Γκρίχενλαντ Τσάιτουνγκ HellasProducts E.Π.E. K O M M E N T A R 2 0 . M ä r z b i s 2 6 . M ä r z 2 0 1 3
Ein direkter Zugriff über Nacht auf die Einlagen, das ist so ziemlich das Letzte, was eine Regierung ihren Bürgern zumuten kann. Die zyprische Regierung hat es gewagt ? auf Druck Deutschlands hin. Die Konsequenzen, sowohl auf Zypern als auch in der ganzen Eurozone, sind noch unklar. Um etwas klarzustellen: Die Opfer, die den Zyprern abverlangt werden ? eine Abgabe von 2.700 Euro für jemandem, der 40.000 auf dem Konto hat ?, sind relativ bescheiden. Insbesondere wenn man dies mit der Welle von Steuererhöhungen und Lohnkürzungen vergleicht, die die Griechen seit zwei Jahren über sich ergehen lassen müssen. Vielleicht ist es sogar besser, wenn die Zyprer einen einzigen, großen Schock, quasi als Befreiungsschlag, erleiden, als dieses quälende Hin und Her ohne sichtbaren Ausweg, was die Griechen seit drei Jahren erleben. Das ändert aber nichts daran, dass den Zyprern direkt und zynisch ins Portemonnaie gegriffen wird ? aus einem einzigen Grund: Weil Bundeskanzlerin Angela Merkel im September eine Wahl hat und ihren Wählern Stärke und Strenge demonstrieren will. Die 6 Milliarden Euro, die die Abgabe insgesamt bringen soll, sind ein Klacks im Vergleich zu den Summen, die die Eurozone für Griechenland, Irland, Portugal und Spanien bereitstellt. Das Vertrauen aller Sparer der Eurozone in ihre Banken auf eine solch radikale Art in Frage zu stellen, ist jedoch zynisch, ja verantwortungslos. Wenn die Eurozone wirklich so wenig Vertrauen in ihre Mitgliedsländer hat, löst sie sich besser gleich auf. Und apropos Steuerparadies: Die Zyprer haben die Steuerparadiese nicht erfunden. Sie haben nur sehr erfolgreich angewandt, was sie in Luxemburg, der Schweiz, Liechtenstein und Großbritannien demonstriert bekamen. Nikosia als das schwarze Schaf Europas darzustellen, nur weil es russisches Geld dort gibt, ist geradezu lachhaft. Dimos Chatzichristou
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