Die Internationale Energieagentur (IEA) in Paris warnt vor einer neuen Weltwirtschaftkrise, die wegen mangelnder Ölvorräte und den daraus resultierenden Folgen gegen 2013 auftreten könnte. "Wir könnten auf eine neue Krise zusteuern, deren Ausmaß die gegenwärtige übertreffen könnte", warnte IEA-Direktor Nobuo Tanaka in der "Süddeutschen Zeitung". Grund sei, dass große Ölkonzerne derzeit ihre Investitionen in neue Förderprojekte stoppten. "Wenn die Nachfrage wieder anzieht, könnte es zu einem Versorgungsengpass kommen. Wir prophezeien sogar, dass dieser Engpass 2013 eintreten könnte", sagte Tanaka. Experten sagen voraus, dass weltweit die Wirtschaft und damit die Öl-Nachfrage 2010 wieder anspringt. Bei einem Engpass würde der Ölpreis explodieren, was die Inflation befeuert und das Weltwirtschaftswachstum gefährdet. Tanaka erwartet, dass die Lage sich bis 2013 zuspitzt, weil weltweit die Ölförderkapazitäten sinken und die Reservevorräte bis dahin stark schrumpfen. Je stärker die Ölnachfrage nach 2010 steigt, desto früher könnte der Engpass eintreten. Der Ölpreis hatte einen Höchststand von rund 147 US-Dollar je Barrel (159 Liter) im Sommer 2008 erreicht. Bei dem prophezeiten Engpass könnte dieser Preis nach Meinung von Rohstoff-Experten übertroffen werden und sogar bis zu 200 Dollar pro Barrel ansteigen. "Deswegen mahnen wir die Ölgesellschaften, zu investieren", fügte Tanaka hinzu. "Das wäre ein Desaster" Nach Angaben der erdölexportierenden Länder (Opec) sind bis Anfang Februar 35 von 130 größeren Ölförderprojekten eingefroren oder eingestellt worden. Tanaka rief die Industriestaaten Staaten zu einer radikalen Wende in der Energiepolitik auf. Er bedauerte, dass wegen der Wirtschaftskrise auch die Investitionen in Erneuerbare Energien und in Atomkraft zurückgingen. Wenn keine zusätzlichen Maßnahmen gegen den Klimawandel ergriffen würden und die CO2-Emissionen im gleichen Maße zunehmen, verursache dies einen Anstieg der Erdwärme um sechs Grad Celsius am Ende dieses Jahrhunderts. "Das wäre ein Desaster", sagt Tanaka. 2010 ist Schluss Bereits im vergangenen Jahr hatte der Chefökonom der IEA, Fatih Birol, vor einem "Supply Crunch" gewarnt und gesagt, die Welt müsse das Öl verlassen, "bevor es uns verlässt". Vertreter der Peak-Oil-Theorie sind schon lange der Auffassung, dass auch massive Investitionen in die Ölförderung keine Lösung sind. "Wenn die Felder, die heute gefunden werden, überhaupt jemals die Produktion aufnehmen, dann vergehen bis dahin mindestens fünf bis zehn Jahre", sagte der Erdölgeologe Wolfgang Blendinger vor einem Jahr gegenüber n-tv.de. "In der Zwischenzeit sind so viele konventionelle Vorkommen eingebrochen, dass uns das überhaupt nichts nützt." Blendinger ist Vorsitzender der ASPO Deutschland, der Association fort he Study of Peak Oil and Gas. Die ASPO prognostiziert den "Gesamt-Peak" für sämtliche geförderte Ölsorten für 2010. Danach kann die Ölförderung nicht mehr gesteigert werden. Q:http://www.teleboerse.de/1111673.html ----------- "Ich habe gerne Leute um mich, die mir widersprechen, aber ich kann sie nicht ertragen." -Charles de Gaulle-
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