Ich hatte seinen Aktionärsbrief zwei Jahre lang abonniert. Wenn ich ihm gefolgt wäre, würdet Ihr mich heute unter einer Brücke wiederfinden. Der Mann, wie übrigens der gesamte Bernecker-Clan, hat ein grosses Problem: sie haben ein einziges Modell, mit dem sie Aktien bewerten. Sind die Werte laut Modell billig, raten sie zum Kauf und umgekehrt. Mit den Stichworten Wachstum und Fantasie können die gar nichts anfangen. Seit Ewigkeiten haben sie zum Beispiel DaimlerChrysler empfohlen und was macht die Aktie? Fällt seit Jahren. Nach dem Modell, in dem das statische KGV eine übergeordnete Rolle spielt, sind auch die New Economy Aktien zu teuer, weshalb es nur selten Kaufempfehlungen gibt. Das einzige was aus dem Clan brauchbar ist, sind die Prognosen über die Gesamtmarktentwicklung vom alten Hans. Das hat noch Hand und Fuss. Den Rest kann man getrost vergessen. Und da es auf diesem Forum vielen um Nokia und die düstere Bernecker-Prognose geht, hier mein Rat: Nokia hat externe Probleme (Zulieferer), die vergehen wieder. Das KGV ist mit 50 zwar hoch, aber nicht zu hoch. Von der Umstellung des Stoxx-Index profitiert der Wert. Im Augenblick sind es die Amis, die verkaufen. Technisch ist der Wert leicht angeschlagen. Fazit: kurzfristig könnte es noch den ein oder anderen Euro runtergehen, langfristig ist die Aktie aber weiterhin ein Kauf. Denkt nur mal nach, dass bald jeder ein Wap-Handy und später ein Umts-fähiges Handy haben will. Dies bedeutet, dass jedes Handy der Welt ersetzt werden will. Und das sind wirklich viele. Also lasst Euch nicht verrückt machen. Nokia ist in einer Korrekturphase, die die Aktie immer mal hatte. Wer langfristig denkt, baut Positionen auf oder aus. Basta.
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