von: " 4Investors"
In den kommenden Wochen wird sich bei Kontron einiges ändern. Im August hat man sich von einem Großteil des IT-Servicegeschäfts getrennt. Für rund 400 Millionen Euro übernimmt die französische Vinci diesen Bereich. Mit dem Closing Ende Dezember 2022 werden zunächst 260 Millionen Euro fällig, das weitere Geld soll in mehreren Tranchen bis Mitte 2024 fließen.
Die neue Kontron soll 2023 einen Umsatz von rund 1,2 Milliarden Euro erwirtschaften, die alte Kontron hat 2021 1,342 Milliarden Euro geschafft. CEO Hannes Niederhauser rechnet im kommenden Jahr, so bestätigt er auf dem Eigenkapitalforum (EKF) der Deutschen Börse, mit einem Gewinn von 60 Millionen Euro. Zudem geht er davon aus, dann 600 Millionen Euro auf dem Konto zu haben. Die Freude darüber ist ihm während seiner Präsentation in Frankfurt mehr als einmal deutlich anzumerken.
Akquisitionen oder Dividende und Aktienrückkauf?
Was genau er mit dem vielen Geld anfangen will, sagt Niederhauser noch nicht konkret. Er will es einsetzen, um die Werte für die Aktionäre zu steigern. Das klingt vor allem nach Akquisitionen. Man hat mehrere mögliche Zukäufe in der Pipeline, im ersten Halbjahr 2023 soll eine erste Akquisition vollzogen werden. Der Fokus liegt dabei auf den USA, China und der EU. Eine Dividende und ein Aktienrückkauf sind aber weitere mögliche Szenarien, wie das Geld teils eingesetzt werden kann. Vieles hängt laut Vorstandschef hier von der Kursentwicklung ab.
Diese hat sich in der jüngeren Vergangenheit gar nicht mal so positiv gezeigt. Aus Sicht von sechs Monaten ergibt sich für Investoren ungefähr ein Nullsummenspiel. Die neue Kontron wird die drei Bereiche Europe (Umsatz 2022e: 810 Millionen Euro), Global (Umsatz 2022e: 230 Millionen Euro) sowie Software + Solutions (Umsatz 2022e: 210 Millionen Euro) umfassen. Der Auftragsbestand liegt Ende September bei fast 1,4 Milliarden Euro. Dabei ist der IT-Verkauf schon weitgehend durch neue Aufträge aus dem IoT-Bereich kompensiert worden.
Analysten sehen hohes Kurspotenzial bei der Kontron Aktie
Der Übergang bei Kontron (WKN: A0X9EJ, ISIN: AT0000A0E9W5, Chart) zu einem reinen IoT-Unternehmen wird durch den Verkauf beschleunigt. Solche Gesellschaften werden meist höher bewertet als IT-Serviceunternehmen, wie die Analysten von Pareto jüngst ausführten. Ähnlich äußern sich die Analysten von Alster Research. Sie haben im November die Kaufempfehlung für die Aktien von Kontron (WKN: A0X9EJ, ISIN: AT0000A0E9W5, Chart) bestätigt, das Kursziel sehen sie bei 30,00 Euro.
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