Zunächst einmal bin ich erleichtert, dass offensichtlich die Stimme der Aktionäre im nächsten Verwaltungsrat mit zwei Vertretern ordentlich vertreten ist. Auch begrüsse ich es, dass Brändle und Lütolf bei MBT zukünftig keine Rolle mehr spielen. Beide haben ihre Reputation und das Vertrauen des Kapitalmarktes irreversibel zerstört. Die ganzen haltlosen Versprechungen und vermutlichen Falschmeldungen waren der Wahnsinn. Dann kommt dieser unglaubliche Abwehrkampf gegen Mark Kerekes bei seiner Kandidatur in den Verwaltungsrat. Das alles zu Lasten der Aktionäre. Geliefert haben diese Herren nichts. Und das bei gar nicht so schlechten Voraussetzungen.
Sentis hatte schon 2018 den Einstieg in die Eigenproduktion angeregt. Wenn man eine führende Technologie hat, der einzige logische Schritt. Und damals hatte Sentis schon Befürchtungen, dass diese Technologie jemand Dritten entgegen dem Interesse der Aktionäre zugeschoben werden sollte.
Nachdem Brändle zur GV im Mai letzten Jahres noch von einer Milliardenpipeline sprach, war schon längst klar, dass man REC die Technologie exklusiv "zuschanzen" wollte. Ab Juni brach dann der Aktienkurs ein (einige wussten vermutlich mehr), im Juli dann die Wahrheit: schlechte Halbjahreszahlen und die Ankündigungen alle strategische Optionen zu prüfen. Nur zwei Wochen später *tataa* präsentiert man dann hochtrabende Pläne mit REC. Brändle bezeichnet ohne überhaupt einen Vertrag in der Tasche zu haben, REC als "Dreampartner". Welche Verhandlungsposition hat man da wohl?? Offensichtlich hat man sich REC voll ausgeliefert. Das ehemalige Geschäftführungsmitglied Escher bekam zum Dank einen vermutlich "gut dotierten" Beraterposten bei REC. Was wurde Brändle und Lütolf versprochen? Sentis roch den Braten und warnte vehement die anderen Aktionäre. Dank teurem Proxy Solicitor (auf Kosten der Aktionäre) und unfähigen Journalisten (Chassot von der FuW) durften die Herren ganz ohne Kontrolle weitermachen.
Schaue ich mir den Aktienkurs an, haben sie einen Scherbenhaufen hinterlassen. Von über 60 Rappen zur GV im Mai 2019 auf zwischenzeitlich nur noch 12 Rappen. Ja Herr Brändle hat Geschichte geschrieben. Der Kapitalvernichter Nummer eins am CH-Kapitalmarkt.
Gehe davon aus dass es hinter den Kulissen richtig gekracht hat. Wie einst die Eidgenossen die fremden Vögte vertrieben haben, hat Sentis diese Abzocker rausgeschmissen.
Das mal zur Vorgeschichte. Wie schaut die Situation jetzt aus: 1. Die Exklusivität mit REC dürfte gerade noch rechtzeitig verhindert worden sein. Zum Glück. 2. Offensichtlich werden jetzt mit Hochdruck die Pläne der Eigenproduktion verfolgt. Für mich logisch. Mit dem REC Alpha-Modul wurde bewiesen, dass die MBT-Technologie unschlagbar bzgl. Kosten und Effizienz ist. 3. Finanzierungen im Solarbereich dürften Greta und Corona sei Dank, insbesondere wenn in Deutschland oder Europa Arbeitsplätze geschaffen werden, kein Problem sein.
Aber was wäre MBT denn wert, wenn die Einzelteile verwertet würden? Zunächst einmal hatte man zum 31.12.2019 62 Mio. CHF Cash. Zusätzlich kamen noch offene Forderungen gegenüber REC in Höhe von 28 Mio. CHF. Weiters dürfte die Immobilie in Hohenstein unbelastet sein und für Oxford PV wurden vor einem Jahr auch 35 Mio. bezahlt. Dazu kommen Equipment weitere Forderungen gegenüber Kunden und Inventories. Einzige Schulden gibt es in Form des Convertibles in Höhe von 27 Mio. Man sieht, dass die Kerntechnologie nicht im Ansatz in der aktuellen Marktkapitalisierung reflektiert ist.
Bin optimistisch, dass jetzt endlich Aktionärsinteressen verfolgt werden und zeitnah Transparenz hergestellt und der Wert von MBT wieder sichtbar wird.
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