http://de.wikipedia.org/wiki/Short_Squeeze
Short Squeeze aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Wechseln zu: Navigation, Suche Short Squeeze (englisch squeeze: Knappheit, Engpass, Klemme) ist die Angebotsknappheit eines Wertpapiers (meist einer Aktie ), das zuvor in großer Anzahl leerverkauft (?geshortet?) wurde. Nach den Leerverkäufen müssen die daraus resultierenden offenen Positionen wieder glattgestellt werden. Steigt nun ? entgegen der Erwartung der Leerverkäufer ? der Börsenkurs des Wertpapiers, so müssen zur Verlustbegrenzung viele Leerverkäufer gleichzeitig das Wertpapier zurückkaufen, was zu einem Nachfrageüberhang führen kann, der der den Kurs noch weiter nach oben treibt und damit die Verluste der Leerverkäufer weiter erhöht. Theoretisch haben Leerverkäufer daher ein unbegrenzt hohes Verlustrisiko.
Kurs der VW- Aktie Ende Oktober 2008.Ein Beispiel für einen solchen Short Squeeze ist die Kursexplosion der Volkswagen -Stammaktie, die am 27. Oktober 2008 begann[1]. Am 26. Oktober 2008 hatte das Unternehmen Porsche informiert, dass es seinen Anteil an VW von 35 % auf 42,6 % erhöht hatte und dass es über Optionen weitere 31,5 % gesichert habe, wodurch es bei voller Optionsausübung auf einen Gesamtanteil von 74,1 % komme. Spekulanten, insbesondere Hedgefonds, hatten aber auf sinkende Kurse gesetzt und VW-Stammaktien leer verkauft. Da das Land Niedersachsen weitere 20 % der VW- Aktien hielt, verblieben weniger als 6 % der VW- Aktien frei handelbar. Die Leerverkäufer hatten sich 12 % der VW- Aktien geliehen, die sie für die Rückführung der Leihe am Aktienmarkt kaufen mussten. Somit steckten sie in einem Short Squeeze.
Durch die Glattstellung ihrer Short-Positionen explodierte der Kurs der VW-Stammaktie und stieg innerhalb von zwei Tagen von rund 200 EUR auf über 1000 EUR (siehe Chart rechts). Die auf fallende Kurse setzenden Investoren hatten jetzt große Verluste. VW wurde kurzzeitig das Unternehmen mit der weltweit größten Börsenkapitalisierung.[2],[3]
Ein weiteres Beispiel für einen Short Squeeze war der 16. Juli 2008 für Bankentitel an der US- Börse , nachdem die amerikanische Börsenaufsicht SEC die Regeln für den Leerverkauf von Aktien verschärft hatte. Manche Aktien hatten Tagesgewinne von 20 bis 30 %, ohne dass sich die Nachrichtenlage geändert hatte.[4]
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