Börsianer sprechen bei einem solchen Kursverlauf von einem "Intraday Reversal". Häufig folgt dann eine ausgeprägte Schwächephase, die auch längerfristig anhalten kann.
Riesengewinn eingefahren Es ist also gut möglich, dass die Altaktionäre für ihren Verkauf genau den richtigen Zeitpunkt erwischt haben. Aber selbst wenn die Q-Cells-Aktie doch weiter steigen sollte, müssen Apax & Co. nicht um entgangene Gewinne trauern: Schon gegenüber dem Ausgabepreis von 38 Euro haben sie binnen dreier Monate rund 80 Prozent Rendite eingefahren, und höchstwahrscheinlich wurden die Aktien in Wirklichkeit vorher zu einem noch deutlich niedrigeren Kurs erworben.
ME
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