nach dem ersten Weltkrieg atmete noch immer tief den Atem des Autoritarismus und dieser Atem war in allen politischen Richtungen vertreten. Nicht nur bei den Extremen von links und rechts sondern auch in Bürgerlichen- und Arbeitnehmerkreisen. Ihr Start war blutig. International gesehen war Deutschland immer noch, wie vor dem ersten Weltkrieg, zwischen Osten und Westen hin und her gerissen, keinen wirklichen Standpunkt innehabend. Wirkt zum Teil bis heute nach und liegt auch an der geographischen Lage. Die wirtschaftlichen Probleme taten das übrige. Der Kampf zwischen Links und Rechts, zum Teil mit Waffengewalt auf der Straße ausgetragen führte zu einem Sieger, der NSDAP. Auch die SPD und die Bürgerlichen ließen Schießen. Wenn die Kommunisten gesiegt hätten ob dann die Geschichte besser verlaufen wäre, wage ich zu bezweifeln. Das bekamen schon damals die Bewohner der neuen Sowjetunion am eigenen Körper zu spüren.
Letztendlich war die Inthronisierung von Hitler damals praktisch ein demokratischer Vorgang, so wie Demokratie damals gelebt wurde. Dazu brauchte es keine Steuerung aus dem Ausland und schon gar nicht aus Österreich. Später folgte dann die Steuerung in Richtung Österreich mit fetter Vorortsunterstützung. Mitte der Dreißiger konnte sich die meisten sicherlich nicht ausmalen welchen Weg der weitere Verlauf nehmen würde, sogar nicht in der Partei. Aber die Mehrheit stand hinter der Führung und ihren menschenverachtenden Ansichten und war nach den ersten Kriegserfolgen im Osten und Westen richtig begeistert. Und schon mit den ersten Erfolgen, besonders im Osten, kam es zu bestialischen Verbrechen der Wehrmacht und der SS an der Zivilbevölkerung und zu Haus waren die Lager mit Verfolgten gut gefüllt. Erst mit den ersten Niederlagen (Luftschlacht, Ostfront) haben immer mehr Menschen realisiert, dass das kein gutes Ende nehmen würde. Und je mehr es wurden musste umso mehr auch die inländische Repression ansteigen und die Vernichtungslager legten einen Zahn zu. Nach dem Krieg hatten dann alle damit nichts mehr zu tun und Henkel lieferte die Persilscheine. Und schon war es verpönt über die Verbrechen zu reden und die Verbrecher hatten die besten Posten. Erst zusammen mit den Protesten gegen den Vietnamkrieg wurde dieses Lügengebäude hinterfragt, allerdings von einem kleinen Teil mit den Methoden ihrer Väter, Gewalt und Mord. Heute braucht man die damaligen Verbrecher nicht mehr zu bekämpfen - sie sind inzwischen ausgestorben.
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