Börsen-Regeln: 'Die 22 goldenen Regeln des Tradens
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neuester Beitrag: 26.02.09 21:54
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eröffnet am: | 30.11.03 00:10 von: | NextLevel | Anzahl Beiträge: | 26 |
neuester Beitrag: | 26.02.09 21:54 von: | Teras | Leser gesamt: | 38839 |
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John Mauldin [at www.frontlinethoughts.com] zitiert in seinem interessanten Newsletter heute einen anderen Newsletter-Herausgeber, Dennis Gartman, mit dessen "22 goldenen Trading Regeln". Ich hoffe Mauldin vergibt mir, wenn ich diesen Text in deutscher Übersetzung hier unautorisiert hereinstelle. Desgleichen hoffe ich, daß sich manch einer hier im Forum dafür interessiert:
Die 22 goldenen Regeln des Tradens
Dennis Gartman steht jeden Tag um 2:30 auf, ist und schreibt einen hoch-informativen vierseitigen Newsletter über die Weltmärkte, Öl, Währungen,commodities, politische Ereignisse und vieles mehr. Er wird von den bedeutenden Handelshäusern gelesen und Händler überall auf der Welt lesen seine Arbeit, wenn sie noch unausgeschlafen zur Arbeit stolpern. Sie wollen so herausfinden, was passiert ist, während sie schliefen und erfahren, was untertags die Fragen sein werden und wie darauf zu reagieren ist. Dennis veröffentlicht seine Ansichten und begründet sie mit seiner zwingenden Logik. Er macht einen höchst bemerkenswerten Job, und ich sehe darin einen wichtigen Beitrag in meinem Kampf Schritt mit dem zu halten, was vor sich geht. Ich bin immer erstaunt, daß Dennis' Brief schon in meiner "inbox" ist, selbst wenn ich mich manchmal schon um 5:00 Uhr im Büro einfinde. Sein Reisezeitplan läßt den meinen direkt zahm aussehen, und wo immer er sich auch in der Welt befindet, er schreibt und schickt pünktlich seinen Brief. (Und er hat trotzdem immer noch sein einstelliges Handicap auf dem Golfplatz.)
Am Freitag nach Thanksgiving veröffentlichte er seine durch Erfahrung erweiterten „Rules of Trading“. Hier ist die heutige Liste:
1. Kaufe niemals, - unter keinen Umständen, - zu einer Verlust-Position einen weiteren Bestand hinzu... Niemals! Dazu gibt es nichts weiter zu sagen! Entgegen dieser Empfehlung zu handeln, ist der sichere Weg zum Ruin.
2. Trading muß betrieben werden, als ob man ein geldgieriger Guerilla-Kämpfer wäre. Man muß sich auf die Gewinner-Seite schlagen und bereit sein, jederzeit von „Kaufen“ zu „Verkaufen“ zu wechseln oder umgekehrt, wenn die andere Seite die Oberhand gewonnen hat.
3. Es gibt zweierlei Arten von Kapital: Das geistige und das in Ihrer Geldbörse oder auf Ihrem Konto. Von diesen zwei Arten ist das geistige Kapital das wichtigere und wertvollere. Das Halten von Verlust-Positionen kostet endliche Summen von materiellem Kapital, aber es kostet unermeßliche Summen geistigen Kapitales.
4. das Ziel ist nicht, billig zu kaufen und teuer zu verkaufen, sondern teuer zu kaufen und noch teurer zu verkaufen. Wir können nie wissen, welcher Preis "niedrig" ist. Noch wissen wir, was ein „hoher“ Preis ist. Erinnern Sie sich immer, daß Zucker einmal von $1.25 pro Pfund bis auf 2 cent pro Pfund gefallen ist und somit auf diesem Weg häufig als sehr "billig" erschien.
5. In Bullenmärkten dürfen wir nur „long“ oder „neutral“ sein, und in Bärenmärkten dürfen wir nur „short“ oder „neutral„ sein. Das scheint vielleicht selbstverständlich zu sein; es ist es nicht, und es ist ein Lehrsatz, der von viel zu Vielen erst viel zu spät gelernt wird.
6. "Märkte können länger unlogisch bleiben, als Sie oder ich zahlungsfähig sind", wie uns unsere guter Freund, Dr. A. Gary-Shilling, gezeigt hat. Irrationalität herrscht oft und Märkte sind ungeheuer ineffizient, entgegen allem, was die Akademiker glauben.
7. Verkaufe in Märkte, die die größte Schwäche zeigen, und kaufe in jene mit der größten Stärke. Als Metapher formuliert: unter bearishen Verhältnissen, wirf Deine Steine in den naßesten Papiersack, denn er bricht am ehesten. In Bullenmärkten dagegen müssen wir gegen selbst die stärksten Stürme reiten... sie werden uns höher tragen als bloß laue Winde.
8. Bemühe Dich, den ersten Tag nach einem Gap zu traden. Denn Gaps zeigen uns normalerweise eine stürmische Neu-Ausrichtung an. Wir haben in unser beinahe dreißigjährigen Praxis gelernt, Gaps zu respektieren. Wenn sie (besonders in Aktien) passieren, sind sie normalerweise sehr wichtig.
9. Trading verläuft in Zyklen: einige Gute, die meisten aber schlecht! Trade mutig und aggressiv, wenn Du am Gewinnen bist; trade klein und bescheiden wenn’s schlecht läuft. In "guten Zeiten" sind sogar Fehler gewinnbringend; in "schlechten Zeiten" gehen manchmal sogar die am besten reseachten Transaktionen schief. Dies ist die Natur des Handels mit Kapitalanlagen; nimm es hin.
10. Um erfolgreich zu traden, mußt Du wie ein „Fundamentalist“ denken, aber wie ein „technischer Analyst“ handeln. Es ist unbeding notwendig, daß wir die fundamentalen Grundlage verstehen, die einem Trade zu Grunde liegen , aber auch, daß wir „technicals“ des Marktes verstehen. Erst und nur, wenn diese Vorazussetzung erfüllt ist, dann, und einzig dann, können Sie oder sollten Sie „traden“.
11. Respektiere„outside reversals“nach ausgedehnten Bullen- oder Bären-Runs. Umkehr-Tage in den Charts signalisieren die letzte Erschöpfung der „bullischen“ oder „bearischen“ Marktkräfte, die vorher den Markt angetrieben haben. Respektieren Sie sie, und respektieren Sie sogar mehr noch Umkehr-Tage in den Wochen- oder Monats-Charts.
12. Halten Sie Ihre technischen Systeme einfach. Komplizierte Systeme führen zu Verwirrung; Einfachheit führt zu Eleganz.
13. Respektieren Sie und verinnerlichen Sie das ganz normale 50-62% Retracement, die die Preise auf bedeutende Trends zurück bringen. Wenn Sie einen Trade verpaßt haben, warten Sie geduldig auf das Retracement des Marktes. In mehr als der Hälfte aller Fälle kommt das Retracement ... just dann, wenn wir soeben bereit sind, Hoffnung aufzugeben, daß sie kommen.
14. Ein Verständnis für Massenpsychologie ist oft wichtiger als das Verstehen von ökonomischen Zusammenhängen. Märkte werden von Menschen bewegt, die sowohl menschliche Fehler machen, allerdings auch zu über-menschlichen Einsichten fähig sind.
15. Beginne damit, Anfangspositionen auf Stärke in Bullenmärkten und auf Schwäche in Bärenmärkten zu begründen. Der erste Nachkauf/Nachverkauf sollte ebenfalls aufgrund der Stärke hinzugefügt werden, mit der der Markt zeigt den Trend bestätigt. Von da an aber, sollten nachfolgende Nachkäufe/Nachverkäufe in der Erwartung des wahrscheinlich kommenden Retracements erfolgen.
16. Bärenmärkte sind gewaltsamer als Bullenmärkte. Das gilt insbesondere auch für ihre Retracements.
17. Seien Sie bei Gewinn-Trades geduldig; seien Sie aber ungeheuer ungeduldig bei Verlust-Trades. Merke: Es ist ganz gut möglich, große Investment-Gewinne einzufahren, wenn wir in nur 30% der Fälle "richtig" liegen, sofern wir nur unsere Verluste klein halten und unsere Gewinne laufen lassen.
18. Der Markt ist die „Summe allen Wissens“ ... und die „Summe der Ignoranz aller jener, die sich darin tummeln“; und wir sollten es nicht wagen, mit dem Markt über dessen Weisheit zu streiten. Wenn wir nichts anderes mehr lernen als dieses, dann haben wir tatsächlich schon sehr viel gelernt.
19. Tun Sie einfach mehr von dem, was funktioniert, und weniger von dem, das nicht geht! Wenn ein Markt stark ist, kaufen Sie mehr; wenn ein Markt schwach ist, verkaufen Sie mehr! „New highs are to be bought; new lows sold.“
20. Der schwierige Trade ist der richtige Trade: Wenn es leicht ist, zu verkaufen, tun Sie’s nicht; und wenn
es leicht ist, zu kaufen, machen Sie’s nicht! Steigen Sie dort in einen Trade ein, wo das schwer ist und wo die Meute noch ein Haar in der Suppe findet. Peter Steidelmeyer hat uns das vor fünfundzwanzig Jahren vorgemacht und es ist heute wahrer als je.
21. Eine Unglück kommt selten allein! Dies ist die "siegreiche" neue Regel, die wir unserem Freund, Tom Powell, verdanken.
22. Alle Regeln sind nur dazu da, doch gelegentlich gebrochen zu werden. Der Trick ist nur: „Gewußt wann.“... Und zu wissen, wie selten man sich an diese 22. Regel halten sollte!
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Grüße
NL
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Wer sich die Mühe macht und die Geduld hat, in der Nähe des Tiefpunktes zu kaufen, hat nur noch zwei Risiken: den 100%-Total-Verlust wg. Insolvenz und ein allgemeiner Börsencrash.
Gegenstrategie: Nach der Insolvenz sind im daytrade fette Gewinne möglich und ein Börsencrash ist zugleich auch immer die Grundlage für den sicheren Neueinstieg.
Mit schönen Grüssen von ForstFalkenau im Siebengebirge
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Mantelspekulationen sind hoch gefährlich! Wann ist da der Tiefpunkt? Manche denken billiger kanns nicht werden und steigen ein, und dann gehts noch tiefer. Dann kann die Aktie 2 Jahre nichts machen, und du sitzt auf Deinen Verlusten. Wei eine Glucke bewachst Du nun Deinen Verlustwert und wartest wie und wann der wieder hoch geht,
und wenn du Glück hast dann fängt nach 2 Jahren eine Mantelspekulation an die den Kurs in wenigen Tagen um 30-100 % nach oben reißt. Dir bringt das aber nicht mehr viel, als schnell auszusteigen, weil Deine Verluste riesig sind. Da wirken sich die paar Prozent nach oben nicht mehr aus. Weniger ist besser als nichts.
Vorsicht deshalb vor diesen Werten!! Insbesondere wenn es bei einem Insolvenzwert heißt, die Arbeitsplätze wären gerettet. weil ein Übernehmner da ist
Merke: Der Übernehmer kauft bzw. übernimmt nie die Schulden. Er kauft den Namen und das Knowhow und die Kunden, evtl. übernimmt er noch die Mitarbeiter, und dann ist Sense.
Die ursprpüngliche Ag wird nicht weitergeführt. Deine Aktien werden wertlos.
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Ist doch schon Alles in Regel 4 beschrieben worden:
4. das Ziel ist nicht, billig zu kaufen und teuer zu verkaufen, sondern teuer zu kaufen und noch teurer zu verkaufen. Wir können nie wissen, welcher Preis "niedrig" ist. Noch wissen wir, was ein „hoher“ Preis ist. Erinnern Sie sich immer, daß Zucker einmal von $1.25 pro Pfund bis auf 2 cent pro Pfund gefallen ist und somit auf diesem Weg häufig als sehr "billig" erschien
Wie gesagt, es geht ihm nicht darum Erkenntisse zu vermitteln, sondern mit hohlen Sprüchen Einsteiger auszunehmen.
Grüße
NL
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Halte nur noch 100 St. als "Platzhalter" - allerdings sieht meine WCM-Konto-Bilanz positiv aus. "Gewerbsmäßig" bin ich in der Verlagsbranche zu Hause. Seit 2000 handele ich mit Aktien, seit 2003 etwas intensiver. Ich finde Ariva klasse und werde mich, wenn es mir die Zeit erlaubt, gelegentlich hier tummeln.
Mein KursZiel bei WCM liegt übrigens deutlichst unter 1.00 Euro (der 7-Tage-Eintrag war mit 0.20 allerdings ein Verschreiber).
Zu WCM kam ich auf der Suche nach einem günstigen Einstieg. WCM stand da mit 1.73 (22.10.2003) relativ nahe beim 52-Wochen-Tief. Bin "routinemäßig vorsichtig" eingestiegen ohne zu wissen, wer oder was WCM ist. Am 7.11. 2003 schaue ich mal wieder bei WCM vorbei und wundere mich: Kurs stand da bei 1.39 - daraufhin steige ich nochmals mit um das 7.5-fach erhöhtem Engagement. Hatte noch immer keine blasse Ahnung, wer oder was WCM bedeutet.
Dann schaute ich mal wieder am 10.11.2003 auf den Kurs - da stand der doch glatt wieder im Minus bei nunmehr nur noch 1.26 ...! Von da an wurde mein starkes Interesse an WCM geweckt. Auf der Suche nach Infos über die Suchmaschine google (Eingabe MDax WCM Insolvenz) fand ich schnell WCM-Meldungen von Ariva und anderen.
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Für Anfänger oder Menschen ohne Erfahrung ist das Nachkaufen bei Verlustpositionen (Verbilligung) schlichtweg abzuraten
Und zwar aus folgenden Gründen:
- anstatt sich eigener Fehleinschätzung bewußt zu werden, wird stets was von Verlustreduzierung geschwätzt. Fakt ist: durch Nachkauf werden die Verluste nicht kleiner, sondern ermittelter Mittelwert des Einstands.
- damit verschwindet das Problem aber nicht, man begnügt sich quasi, mit "...ist doch noch gut gegangem..." und geht der Sache nicht auf den Grund.
Generell: Sämtliche Tradingsregeln taugen nicht das Geringste, wenn man nicht bereit ist mindestens eine Methode zu erlernen (mindestens eine!).
Was ganz besondere Schwierigkeit für die Newbies bedeutet: sie können selbst niemals in den Spiegel schauen, wenn sie Verlust erleiden, wobei jedoch der Gewinn sie quasi vor sich selbst zu Übermenschen macht.
Es gibt einen allersten Grundsatz bei Aktientrading: Sich selbst und eigene Emotionen unter Kontrolle bringen! Zu erkennen, ob mich Hoffnung, Durchhalteparolen, aber einfach auch Überheblichkeit steuert, wenn ich handele, oder ob ich schon so weit bin, systematisch, zielorientiert, und wach genug bin um Verluste zu begrenzen und Gewinne laufen zu lassen.
Daher nützen im Prinzip den Neulingen weder die tollen Kostolany Bücher, die Bücher von Schwager und noch etliche andere nichts, wenn man nicht in der Lage ist diese zu befolgen.
Ein Nachkaufsstategie kann sehr wohl nützlich sein, wenn man aber genau weiß was man tut. Natürlich ist es reizend wenn man zu einer 1000€ Paket, was mittlerweile 3000 Euro im Minus ist einen weiteren Paket kauft, weil sobald sich der Erfolg einstellt, mein Gesamtgewinn größer ist.
Allerdings kaufen die meisten - nach meiner Erfahrung den zweiten paket dazu, weil es so schön günstig geworden ist.
Diese Methode ist dann allerdings bei den meisten Menschen Flucht vor der Konsequenz, daß man einen Fehler begangen hat, und man möchte damit nicht so offensichtlich konfrontiert werden.
Wenn man das akzeptiert, kommt man auch dahinter, daß etliche Tausende solide "Tradingsregeln" in Wahrheit keine sind, insofern man sich selbst und eigene Handlungsweise an den Märkten nicht kennt. Dann wiederum aber gelten manche Regeln jeweils zu geeigneten Zeitpunkt, und manche wiederum sind gar nicht mehr anwendbar.
Kaufe billig, oder verbillige gilt bei mir zum Beispiel nur nach jeweiligen möglichen Elliottmustern. (Bestens anwendbar dann, wenn die vermutete 1 durch die Welle 2 korrigiert wird - bei den 3 Kurszielen der Welle 2 kann man verbilligen. Das selbe Spiel aber in der Welle 5 kostet Kopf und Kragen.
Je mehr Erfahrungen man am Ende besitzt - desto unterschiedlicher sind die Kriterien nach denen man sich "Regeln" an die man sich zu halten hat.
Nur wenn man auch schon so weit ist, dann erkennt man auch daß Regeln nicht unbedingt so etwas wie systematische Handlungsweise wiederspiegeln.
Sie sind lediglich an jeweilige Situation anpaßbar.
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Grüße
NL
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Erkenntniss, "nie" in fallende Werte zu kaufen, als ge-
quirlten Quatsch zu bezeichnen. Wenn Ihr wollt, werde ich
mit Beispielen aufwarten können, wobei diese nicht rein
zufällig zu Gewinnen führten, sondern quasi zu Gewinnen
führen mußten. Ich will nur eines nennen: Thyssen-Krupp.
Selbstverständlich gibt es reichlich Beispiele für Eure
These, siehe WCM. (Dieses Wort NIE sollte man nie sagen.)
Schon allein das Wissen um die Überreaktionen an der Börse
widerlegt diese Meinung.
Also kurz und bündig meine Meinung. Ich werde weiterhin in
fallende Kurse kaufen, nur nach den Erfahrungen mit dieser
leidigen WCM und vorher mit Nordex immer genau wissen
wollen, warum der Kurs einer Aktie fällt. Fallende Kurse
sind häufig, wie erwähnt, auf Überreaktion und falsch ge-
setzte SL zurückzuführen. Diese zu erkennen, macht einen
guten Börsianer aus. (Dieser bin ich nicht, versuche es aber
zu werden)
Greenhorn Jo. (Und nichts für ungut)
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Man kann Glück haben,jedoch das Risiko überwiegt.
Am Beispiel Aixtron sehen wir das.
Als der Wert bei 60 Euro stand,hätte keiner 2 Euro für möglich gehalten.
Tageszocker können natürlich jederzeit einsteigen.
Als mittelfristiger Spekulant wird dieser Wert erst jetzt für mich intressant.
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. DEBITISMUS
Wort von "debit" (lat. = schuldet). Grundgedanke: Nicht Geiz und Gier, nicht Profitsucht oder ähnliches treiben die Wirtschaft voran, sondern der auf ihr lastende permanente Schuldendruck. Theorie übrigens von den Bremer Proff. Heinsohn & Steiger zum 1. Mal entdeckt, ihr Buch "Eigentum, Zins und Geld" erklärt alles en detail; allerdings sehr akademisch und umfangreich.
2. TAUSCHTHEORIE
Die ist Schrott, die Theorie nämlich, auf der alle (!) heutigen ökonomischen Modelle basieren, dass - im Grunde - immer ein Gleichgewicht in der Wirtschaft herrscht, weil die Kosten immer zu Einkommen werden und die dann die mit Hilfe der Kosten hergestellt Produktion vom Markt nehmen. Geld spielt darin sozusagen nur als "Tauschmittel" eine Rolle, quasi als Vereinfacher des Tausches von Zement in Hühner oder Löhne in BMW-Cabrios.
3. NACHSCHULDNER
Tatsächlich ist die Wirtschaft nie im Gleichgewicht, ganz einfach, weil Zeit verstreicht, bis die Kosten wieder ins die Firmen zurückkehren können. Diese Zeit kostet Geld (Zins). Aber das Geld dazu ist nirgends in der Wirtschaft vorhanden. Also? Also muss es sich jemand "leihen", so dass wir in einem System leben, das die alten Schuldner nur erlösen kann, indem immer wieder neue "Nachschuldner" dazu kommen. Fielen sie eines Tages aus, würden alle vorangegangenen Schuldner logischerweise sämtlich pleite gehen.
4. GELDMENGE
Irrlehre! Es gibt keine Geld"menge", das ist eine Begriffsverwechslung, aus dem Bereich der Güter entlehnt. Es gibt immer nur eine gleich hohe Summe von Guthaben und Schulden bzw. umgekehrt. Und da auf beidem immer Zins liegt, der aber immer wieder durch neue Verschuldung herbeigezaubert werden muss, schreit das System immer nach neuer Nettoneuverschuldung. Oder es geht unter.
5. SCHULDENDRUCK
Jeder im Kapitalismus (= unsere freie Wirtschaft) ist ein armes Schwein. Selbst wenn er selbst mal gerade schuldenfrei ist, wohnt er doch in einem Haus, das sein Vermieter finanziert hat oder arbeitet in einer Firma, die gerade mit ihrer Bank um neue Kredite feilschen muss.
Das war erstmal das Vorspiel. Und gleich geht's weiter:
6. NACHFRAGE
Jeder kann nachfragen; dazu braucht er kein Geld. Es reicht, wen er sagt: "Ich kaufe" - wie er dann das Geld besorgt, ist sein Problem (Wechsel, Konto überziehen, Visa, Geld von Oma leihen usw.). Jeder Nachfrager ist - sub summa aller Nachfrager - also verschuldet, egal ob der einzelne doch gerade flüssig war/ist oder klamm.
7. INFLATION I
Jede Nachfrage steigert tendenziell den Preis - es sei denn der Unternehmer ist zu blöd, die Preise anzuheben, wenn der Laden voller Leute ist. Jeden Tag erleben wir also an einzelnen Märkten und in einzelnen Produkten Mini-Inflationen.
8. DEFLATION I
Nun habe ich also mein Ding, das tendenziell im Preis gestiegen ist. Aber ich habe noch nicht das Geld, um es zu bezahlen. Dazu muss ich mich nun anstrengen und etwas leisten oder produzieren - also ein Zusatzangebot in die Welt zu schicken. Und das senkt den Preis auf diesem Markt wieder. Also Mini-Deflationen.
9. STABILITÄT
So besteht die Welt aus lauter kleinen Inflationen und Deflationen - und am Ende bleibt das Preisniveau stabil. Dass das ganze vor dem Hintergrund der permanent benötigten "Zusatzverschuldung" stattfindet, spielt keine Rolle, denn 7 und 8 sind genau das, was damit gemeint war.
Das war's eigentlich schon: Alles paletti!
Zwar gibt's niemals Gleichgewicht, weil sich das System immer wieder aus sich heraus vorwärts treibt. Aber es läuft - es sei denn, die Nachschuldner fallen komplett aus. Aber warum sollten sie? Wir alle wollen doch besser leben und da stecken wir schon mal was ins Geschäft (der Unternehmer in seine Firma, wir in unser Ego).
Doch dann!
10. STAAT
Nun dürfen ja nicht nur wir Schulden machen, sondern auch ein sonderbares Gebilde, das STAAT heisst. Während wir unsere Schulden abarbeiten, für Zins und Tilgung sorgen müssen, juckt den STAAT sowas überhaupt nicht. Er ist der einzige Schuldner, der auf die Frage nach Zinszahlungen sagen kann: Ach schreiben Sie's doch dazu.
11. SCHULDENEXPLOSION
Der Staat darf also seine Schulden "stehen lassen" und damit mahlt der Zinseszins. Bei 7 % verdoppelt sich die Schuld alle zehn Jahre, bei 10 % alle sieben Jahre, usw. Einfach mal in die Schuldenkurven aller Staaten gucken - sofort ist alles klar. Da ist ein Hochleistungskrimineller am Werk gegen den Baulöwe Jürgen Schneider usw. Waisenknaben waren und sind.
12. FINALE
Vom Wiener Baurat und vereidigten Gerichtssachverständigen Dipl.-Ing. (einem unbestechlichen Naturwissenschaftler also) Walter Lüftl. stammt die Formel (hier in Worten, nicht in Zahlen):
Steigen Schulden schneller als das, woraus sie verdient werden können, kommt es in berechenbar endlicher Zeit zum Bankrott. Gilt für Tante-Emma-Länden genauso.
Nur beim Staat ist das, woraus er sich bedienen kann, nur die Wirtschaftsleistung, und wächst die langsamer als die Staatsverschuldung... (vollenden Sie den Satz bitte selbst). Alle Staaten sind hart unterm Wind auf Bankrott-Kurs.
13. INFLATION II.
Die Staatsschulden sind zunächst zusätzliche Nachfrage und deshalb auch so beliebt, weil ins System des "Debitismus" (1) scheinbar passend. Da der Staat aber nicht leistet, fehlt die "Warenmenge", die das Preisniveau wieder senken könnte. Es kommt zur richtigen Inflation:
Immer nur Nachfrage, aber die erlösende Warenmenge erscheint nie. Es gibt demnach nur eine einzige (!) Ursache für Inflation - das ist der STAAT.
14. INFLATIONSENDE
Das ist - auch bei robuster Staatsnachfrage mit Hilfe immer neuer Schulden - spätestens dann erreicht, wenn die Kosten der Fortsetzung der Inflation ihre Erträge übersteigen. Kurz: Wenn die staatliche Neuverschuldung gerade noch ausreicht, um die inzwischen aufgelaufenen Zinszahlungen zu egalisieren. Dann ist der Zauber weg und selbst bei größten Defiziten (siehe heute Japan) schmiert die Wirtschaft mehr und mehr ab.
15. HYPERINFLATION
Der Staat kann auch noch die Notenpressen laufen lassen und Geld drucken wie blöd (bei der Notenbank wird's abgeholt gegen Hinterlegung immer kurzfristigerer Rückzahlungsversprechen), doch auch das endet nach Regel 14: Die deutsche Hyperinflation endete 1923 warum? Weil die Kosten für Papier und Druck höher waren als das, was draufstand. Deshalb sind die letzten "Billionen"-Scheine nur noch ganz klein und bloß einseitig bedruckt
16. DISINFLATION
Die Hyper-Infla-Lösung steht diesmal noch aus. Nach der ausschließlich STAATSverschuldeten Normal-Inflation der 70er Jahre kam erst mal die Infla-Kippe (auch durch "Bremsmanöver" der Notenbanken) und dann sanken die Preissteigerungsraten und damit die Zinsen.
Eigentlich sehr schön, nicht? (Aber Achtung: Die alten Schulden sind stehen geblieben, wir sehen sie noch wieder; Schulden verschwinden nie von selbst!).
17. GOLD
Die Goldhausse der 70er Jahre mit Spitze 1980 bei 850 $ / Unze brach mit Crash (Sachwerte-Crash) und damit war das Thema vorerst zu Ende...
18. BÖRSEN-HAUSSE
... bis es dann 1982/83 zwanglos in die Finanztitel-Hausse mündete, die mit jeder Menge Möglichkeiten, auf die Notenbanken zu ziehen richtig flott gemacht wurde, die aber vor allem der sinkende Zinsfuß vorantrieb.
19. MANIE
Die Hausse wurde, wie immer, wenn die Gier jeden mit Blindheit schlägt, vollends zur Manie, es wurde entspart (USA), sogar auf Aktien Kredit aufgenommen wie noch nie zuvor in der Weltgeschichte.
Double-your-money-every-hour!
20. TOP
Auch die Finanztitel-Hausse muss logischerweise enden (wie vorher die Sachwert-Hausse), sobald die Kosten ihrer Fortsetzung ihren Ertrag übersteigen. Dies wurde durch die Zinsanhebungen der Fed (amerikanische Notenbank) ermöglicht, die sowieso nichts kapiert hat. Wenn Fed-Chef Greespan in der Hausse von einer "irrational exuberance" spricht, versteht er nicht, was in jeder Disinflation vollständig "rational" passiert (zum letzten Mal 1923 ff.; US-Infla davor war 1915 bis 1920).
21. CRASH
Ob Crash als Crash, als Salami oder als langer Bärenmarkt daherkommt, ist egal. Es geht abwärts, immer mehr Träume platzen, immer mehr Kredite werden notleidend, Stimmung schlägt um. Der Bär hat viel Zeit und nur eins im Sinn: die maximal mögliche Zahl von Anlegern mit sich in die Tiefe zu nehmen.
22. DEFLATION II
Das ist der eigentliche Würger. Weil die alten Guthaben ja noch da sind (gleich hoch wie die Schulden - Sie erinnern sich doch!), drängend die jetzt immer mehr auf Zahlung. Und da die Preise anfangen zu sinken (Notverkäufe und andere Ursachen; schließlich haben wir ja "Debitismus", d.h. ständigen Liquiditätsdruck), wiegen die zum alten Nominalwert existierenden Schulden "real" immer schwerer.
23. DEPRESSION
Dann fällt alles, Kurse, Preise, Werte. Ob die Zinsen auch noch auf Null gesenkt werden, spielt keine Rolle mehr, siehe Japan jetzt. Die ausgweglose Lage entsteht. Hilfe wäre nur möglich, wenn die Schulden/Guthaben gestrichen bzw. zumindest zinsfrei gestellt würden - und das zumindest bei den Staatsanleihen, die nichts anderes sind als Forderungen der Bürger an sich selbst, Schwindelpapiere also, oder eben ein "hochverzinsliches Nichts".
24. SCHLUSS
Der ist erst, wenn alle jene Schulden ausgebucht sind, die die Inflation verursacht haben. Schluss in der Geschichte heisst immer: Das alte Preisniveau (Vor-Infla!) wird wieder erreicht. Perfektes Beispiel USA: Die Preise von 1915 wurden punktgenau (!!) 1934 wieder erreicht. Also herrschte 20 Jahre absolut stabiles Preisniveau - oder nicht? Wer spricht denn da von "Weltwirtschaftskrise", was will er uns damit sagen? Ich sage aber: Auch diesmal werden alle Preise, vergleichbare Güter vorausgesetzt, wieder auf das Niveau der frühen 50er Jahre fallen.
Tja und nun? Und GOLD??? Jetzt wird's spekulativ.
25. GOLD WOHIN (I.) ?
In der Deflation fallen alle Preise, auch der von Gold. Wie weit weiß ich nicht. Es gibt für mich nur ein einleuchtendes Preisziel, das von Jürgen Küssner, dem m. E. besten Elliott-Wellen-Analytikers, den ich kenne (man schaue in seine Page). Es liegt bei ca. 200. Ich weiß natürlich, dass es einen absoluten "Nullpunkt" für Gold gibt. Der liegt bei 42,22 $ / Unze. Zu diesem Preis muss US Treasury alles Gold ankaufen, das angeboten wird. Tiefer kann der Preis nicht fallen.
26. GOLD WOHIN (II.) ?
Küßner "sieht" aufgrund seiner sehr sorgfältigen Analyse eine Goldpreis von 2000 bis 3000 $/Unze. Für mich "fundamental" gesehen unvorstellbar, weil selbst in einem Komplett-Crash des Geld- und Finanzsystems kein Mensch mehr ins Gold gehen kann, ganz einfach weil ihm das Geld dafür fehlt (niemand hat dann mehr "Geld"), ich erinnere an Hongkong nach dem 87er Crash: Gleich nach den Aktien stürzte Gold, weil Liquidität beschafft werden musste. Also kann hinter dieser verwegenen Analyse nur etwas ganz anderes stehen: Eine Goldauf- (=Dollarab-) wertung!
So etwas gab's zuletzt 1934 unter Roosevelt (von ca. 20 auf 35 Dollar / Unze). Mit einem solchen Geniestreich würden sich die USA schlagartig ihrer Schulden entledigen (die entsprechend abgewertet würden). Das Preisniveau würde schlagartig steigen und alle Schuldner entlasten. Nummer funktioniert aber nur, wenn anschließend wieder Rückkehr zum alten, Goldstandard mit Goldan- und -verkaufsverpflichtung in jeder gewünschten Höhe.
Reine Spekulation heute noch. Und auf keinen Fall eine Anlageempfehlung weder auf der Long- noch auf der Short-Seite.
© Dr. Paul C. Martin, Hamburg
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So ein Scheiß. Siehe WCM. Für 1,04 gekauft, bei 1,07 raus - heute beiss ich mir in den Hintern, steht bei über 1,20.
Siehe EM.TV - drastisch down, beste Gelegenheit, Montag oder Dienstag einzusteigen
IVU ohne ersichtlichen Grund von 1,44 auf 1,31. Gelegenheit zum Kauf
Ich will keinen mit "wenn" und "hätte" langweilen, aber von dieser Regel - so sie eine ist - gibt's wohl reichlich ausnahmen.
Gruss
Andreas
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Nach m. A. liegst Du mit EM.TV und IVU zu hoch im Risiko.
Da kannst Du auch bei WCM bleiben.
Dann noch etwas. Der Dauergebrauch sogenannter Fäkalien-
worte stuft selbst gute Aussagen herunter. Ich weiss wohl,
umgangssprachlich wird heute vieles akzeptiert. Es rutscht
auch mir schon mal raus, nur geschrieben und dann noch bei
kleinsten Anlässen wirkt es deplaziert. Sorry, Jo.
NS. Ich bin ein Senior und habe einige Schwierigkeiten mit
heute gängiger Ausdrucksweise.
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In diesem Zusammenhang fand ich den informativen Bericht einer Börsianerin zum Thema "Abfindungsangebote" ganz herrvorragend. Solche Beiträge bringen uns allen mehr.
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In seiner ANTWORT auf den Thread-Eröffner NextLevel hat uns der User ForstFalkenau sodann schon in seinem allerersten ARIVA-Posting vom 30.11.2003 eine alte Kaufmanns-Weisheit als Börsen-Regel No. 23 vorgeschlagen, die er mit
"Im Einkauf liegt der Gewinn!" wiedergibt:
http://www.ariva.de/...egt_der_Gewinn_t183043?pnr=1285374#jump1285374
(siehe das obige Posting #2 auf obiger Seite No. 1), welche Ansicht auch
Warren Edward BUFFETT gern unterschreibt, der sie auf seine Art so formuliert:
http://www.ariva.de/...e_des_Dollar_s_t309245?pnr=4499486#jump4499486
(dortiges Posting #812 auf dortiger Seite No. 33).
Es kann also kein Zweifel daran bestehen, dass die von ForstFalkenau vorgeschlagene Regel No. 23 als GÜLTIGE Börsen-Regel anzuseh'n ist...
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Gruß: Teras.
Gruß: Teras.
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Und wie denn am MITTWOCH (17.12.2008) der aus dem unten angehängten Photo ersichtliche UNFUG erkennbar wurde, habe ich nicht lange gefackelt, diesen Quatsch im Thread zur Entstörung unserer CHART-Engine sofort zu RECLAMIEREN:
http://www.ariva.de/Die_CHART_Engine_hier_bei_uns_auf_ARIVA_t332945
Die allfällige ENTSTÖRUNG ließ dann auch nicht allzu lang' auf sich WARTEN:
http://www.ariva.de/...hart_auf_ARIVA_t332945?pnr=5205732#jump5205732
(vergleiche die dortigen Postings #36, #37 und #38 auf dortiger Seite No. 2).
Was nun aber die "masive insieder kaufe" (?!?) gewesen sein soll oder sollen, welche die User-ID "cibo" im Posting #39 hinter der Entstörung erblickt haben wollte, hat sich mir bis zum heutigen Tage leider immer noch NICHT erschlossen...
*ggg* - Teras.
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Entstörung ist: TEAM-Work...
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Entstörung ist: TEAM-Work...
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