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DJ Daimler rechnet mit baldigem Verkauf des Chrysler-Anteils - Presse
11:35 22.04.09
DJ Daimler rechnet mit baldigem Verkauf des Chrysler-Anteils - Presse
HAMBURG (Dow Jones)--Die Daimler AG will ihren noch verbliebenen Anteil von knapp 20% an der einstigen US-Tochter Chrysler bereits in den kommenden Monaten abstoßen. "Die Wahrscheinlichkeit, dass dies noch in diesem Jahr passiert, halte ich für größer als 50%", sagte der Vorstandsvorsitzende des Stuttgarter Automobilkonzerns dem Wirtschaftsmagazin "Capital".
Daimler verhandelt seit Monaten über den Verkauf des restlichen Chrysler-Anteils von 19,9%. Der US-Investor Cerberus Capital Management LP hatte 2007 gut 80% an Chrysler von den Deutschen gekauft. Im vergangenen Jahr hatte Cerberus Daimler gebeten, ihnen auch den verbleibenden Anteil zu verkaufen. Hintergrund dieses Vorstoßes war der Versuch, im Herbst 2008 eine Allianz von Chrysler mit dem Wettbewerber General Motors zu schmieden. Eine Beteiligung von Daimler an Chrysler wäre dabei hinderlich gewesen.
Ende November 2008 standen die Verhandlungen aber wegen Meinungsverschiedenheiten auf der Kippe. Während sich Daimler einen hohen Verkaufserlös versprochen hatte, verlangte Cerberus mehr als 7,2 Mrd USD von Daimler und warf dem Konzern vor, den Chrysler-Absatz vor dem Teilausstieg mit Hilfe von Rabatten künstlich in die Höhe getrieben zu haben. Daimler wies diesen Vorwurf als "absurd" zurück.
Chrysler wird inzwischen nur noch mit staatlicher Hilfe am Leben gehalten. Daimler hat den Wert seiner Beteiligung an dem drittgrößten US-Autokonzern bereits im dritten Quartal 2008 auf Null abgeschrieben. Zu Jahresbeginn kündigte der italienische Automobilhersteller Fiat an, 35% an dem schwer angeschlagenen US-Konzern zu übernehmen.
Einer möglichen Übernahme der zum Verkauf stehenden Automarke Volvo erteilte Zetsche in dem "Capital"-Interview eine klare Absage. "Volvo macht erhebliche Verluste. Wenn wir die Marke kaufen wollten, müssten wir eine erhebliche Summe investieren. Dafür fehlt mir die Fantasie." Der Ford-Konzern will sich von der Pkw-Marke Volvo trennen.
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