E.ON und RWE gigantische Versorger!?
Seite 1 von 1
neuester Beitrag: 02.01.02 14:02
|
||||
eröffnet am: | 10.12.01 11:01 von: | Twinson_99 | Anzahl Beiträge: | 23 |
neuester Beitrag: | 02.01.02 14:02 von: | Twinson_99 | Leser gesamt: | 14280 |
davon Heute: | 9 | |||
bewertet mit 3 Sternen |
||||
|
--button_text--
interessant
|
witzig
|
gut analysiert
|
informativ
|
3
KGV Branche: 15,2
Gewinnwachstum der Branche: 14%
Dividendenrendite: keine klassische Dividendenbranche
E.ON
KGV 15,7
GW 27%
RWE
KGV 28,8
GW 32%
E.ON
E.ON, der weltweit zweitgrößte Energiedienstleister, hat sich durch die jüngsten Akquisitionen (Powergen, Österreichische Verbund und Erwerb des mehrheitlichen Anteils an Ruhrgas) im europäischen Strommarkt aussichtsreich positioniert und dürfte auch künftig durch weitere Zukäufe (auch außerhalb Europas; insbesondere in den USA) die seit der Fusion von Veba und Viag konsequent fortgeführte Fokusssierung auf das Kerngeschäft Energie (E.ON wird damit zum reinen Stromversorger) und damit die Veräußerung sämtlicher Aktivitäten außerhalb des Energiedienstleistungsgeschäfts fortführen. Die Aktie bleibt daher langfristig ein Basis-Investment im Versorgerbereich. Der Strompreisdruck der vergangenen Monate läßt sukzessive nach und dürfte die Gewinne ab 2001 nicht mehr gravierend belasten.
Highlights:
E.ON ist weltweit zweitgrößter Energiedienstleister
Ertragsdominant (ca. 80%) ist weiterhin das Stromgeschäft, mit einem Marktanteil in Deutschland von rd. 42%
Preisdruck im Stromgeschäft nimmt ab
Aktienrückkaufprogramm zum 31.10.2001 abgeschlossen
E.ON übernimmt Powergen
E.ON will sich nur noch auf Energie fokussieren und alle anderen Aktivitäten (inkl. Chemie) sukzessive veräußern
E.ON kooperiert mit der östereicherischen Verbund im Wassergeschäft
E.ON verkauft 51% Veba Oel an BP und erhält einen Anteil von 25,5% an Ruhrgas
E.ON meldet Übernahme der Mehrheit an Ruhrgas an
Perspektiven Mit der geplanten Übernahme von Powergen hat sich auch die strategische Ausrichtung des E.ON-Konzerns geändert. E.ON kündigte an, sich mittelfristig von allen Aktivitäten außerhalb des Energiedienstleistungsgeschäfts trennen zu wollen. Neben den bereits vorher bekannt gegebenen Veräußerungen von Nicht-Kerngeschäftsfeldern (VAW aluminium, Klöckner & Co, Stinnes, MEMC und Veba Oel) will sich das Unternehmen auch von der Immobilientochter Viterra sowie von dem knapp 65%igen Anteil an der Degussa AG (Chemiegeschäft) vollständig trennen. Die Verkaufserlöse sollen konsequent in den Ausbau des Energiegeschäfts investiert werden.
E.ON konzentriert sich derzeit noch auf zwei Kerngeschäftsfelder: Das Kerngeschäft Energie soll, aufbauend auf der starken Stellung in Deutschland, in Europa eine führende Position erreichen, ergänzt um wichtige Positionen außerhalb Europas. Die neue, aus der Verschmelzung von PreussenElektra und Bayernwerk resultierende Energiegesellschaft strebt an, mit Strom, Gas und Wasser zur Führungsgruppe der Multi Versorger in der Welt zu gehören. Die hocheffizienten Kraftwerksparks von PreussenElektra und Bayernwerk ergänzen sich zu einem ausgewogenen Energie-Mix aus Kohle, Kernenergie und Wasserkraft; gemeinsam verfügen die Unternehmen über ein integriertes Höchst- und Hochspannungsnetz. Die beiden großen Elektrizitätstöchter halten am deutschen Strommarkt einen Marktanteil von rd. 33%.
Durch die beim Kartellamt angekündigte Übernahme der Mehrheit an der Ruhrgas AG stärkt E.ON signifikant seine Position im deutschen und europäischen Gassektor. Wie das Unternehmen berichtet, besteht mit Vodafone, ThyssenKrupp und RWE Einvernehmen über einen Erwerb ihrer jeweiligen Anteile an der Bergemann GmbH, die 34,8 Prozent an Ruhrgas hält. E.ON hatte bereits im August 2001 die kartellrechtliche Zustimmung zum Erwerb der Gelsenberg AG, die 25,5% an Ruhrgas hält, beantragt. Außerdem verhandelt E.ON mit der Ruhrkohle AG über deren Beteiligung an der Bergemann GmbH. Sollten alle Verträge unterzeichnet werden und E.ON die Zustimmung der Kartellbehörde bekommen, würde das Unternehmen damit 60,3% an der Ruhrgas AG halten. Ruhrgas ist das größte Gasunternehmen in Deutschland und die Nummer zwei in Europa. Wir sehen die Mehrheitsbeteiligung an der Ruhrgas AG strategisch als positiv für E.ON an. Der deutsche Versorger setzt mit dem forcierten Einstieg ins lukrative Gasgeschäft die Fokussierung auf das Kerngeschäft Energie konsequent und zügig fort. Auch geografisch ergänzen sich die Geschäftsaktivitäten beider Unternehmen sehr gut.
m Wasserbereich bildet der Anteil von 80% an Gelsenwasser, dem größten privaten Wasserversorger Deutschlands, seine wichtigste Aktivität. Anfang Juli 2001 gab E.ON bekannt, ihre Wasseraktivitäten (mit Ausnahme des Wasserkraftanteils der schwedischen Sydkraft, der bei 50% liegt) gemeinsam mit der österreichischen Verbund-Gesellschaft unter dem Dach der neu gegründeten Wasserkraftgesellschaft European Hydro Power (EHP) zu bündeln, an der die E.ON Energie (E.ON Wasserkraft) rd. 40% und die Verbund-Gesellschaft (Austrian Hydro Power) rd. 60% der Anteile halten werden. Die EHP (mit Sitz in Salzburg), die zum 1. Januar 2002 die Geschäfte aufnehmen soll, betreibt rd. 200 Wasserkraftwerke mit einer Erzeugerkapazität von rd. 9.000 Megawatt und beschäftigt ca. 2.500 Mitarbeiter. Die Kostensynergien, die aus einer gemeinsamen Betriebsführung sowie durch energiewirtschaftliche Synergien aus dem optimierten Einsatz der Wasserkraftwerke resultieren, werden von beiden Unternehmen auf rd. 25 Mio. Euro beziffert. Durch die Diversifikation ins Wassergeschäft macht sich E.ON unabhängiger von der Entwicklung der Primärenergiepreise und avanciert durch die Zusammenarbeit mit der Verbund-Gesellschaft zum drittgrößten Wasserkrafterzeuger in Europa.
Im Konzernbereich Strom entfielen vom gesamten Spartenumsatz in Höhe von 13 Mrd. Euro rd. 9,8 Mrd. Euro auf den eigentlichen Elektrizitätssektor, 1,6 Mrd. Euro auf Gas und 217 Mio. Euro auf Wasser. Mit dem Erwerb von 60,6% an der schwedischen Sydkraft im Mai 2001 und der angekündigten Übernahme der britischen Powergen dürfte das Kerngeschäft im nächsten Konzernabschluss schon deutlich stärker ausfallen. Sydkraft ist das größte private Energieversorgungsunternehmen in Schweden. Es versorgt rd. 800.000 Kunden mit Strom, Gas und Wärme. Der Stromabsatz betrug im Jahr 1999 knapp 30 Mrd. KWh, der Umsatz lag bei 1,68 Mrd. Euro.
Das Kerngeschäft Chemie will E.ON (nach der Powergen-Akquisition) mittelfristig veräußern. Degussa-Hüls und SKW Trostberg sind Weltmarktführer in zahlreichen Produktsegmenten. Degussa strebt die Marktführerschaft bei zahlreichen Produkten an. Bei den Chemieaktivitäten konzentriert sich der Konzern weiterhin auf die Bereiche Fein- und Spezialchemie und hier besonders auf die Geschäftsfelder, bei denen Degussa-Hüls und SKW Trostberg bereits Marktführer sind. Mit der noch stärkeren Konzentration auf ertragsstarke Märkte in der Spezialchemie reagiert das Unternehmen auf die sich rasant verändernden Bedingungen des Wettbewerbsumfelds.
Mit dem Verkauf der Viag Interkom Anteile an British Telekom und dem Verkauf der Orange Communications-Beteiligung an die France Télécom (der Kaufpreis beträgt mindestens 1,6 Mrd. Euro (incl. Gesellschafterdarlehen von rd. 480 Mio. Euro), kann sich aber noch in Abhängigkeit von der Gebühr für eine UMTS-Lizenz, für die sich Orange Com. bewirbt, um bis zu ca. 20 Prozent erhöhen. Ein Viertel des Erlöses erhält E.ON in bar, drei Viertel in Aktien der neuen Orange. In dieses Unternehmen wird die France Télécom-Gruppe ihre Mobilfunkaktivitäten einbringen. E.ON verpflichtet sich, die Orange-Aktien ab der Erstnotierung mindestens ein Jahr lang zu halten. Im Gegenzug gewährt France Télécom eine weitgehende Wertsicherung, die die Kursrisiken und -chancen für E.ON in einer Spanne von plus/minus zehn Prozent begrenzt) zieht sich E.ON weitgehend aus dem Bereich Telekommunikation zurück. Die Mittel aus dem Verkauf sollen laut Unternehmen für eine Stärkung der Kerngeschäftsfelder eingesetzt werden. E.ON hält noch 30% am österreichischen Telekommunikationsunternehmen One sowie 17,5% am französischen Mobilfunkbetreibers Bouygues Télécom.
Das Engagement im Bereich Immobilien (Viterra) soll nun ebenso wie das Chemiegeschäft mittelfristig veräußert werden. Bislang liefert es einen weitgehend konjunkturunabhängigen Beitrag zum Konzernergebnis. Die bereits begonnene neue Ausrichtung zum integrierten Immobiliendienstleister wird konsequent fortgesetzt. Viterra ist der mit Abstand größte private Wohnungseigentümer in Deutschland. Die Gesellschaft verfügt über ein ausgeprägtes Know-how im Management von Immobilien und nimmt eine hervorragende Position in ihrer Branche ein. Das aktive Portfoliomanagement des großen Immobilienbestandes, das Development-Geschäft (Erstellung und Vertrieb von Eigenheimen) sowie der Ausbau immobiliennaher Dienstleistungen werden auch künftig die Schwerpunkte der Aktivitäten bilden.
Die Aktivitäten Aluminium (VAW aluminium, siehe unter Aktuelles), Distribution und Logistik (Klöckner & Co., Stinnes und Veba Electronics), Silizium-Wafer (MEMC) und Verpackungen (Schmalbach-Lubeca und Gerresheimer Glas) gehören nicht zu den Kerngeschäften des neuen E.ON Konzerns. Sie sollen im Rahmen eines aktiven Portfoliomanagements wertoptimierend geführt und zum geeigneten Zeitpunkt veräußert werden. Aus der Abgabe dieser Unternehmen sind zusätzliche Finanzmittel in zweistelliger Milliardenhöhe zu erwarten. Die Erlöse aus der Veräußerung der Nicht-Kerngeschäfte bilden eine wichtige Grundlage für forciertes Wachstum in das künftig alleinige Kerngeschäftsfeld Energie.
Zusätzlich zu den von Veba und Viag bereits in Angriff genommenen Einsparprogrammen in einer Größenordnung von insgesamt rd. 1,3 Mrd. ? führt die Fusion zu E.ON zu weiteren Synergieeffekten von etwa 800 Mio. ? jährlich. Sie werden schrittweise bis zum Jahr 2002 in voller Höhe realisiert. Sie ergeben sich zu rd. zwei Dritteln aus niedrigeren Sachkosten und zu etwa einem Drittel aus geringeren Personalkosten. Mit insgesamt etwa 700 Mio. ? besteht das größte Sparpotenzial im Energiebereich. Synergiepotenziale von ca. 100 Mio. ? entfallen auf die Chemie und die neue Holding. Mit der Realisierung der Kostensynergien ist ein Personalabbau von voraussichtlich rd. 2.300 Arbeitsplätzen im Energiebereich verbunden. Dies entspricht in etwa 6% der Gesamtbeschäftigtenzahl bei PreussenElektra und Bayernwerk. Wie bereits Veba und Viag wird auch das neue Unternehmen von einer konzernleitenden Holding gesteuert. Die Stromunternehmen PreussenElektra und Bayernwerk werden ebenfalls verschmolzen und zukünftig von München aus geführt.
RWE
Die Neuausrichtung von RWE als Multi Utility-Konzern ist viel versprechend. Durch die Akquisition von Thames Water hat RWE einen neuen renditestarken Geschäftsbereich (Wasser) gewonnen, der in Kürze durch American Water Works (USA) ergänzt wird. RWE diversifiziert damit nicht nur sein Energieportfolio mit den Kernbereichen Strom, Gas, Wasser & Abwasser sowie Abfall & Recycling, sondern ebenso seine geographische Präsenz. RWE forciert vor allem die Kostenreduktion im Bereich Energie, wo wir im Jahr 2002/3 eine deutliche Ertragswende erwarten. Die Strompreise dürften sich in naher Zukunft weiter stabilisieren. RWE bleibt ein Basisinvestment im Versorgerbereich.
Highlights:
+ Ertragswende in Stromerzeugung für 2002/03 erwartet
+ Wassersektor neues renditestarkes Geschäftsfeld
+ Weitere Desinvestitionen und Fokussierung auf Kernbereiche
+ Deutliche Kostensenkungen bis 2004 anvisiert
- Regulatorische Risiken (u.a. Liberalisierung des Gasmarktes)
- Preisrisiken (Gas, Strom, Kohle)
- Gefahr von Zahlung zu hoher Prämien bei Akquisitionen
- Unklarheit über Nachfolge von Dr. Kuhnt
Perspektiven RWE hat auf die Liberalisierung der Strommärkte in Deutschland und in Europa mit einer konsequent verfolgten Konzentration auf die Kern-Geschäftsbereiche Strom, Gas, Wasser & Abwasser, Abfall & Recycling sowie mit Desinvestionen von Nicht-Kernbereichen reagiert. Das Ziel des Unternehmens ist es, eine führende Marktposition im Versorgungs- und Entsorgungsgeschäft in Europa zu erlangen. Mit der Akquisition von Thames Water hat RWE ein neues renditestarkes Kerngeschäftsfeld hinzugewonnen. Unter dem Dach der geschäftsführenden Holding sind zwölf operative Führungsgesellschaften im Kerngeschäft Energie und Umwelt am Markt tätig. RWE will seine operativen Kosten bis 2004 um 2,6 Mrd. Euro senken (u.a. durch einen Abbau von 12.500 Mitarbeitern) und somit die Profitabilität - insbesondere der bislang noch verlustbringenden Stromerzeugung - nachhaltig steigern.
Mit der Aufschlüsselung des Energiebereichs nach Sparten gibt es erstmals einen Einblick in die Rentabilität der einzelnen Sektoren. Rd. 40% des EBIT entfallen auf die Sparten Vertrieb/Absatz, 30% auf Netze, 20% auf Gas und Unternehmensdienstleistungen und 10% auf Bergbau/Stromerzeugung.
Geschäftsbereich Strom
Das Geschäftsbereich Strom umfasst die RWE Power AG (Stromerzeugung), die RWE Rheinbraun AG (Braunkohlenverstromung und Bergbau), die RWE Trading GmbH (Handel), die RWE Net AG (Netz), die RWE Plus AG (Vertrieb) sowie die RWE Solutions AG (Industrieservices).
Im Elektrizitätssektor werden rd. 50% des konzernweiten Betriebsgewinns erwirtschaftet. Dieser Sektor wird neben dem Wasserbereich das künftige EBITDA-Wachstum bestimmen. Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass der seit sieben Quartalen anhaltende Negativtrend im Stromgeschäft im vierten Quartal 2000/01 umgekehrt werden konnte.
RWE´s Erzeugungskapazitäten sind aufgeteilt in RWE Power und RWE Rheinbraun (Braunkohle, Minen, US-Kohlenminengesellschaft Consol). Infolge einer hohen Kostenbasis, von Stromverkäufen unter Marktpreisen, Abschreibungen auf Kernkraftwerken und Verlusten aus dem US-Steinkohlebergbau erwirtschaftete RWE in 2000/01 Verluste in der Stromerzeugung von rd. 1 Mrd. Euro. Wie will RWE in diesem Bereich die Ertragswende schaffen?
Während bei RWE Power die Personalkosten schätzungsweise nur 10% ausmachen, belaufen sie sich bei Rheinbraun auf rd. 45%. Bis 2004 will RWE Rheinbraun deshalb die Belegschaft um 30% reduzieren und durch diese und andere Kosteneinsparungen die Kosten für die Erzeugung einer Megawattstunde von derzeit 23 Euro auf 18 Euro reduzieren (bei RWE Power von 30 Euro/MWh auf 24 Euro/MWh). Dem steht ein durchschnittlicher Grundauslastungspreis von 23 Euro/MWh gegenüber, der eine EBIT-Marge von 5 Euro/MWh impliziert (Marge von 22%). Der Braunkohlebereich könnte somit zum rentabelsten Bereich innerhalb der Stromerzeugung avancieren. Mithilfe von weiteren Kapazitätsreduktionen und Neu- bzw. Nachverhandlungen bei Stromlieferverträgen (renditeorientierte Preispolitik bei Neuabschlüssen) dürften weitere signifikante Kosteneinsparungen erzielt und durch die Implementierung einer neuen Preispolitik (der Transferpreis zwischen Erzeugung und Vertrieb wird auf Basis der jeweils aktuellen Terminpreis-Notierungen ermittelt) künftig aller Vorausssicht nach marktgerechtere Preise erzielt werden. Nicht zuletzt sollte eine von uns prognostizierte weitere Stabilisierung der Strompreise ergebnisstützend auf den Strombereich einwirken. Gesetzt den Fall, die von RWE anvisierten Kosteneinsparungen werden erreicht, dürfte RWE Power im Jahr 2002/03 und RWE Rheinbraun (ex-Consol) im Jahr 2002 in die Gewinnzone vorstoßen. Alles in allem erwarten wir bis 2003/4 einen aggregierten Gewinn in Höhe von rd. 700 Millionen Euro im Strombereich. Die Risiken dieser Prognose liegen insbesondere in einem Verfehlen der Kostensenkungsziele (eher unwahrscheinlich) sowie in einem erneuten Rückgang der Strompreise. Letzterer ist aber u.E. ebenfalls wenig wahrscheinlich, da einerseits die Großhandelspreise in Deutschland unter dem EU-Durchschnitt liegen und andererseits RWE und E.ON zusammen rd. 70% des deutschen Marktes kontrollieren.
Netz
Die Netzgebühren von RWE liegen deutlich unter dem Durchschnittspreis in Deutschland. Zwar gehen wir davon aus, dass die Netzpreise u.a. infolge regulatorischer Eingriffe künftig fallen werden. Allerdings dürfte dies die Erträge von RWE nicht dramatisch tangieren, da zum einen die Netzgebühren von RWE deutlich unter dem Durchschnittspreis in Deutschland liegen und zum anderen u.E. noch Kostensenkungsspielräume im Bereich Netze existieren. So sollen bis 2004 bei RWE Net rd. 20% der Belegschaft abgebaut werden. Die derzeit noch hohe EBITDA-Marge von 22,4% dürfte somit nicht dramatisch schrumpfen.
Trading
Der neue Bereich Handel hat sich bereits nach kurzer Zeit im Konzern etabliert. Die Marge für externe Strom- und Gashandelstrades beträgt bei RWE schätzungsweise 0,2 Euro/TWh und liegt damit deutlich über dem Durchschnitt der aktuellen Bid-Offer Spreads. Das Volumen im Stromhandel dürfte u.E. schnell wachsen. Dies impliziert aber auch sinkende Bid-Offer-Spreads. Allerdings dürfte RWE Trading durch den Verkauf höhermargiger Dienstleistungen im Bereich des Risiko-Managements und durch das Angebot an strukturierten Produkten für große Industriekunden und Kommunen neue Ertragsfelder erschließen.
Geschäftsbereich Gas
Unter diesen Bereich fallen RWE-DEA Upstream und RWE Gas, die als Führungsgesellschaft agiert und in der die Kompetenzen auf den Wertschöpfungsstufen Gasbeschaffung, -transport, -speicherung, -verteilung und ?vertrieb gebündelt werden. Unter Berücksichtigung der Beteiligungen setzt RWE Gas in Deutschland rd. 220 Mrd. kWh Erdgas pro Jahr ab und ist damit nach der Ruhrgas AG die Nummer 2 in Deutschland. RWE Gas besitzt Beteiligungen an Gasversorgern in den Niederlanden (rd. 365.000 Kunden; 7% Marktanteil) sowie in Ungarn, Polen, der Tschechischen Republik und in der Slowakei (zusammen rd. 2 Mio. Kunden). Die Nachfrage nach Gas dürfte in Deutschland in den kommenden Jahren zwischen 4 bis 6% p.a. wachsen. Das Wachstum der Gasnachfrage übersteigt somit deutlich dasjenige der gesamten Elektrizitätsnachfrage (1,5%). Im Zuge der Liberalisierung der Gasmärkte erwarten wir zunehmenden Preisdruck. Dieser dürfte jedoch zum Teil durch ein straffes Kostenmanagement sowie durch Ausschöpfung von fusionsbedingten Synergieeffekten kompensiert werden.
Geschäftsbereich Wasser
Im Wassergeschäft hat sich RWE mit den Akquisitionen von Thames Water und American Water Works (AWW) gut positioniert. Synergien ergeben sich für RWE weniger auf der Kostenseite, da es kaum Geschäftsüberschneidungen gibt, sondern vielmehr durch die Zusammenführung unterschiedlicher Stärken wie z.B. des Management Know-how, der langjährigen Kundenerfahrung und des hohen technischen Know-how. Bei beiden Zukäufen liegt die Kapitalrendite auf das gebundene Vermögen laut Unternehmensangaben über den Kapitalkosten. Die Zukäufe sind somit wertsteigernd. RWE will als Nr. 3 auf dem Weltmarkt das profitabelste Wasserunternehmen werden.
Thames Water, die Führungsgesellschaft für das gesamte Wassergeschäft des RWE-Konzerns, hat sich bereits als renditestarke Säule im RWE Multi-Utility-Portfolio etabliert. Mit nur 4% Umsatzanteil erzielte die britische Tochtergesellschaft im 1. Quartal des laufenden Rumpfgeschäftsjahres (Juli bis Dezember 2001) 23% des Betriebsergebnisses. Inklusive AWW versorgt Thames Water weltweit künftig rd. 56 Mio. Kunden mit Wasser, davon zwölf Mio. in Großbritannien. Der Wasserbereich soll bei einem künftigen Umsatzanteil von rd. 15% mehr als ein Drittel zum Ebitda der RWE-Kerngeschäfte beitragen.
Mit der Übernahme von AWW (2004 ist erstes Jahr der Vollkonsolidierung) wird RWE der größte private Wasserversorger der USA. RWE geht davon aus, dass AWW sein Ebitda in den nächsten Jahren um jährlich 10% steigern wird. AWW ist Marktführer im Bereich des regulierten Segments für Privatkunden, erzielt rd. 90% seiner Umsätze im regulierten Bereich (ROE: 10-11%) und hält einen Marktanteil von 10% im nichtregulierten Markt (voraussichtliches Wachstum von 16%). Durch AWW hat RWE eine optimale Plattform, um das fragmentierte Wassergeschäft in den USA und in Südamerika weiterzuentwickeln.
Geschäftsbereich Abfall und Recycling
Der Geschäftsbereich Abfall und Recycling trug im Geschäftsjahr 2000/01 nur 5% zum EBITDA bei. Die Geschäftsaktivitäten in diesem Gebiet sind unter RWE Umwelt subsumiert. RWE Umwelt will durch internes und externes Wachstum Marktführer in Deutschland und drittgrößtes Unternehmen in Europa werden. Im Rumpfgeschäftsjahr 2001 wird das Umsatzvolumen u.a. durch Akquisitionen voraussichtlich 1 Mrd. Euro überschreiten. Synergien (Edelhoff-Integration) und weitere Effizienzsteigerungen sollten das Betriebsergebnis deutlich positiv beeinflussen.
Nicht-Kerngeschäfte
Zu den Nicht-Kerngeschäften zählen insbesondere die Finanzbeteiligungen an der Hochtief AG (56%) und an der Heidelberger Druckmaschinen AG (56%). Die Finanzbeteiligungen gehören nicht zur langfristigen Gesamtstrategie des Unternehmens. RWE greift nicht ins operative Geschäft dieser Unternehmen ein, sondern hält und steuert die Anteile rein nach finanz- und renditewirtschaftlichen Kennziffern. Diese Beteiligungen dürften im Laufe der Zeit sukzessive veräußert werden.
Management
RWE hat in den vergangenen Monaten seine Unternehmens- und Managementstrukturen modernisiert und effizienter gestaltet. Die Nachfolge des amtierenden Vorstandsvorsitzenden Dr. Dietmar Kuhnt ist noch nicht geklärt. Als ein möglicher Kandidat gilt der CFO Dr. Klaus Sturany, der das Standing von RWE seit Amtsübernahme bei vielen Investoren eindeutig verbessert hat. Das Management setzt seine anvisierte Akquisitions- und Desinvestitionspolitik konsequent fort. Es kauft und integriert nur qualitativ hochwertige Unternehmen, die über ein ausgezeichnetes Management mit langjährigem Know how verfügen. Es besteht allerdings weiterhin die Gefahr, dass RWE zu hohe Prämien für mögliche weitere Übernahmen oder Beteiligungen bezahlt.
Financials
RWE hat den Großteil seiner Netto-Cash-Position im Geschäftsjahr 2001 verbraucht. Nach der Übernahme von Thames Water waren damit nur noch rd. 135 Mio. Euro an Netto-Cash übrig. In 2003 plant RWE die Übernahme von American Water Works für rd. 4,6 Mrd. US$ und einem EV von 8,3 Mrd. US$ (einschließlich ausstehender Akqusitionen). Der Finanzierungsspielraum wird dadurch deutlich eingeschränkt. Die Nettoverschuldungsqoute dürfte Ende 2003 auf 55% steigen. Das aktuelle S&P-Rating liegt bei AA-. Da RWE aber aller Wahrscheinlichkeit nach weitere Nicht-Kerngeschäftsbereiche veräußern wird, stehen dem Unternehmen in den kommenden Jahren noch ausreichend Mittel für weitere Akquisitionen zur Verfügung.
Mit dem Ende des Geschäftsjahres am 30. Juni 2001 wird RWE im Konzern ein sechsmonatiges Rumpfgeschäftsjahr einlegen, das der Umstellung des Konzern-Geschäftsjahres auf das Kalenderjahr zum 1. Januar 2002 dient. Für dieses Rumpfgeschäftsjahr 2001 erwartet der deutsche Versorger eine Steigerung des Betriebsergebnisses um 15 - 20%
Weitere Fragen beantworte ich gerne.
Mit freundlichen Grüßen
Twinson_99
http://de.geocities.com/your_investor
Quelle: Dresdner Bank
Optionen
Antwort einfügen |
Boardmail an "Twinson_99" |
Wertpapier:
Suez
|
0
Optionen
Antwort einfügen |
Boardmail an "Twinson_99" |
Wertpapier:
Suez
|
0
Optionen
Antwort einfügen |
Boardmail an "malen" |
Wertpapier:
Suez
|
0
Optionen
Antwort einfügen |
Boardmail an "derGURU" |
Wertpapier:
Suez
|
0
Optionen
Antwort einfügen |
Boardmail an "bebe" |
Wertpapier:
Suez
|
0
KGV 16 leicht über Branche.
GW werde ich noch ermitteln...
Highlights:
langfristiges Wachstum durch weltweiten Bedarf an Wasserver- und Abwasserentsorgung
Bündelung der Energieaktivitäten in Belgien bieten Wettbewerbsvorteile im liberalisierten Strommarkt
Bereinigungen im umfangreichen Beteiligungsportfeuille
Fokus verstärkt auf industrielle Dienstleistungen
Aktiensplitt im Verhältnis 5:1
Aufnahme im DJ Stoxx 50 und Listing an der NYSE
Der Wert ist mir selbst nicht sehr geläufig. Daher, werde ich mal schauen, was ich noch so finde.
Bei E.ON denke ich das ein Kauf mit Limit 53-54? sinnvoll sein sollte. Bei der RWE bín w/dem höherem KGV noch keine Gedanken. Um die 38? könnten die allerdings interessant werden.
muss jetzt allerdings fort,
mfg
twinson_99
Optionen
Antwort einfügen |
Boardmail an "Twinson_99" |
Wertpapier:
Suez
|
0
Bin aber trotzdem überzeugt von diesem Wert, wurde durch das tolle Posting in meiner Meinung bestätigt und halte heute für den optimalen Zeitpunkt. Auch wenn Terror-mäßig wieder irgendetwas passieren sollte, natürlich hofft man das nie, glaub' ich ist man mit RWE auf der sicheren seite.
Charttechnisch sind sie auch fast auf dem langfristigen Aufwärtstrend.
Deswegen klarer kauf heute.
Ciao an alle RWE-Fans
Gruß
Bob
Optionen
Antwort einfügen |
Boardmail an "Bob Dylan" |
Wertpapier:
Suez
|
0
Optionen
Antwort einfügen |
Boardmail an "bebe" |
Wertpapier:
Suez
|
0
Wer jetzt glaubt, dass E.ON auch an der Verbund AG beteiligt ist, irrt, man kooperiert nur. Hier die Eignerstruktur der Verbund AG:
Richtig Phantasie kommt da nicht auf, da gefällt mir RWE oder auch Suez deutlich besser, zumindest was die Position in dieser Sparte angeht.
Optionen
Antwort einfügen |
Boardmail an "Fuoki" |
Wertpapier:
Suez
|
0
Ad-hoc-Mitteilung verarbeitet und übermittelt durch die DGAP.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
--------------------------------------------------
Mitteilung nach § 15 WpHG
der E.ON Energie AG, München, im Namen und Auftrag der
E.ON Bayern AG (vormals Isar-Amperwerke Aktiengesellschaft IAW),
München
Wertpapierkenn-Nr. 504 500,
E.ON Energie AG und IAW, die zwischenzeitlich zur E.ON Bayern AG umfirmiert
wurde, haben sich im Wege des gerichtlichen Vergleichs vor der 5. Kammer für
Handelssachen beim Landgericht München I in der mündlichen Verhandlung vom 25.
Oktober 2001 u.a. zu folgendem verpflichtet:
E.ON Energie AG wird den außenstehende Aktionäre Zusatzstückaktien zur Verfügung
stellen, und zwar für jeweils 25 Stückaktien im rechnerischen Nennbetrag von
gerundet jeweils EUR 1,02258/Stück eines außenstehenden Aktionärs der Beklagten
(nach Aktiensplit gemäß Tagesordnungspunkt 12 der Hauptversammmlung der IAW vom
17. Juli 2001) fünf Zusatzstückaktien der IAW im rechnerischen Nennbetrag von
gerundet EUR 1,02558 / Stück.
Bezugsberechtigt für diese Zusatzstückaktien sind alle außenstehenden Aktionäre
mit dem jeweiligen Bestand zum Ablauf des Bankarbeitstages, der dem Tag der
Eintragung der ersten der Strukturmaßnahmen (Ausgliederung bzw. Verschmelzungen
sowie Änderung der Satzung der IAW) voranging.
Dieser Sachverhalt wurde durch eine Mitteilung gemäß § 15 WpHG am 25. Oktober
2001 bekannt gemacht.
Ergänzend hierzu wird nunmehr förmlich gemäß § 15 WpHG angezeigt:
Der Bankarbeitstag, der dem Tag der Eintragung der ersten Strukturmaßnahme
vorausging, war der 20. November 2001. Bezugsberechtigt im Sinne des Vergleichs
sind daher nur diejenigen Personen, die am 20. November 2001 außenstehende
Aktionäre der IAW waren, und dies mit dem jeweils mit dem zum Ablauf des 20.
Novembers 2001 gehaltenen Bestand.
München, den 10. Dezember. 2001
Der Vorstand
@ Heal : OS
Good Trades !
Optionen
Antwort einfügen |
Boardmail an "terz" |
Wertpapier:
Suez
|
0
ich frag erst mat meinen Steuerberater was ich hier so
alles reinstellen soll, aber ich glaube es ist ein call...
Optionen
Antwort einfügen |
Boardmail an "terz" |
Wertpapier:
Suez
|
0
Guten Abend noch
Twinson_99
Http://de.geocities.com/your_investor
Optionen
Antwort einfügen |
Boardmail an "Twinson_99" |
Wertpapier:
Suez
|
0
mfg
Twinson_99
http://de.geocities.com/your_investor
http://de.geocities.com/your_investor/marktlage hier findet Ihr meine aktuelle Euroanalyse
Optionen
Antwort einfügen |
Boardmail an "Twinson_99" |
Wertpapier:
Suez
|
0
mfg
twinson_99
http://de.geocities.com/your_investor
Optionen
Antwort einfügen |
Boardmail an "Twinson_99" |
Wertpapier:
Suez
|