In den USA zählt der Einkaufsmanager-Index NAPM (National Association of Purchasing Managers) zu den zuverlässigsten Signalgebern für den künftigen Verlauf der Konjunktur. Der Indikator zeigt die Geschäftserwartungen der Industrie auf einer einfachen Zahlenskala. Werte über 50 deuten auf eine Ausweitung, Werte darunter auf eine Abschwächung der Geschäftstätigkeit hin. Unterschieden wird dabei in den:
NAPM-Index für das Verarbeitende Gewerbe. Im August 2001 war dieser beispielsweise auf 47,9 nach 43,6 im Juli gestiegen. Der Anstieg des Index war gleichzeitig der höchste seit Juni 1996. Den niedrigsten Stand erreichte er im Januar 2001 mit 41,2 Punkten. Wegen der leichten Aufwärtsbewegung in den Folgemonaten hatten Experten auf eine Trendwende spekuliert. NAPM-Index für das Nicht-Verarbeitende Gewerbe Präsens-, bzw. gleichlaufende Indikatoren: Dazu gehört u.a. der Grad der Kapazitätsauslastung, die industrielle Nettoproduktion, Einzelhandels- und Außenhandelsumsatz. Der Vergleich mit den Daten des Vormonats, Vorquartals oder Vorjahres, geben die aktuelle Konjunkturentwicklung wieder.
Spät-, bzw. nachlaufende Indikatoren: Dazu zählen beispielsweise die Zahl der Beschäftigten, Zahl der Arbeitslosen, Zahl der Konkurse und Zahl der offenen Stellen. Beispiel: Beschäftigtenentwicklung: Dabei handelt es sich um einen nachlaufenden Indikator, der nur bestätigt, dass eine konjunkturelle Aufwärts- oder Abwärtsentwicklung ihr Ende gefunden hat.
Fazit: Frühindikatoren: Die beschriebenen Frühindikatoren konnten in der Vergangenheit durchaus überzeugen, wobei aber beachtet werden muss, dass sich Stimmungen jederzeit ändern bzw. verzögern können. Es sollte daher die Entwicklung eines Frühindikators über einen längeren Zeitraum beobachtet werden. Erst mehrere, aufeinanderfolgende positive oder negative Signale lassen einen eindeutigen Trend erkennen. Zwar wird dabei auf einen Teil der vorauslaufenden Wirkung verzichtet, man ist aber unempfindlicher gegenüber Stimmungsschwankungen.
Präsens- und Spätindikatoren Sie sind wichtige Instrumente in der Wirtschaftspolitik. Präsens- und Spätindikatoren eignen sich, um Konjunkturverläufe zu beschreiben bzw. zu bestätigen. Zur Konjunkturprognose sollte man sie nicht heranziehen.
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