Zahnarzt Bohrer im Kiefer vergessen - Staatsanwaltschaft ermittelt Hannover (dpa) - Ein Kieferchirurg aus Hannover hat einen abgebrochenen Bohrer im Unterkiefer eines Patienten zurückgelassen. Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen aufgenommen, nachdem der 45 Jahre alte Patient Anzeige erstattete. Das sagte der Geschäftsführer des betroffenen Henriettenstiftes, Klaus Hager. Er bestätigte einen Bericht der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (HAZ). Der 45 Jahre alte Taxifahrer war demnach im Februar 2007 von einem Kollegen verprügelt worden und hatte einen doppelten Unterkieferbruch erlitten. Anschließend wurde er im Henriettenstift viermal operiert. Nach dem dritten Eingriff klagte der Mann laut HAZ über starke Schmerzen, wenn er sich auf die betroffene Seite legte. Bei einer Röntgenuntersuchung entdeckte ein anderer Mediziner dann den abgebrochenen Metallstift. "Bei einer Operation wurde ein etwa fünf Millimeter großer Bohrer vergessen. Der Patient wurde darüber aufgeklärt und das Metallstück in einer Operation entfernt, die ohnehin notwendig war", sagte Hager. Der 45-Jährige wirft dem behandelnden Arzt dagegen vor, er habe den Vorfall vertuschen wollen und die vierte Operation nur durchgeführt, um den Bohrer zu entfernen. Außerdem hätte die Klinik ihm seine Krankenakte und die OP-Unterlagen vorenthalten. Sollte sich der Vorwurf bestätigen, will der Taxifahrer auf Schmerzensgeld in Höhe von 20 000 Euro klagen.
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