IEA senkt Prognose des Ölnachfragewachstums 2008 11.04.2008 - 10:00
PARIS (Dow Jones)--Die Internationale Energieagentur (IEA) hat vor dem Hintergrund der sich verschlechternden Aussichten für die Weltwirtschaft ihre Prognose für das Wachstum der Ölnachfrage im laufenden Jahr nach unten korrigiert. In dem am Freitag veröffentlichten Monatsbericht April rechnet die Organisation für 2008 nur noch mit einem Wachstum der weltweiten Nachfrage von 1,5%. Im vorigen Bericht war noch ein Anstieg von 2,0% erwartet worden.
Begründet wird die Korrektur der Prognose vornehmlich mit der Senkung der Wachstumserwartungen für zahlreiche Länder durch den Internationalen Währungsfonds (IWF). Zudem seien die Daten für die Länder der früheren Sowjetunion auf eine neue Methode umgestellt worden, was auch für 2007 zu einer Revision der Nachfragedaten führte. So wuchs die weltweite Nachfrage den jüngsten Angaben der IEA zufolge um 1,3%. Im März war der Anstieg mit 1,1% angegeben worden.
Insgesamt erwartet die IEA für 2008 nun eine Nachfrage von 87,2 Mio Barrel/Tag, womit die vorige Prognose um 310.000 Barrel/Tag nach unten revidiert wurde. Für 2007 wird eine Nachfrage von 86,0 Mio Barrel/Tag ausgewiesen, das sind 140.000 Barrel/Tag mehr als im vorigen Monatsbericht.
Das weltweite Ölangebot lag den Angaben der Organisation zufolge im März bei 87,3 Mio Barrel/Tag und damit um 100.000 Barrel/Tag niedriger als im Vormonat. Der Rückgang gehe hauptsächlich auf ein niedrigeres Angebot von der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC), an Nordsee-Öl sowie von den nicht der OPEC angehörenden afrikanischen Ländern zurück. Die OPEC-Lieferungen werden von der IEA für März auf 32,1 Mio Barrel/Tag beziffert, womit sie um 265.000 Barrel/Tag unter dem aufwärtsrevidierten Vormonatsangebot lagen.
Die Lagerbestände der der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) angehörenden Länder sank im Februar um 48,9 Mio Barrel auf 2,579 Mrd Barrel, womit ein Anstieg in ähnlicher Größenordnung im Januar ausgeglichen wurde. Auf Basis vorläufiger Daten wird für März ein Anstieg der Bestände um 6,3 Mio Barrel erwartet, womit die Lagerbestände zum Ende des ersten Quartals 2008 in etwa auf dem Niveau vom Jahresende 2007 liegen dürften.
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