Börse als Suchtfalle

Seite 1 von 1
neuester Beitrag: 11.09.02 22:20
eröffnet am: 02.06.00 12:24 von: Lyrical2 Anzahl Beiträge: 14
neuester Beitrag: 11.09.02 22:20 von: Onkel Herbe. Leser gesamt: 2136
davon Heute: 4
bewertet mit 0 Sternen

02.06.00 12:24

668 Postings, 9072 Tage Lyrical2Börse als Suchtfalle

02.06.00 12:27

668 Postings, 9072 Tage Lyrical2dauert etwas zum Laden, ich hoffe ihr könnt es lesen. sehr interessant...

Eure meinung würde mich mal interessieren.
Gruß, Lyrical  

02.06.00 15:36

13475 Postings, 9302 Tage SchwarzerLordSüchtige gibt es an vielen Stellen

Nicht nur bei Lotto/Roulette, an der Börse, bei Süßigkeiten, beim Sport,
Sex-Süchtige, ja sogar eine Sucht nach Arbeit gibt es bei dem Einen oder Anderen. Den Banken dafür den Schwarzen Peter zuzuschieben, halte ich für ungerecht, denn dann müßte bei nahezu jeder menschlichen Aktivität ein Psychogramm erstellt werden, woran man die Suchtgefahr eines jeden Einzelnen erkennen kann. Irgendwie sind wir, die uns so oft im Board und an der Börse tummeln, ja auch Börsen-Süchtige, oder? Es macht uns Spaß zu handeln, und je mehr man sich damit beschäftigt, desto mehr glaubt man zu wissen, und umso größer sind oft die Erfolge. Kredite können natürlich in Einzelfällen die Sucht vergrößern, aber müßten nicht auch Supermärkte auf Schokolade usw. verzichten, weil jemand danach süchtig werden kann und sich die Gesundheit ruiniert. Eine pauschale Lösung für Suchtprobleme gibt es nicht, therapieren kann eigentlich jeder nur sicht selbst, allenfalls können Ereignisse oder Personen unterstüztend zur Bekämpfung der Sucht helfen.
S.Lord  

03.06.00 13:58

668 Postings, 9072 Tage Lyrical2(k)eine Antwort ist auch eine Antwort

Eine antwort in 24 Stunden. danke SLord. ich hatte etwas mehr resonanz erwartet. Aber keine Antwort ist ja auch eine Antwort. Und es gibt themen über die spricht mann halt nicht so gerne. Andererseits kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, dass der Großteil der hier im Board vertretenen schon in irgendwelchen selbsthilfegruppen engagiert ist.
Trotzdem, ständig verschwinden Leute ohne angabe von gründen von einem Tag auf den anderen... andere greifen zu immer riskanteren Papieren obwohl sie vor einigen wochen noch nach dem Bid und Ask bei den Realtimekursen gefragt haben... bis sie eines tages auch verschwunden sind, obwohl sie doch eigentlich nur die verluste der letzten Monate ausbügeln wollten.
Versteht mich nicht falsch, auch ich lebe von den derzeitigen kursschwankungen... Aber ruiniert euch nicht.

Gruß, Lyrical  

03.06.00 16:27

258 Postings, 8981 Tage paulewichtiger beitrag, lyrical o.T.

03.06.00 17:31

23 Postings, 9010 Tage Hasileinm.E. ein ernstzunehmendes Thema

Hallo Lyrical,

der Artikel ist zwar sehr kurz, aber das Thema ist durchaus ernstzunehmen. Die Symptome kommen mir im Ansatz durchaus bekannt vor ;-)

Hasi  

03.06.00 19:19

21160 Postings, 9410 Tage cap blaubärRe: Börse als Suchtfalle

es gibt da zwei Ebenen einmal die fastsination von dem Thema Börse(durchaus mit Suchtcharakter),zweitens der durch Distanzlosigkeit verursachte Ruin,was wohl eher das Thema ist.Unsere Börsensozialisation mit Neuimmisionen 1000%Chancen+normalen NM Wahnsinn ist nicht dazu angetan zu nem Depot mit kalkulierter Risikostruktur zu kommen,so gesehen gehts auf geraden weg zur Slotmachine.
blaubärgrüsse  

03.06.00 20:19

910 Postings, 9076 Tage HeinBlödRe: Börse als Suchtfalle

Das dieser Thread so wenig resonanz hat wundert mich auch ein wenig.Ich habe mich gerade in den letzten Wochen mit einigen leuten über dieses Thema unterhalten von denen einige gar keine Aktien besitzen und einige haben mir auch schon ein gewisses Suchtverhalten bescheinigt.Dabei ging es vor allem darum das ich erzählt habe das mittlerweile meine tägliche Stimmung fast parallel zum indexverlauf ist .(Ist mir selbst mal aufgefallen)Ich denke aber da bin ich nicht der einzige.Obwohl ich mir oft vornehme an ganz besch... Tagen den Rechner und Fernseher auszulassen kann ich aber doch meist nicht wiederstehen und so läuft die Kiste doch wieder ab 9 Uhr bis halb in die Nacht, bisher halte ich es jedoch nocht nicht für Therapierwürdig aber ich bin sicher nicht der einzige wenn ich sehe zu welchen Uhrzeiten hier noch gepostet wird sind wohl einige von dem Virus befallen.Etwas Spielsucht denke ich mal steckt wohl in jedem wichtig ist vor allem dabei nicht seine Existenz zu gefährden aber dafür gibt es ja eigentlich jede Menge uralte Börsenregeln(Nie auf kredit/nur 5%in O-Scheine) und so weiter .Wenn ich die mal alle für Blödsinn halte glaub ich wirds für mich Zeitbevor es heißt "Nichts geht mehr!!!!!!"
MfG H.B.
 

03.06.00 20:43

20 Postings, 8970 Tage Tizian-JuliusDies ist ein Tabu- Thema, darüber spricht man nicht.

Wenn man in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Gewinn machen will, so ist daß mE.nur mit der zeitaufwendigen Beschaffung von Informationen und Vergleichen mit alternativen in Frage kommenden Werten möglich.

Diese ständige Beschäftigung mit dem gesamten Börsenumfeld kann meiner Ansicht nach schon Suchtcharakter annehmen. Freude über realisierte Gewinne sind völlig normal. Wer darüber hinaus ausflippt und nach dem Motto jetzt erst recht alles auf eine Karte setzt, dem war schon vorher kaum zu helfen.
So ein charakteristischer Investortyp hat sicher schon mit immensen Beträgen im Lotto versucht, das Glück zu erzwingen.
Der beste Schutz vor einem finanziellen Kollaps besteht meiner Meinung nach darin, sich selbst ein festes Limit an verfügbaren Kapital zu setzten.
Ist dieses durch fallende Kurse blockiert, dann bitte auf die Wende warten, oder mit begrenztem Verlußt aussteigen.
Auf keinen Fall mit kreditfinanzierten Kapital weitermachen.
Ich wünsche weiterhin viel Spaß und Erfolg.

T-J
 

03.06.00 23:16

Clubmitglied, 6601 Postings, 9186 Tage PeetRe: Börse als Suchtfalle

Hi Lyrical !!

Ich denke, viele hier am Board sind der Sucht verfallen und möchte mich hier gar nicht ausnehmen. Aus diesem Grund ist die Resonanz auch so gering auf den Artikel. Wer gesteht sich schon gerne eine Sucht ein ? Die meisten denken ? sagen, dass sie alles unter Kontrolle haben, aber haben sie es wirklich ????  Schaue doch mal in die Statistik von Ariva, da stehen Dir auch interessante Informationen zur Verfügung.

Jeder muss irgendwie sein Weg finden und versuchen alles in Einklang zu bringen.
Ich habe es mir angewöhnt mit Freunden nicht mehr über Aktien usw. zu sprechen, um den Kopf in der Freizeit auch mal frei zu bekommen.  Dadurch entschwand auch ein bisschen das Dollarzeichen aus meinen Augen und habe seit diesem Zeitpunkt auch wieder Augen für viel schönere Dinge im Leben. Aber hat es einen einmal gepackt, kommt die Sucht meist nach einem gewissen Zeitraum wieder. Dabei stellt sich die Frage, geht es eigentlich ums Geld oder um den Adrenalinstoß, wenn die Aktien ge- oder verkauft werden. Für mich ist es immer noch so, bei jedem trade den ich vollziehe, packt mich ein kalter Schauer und ich sehe dann aus, als ab ich gerade in die Steckdose gefasst habe. Natürlich ist das ein wenig übertrieben, aber es trifft bei mir in etwa zu.

Also, gibt auf euch Acht, sonst seht Ihr nicht, wie die Sonne lacht.

bye Peet    
 

04.06.00 18:07

42 Postings, 9053 Tage ER BElieber Börsen süchtig als nicht zu emotions fähig

Nach ernstzunehmenden Schätzungen sind 3 - 5 % der erwachsenen Deutschen alkoholabhängig. Habe beruflich mit der Therapie derart Erkrankter zu tun. Deshalb ist mir die Symptomatik und die fließenden Übergänge, aber auch die psychosoziale Auswirkungen der Abhängigkeit bekannt. Erstens schaue ich öfter mal in den Spiegel und frage wie weit bin ich eigentlich in diesem Spiel, zum anderen schaue ich gerne auch mal übern Tellerrand was geht wo. Unterschiede sehe ich vor allem darin, daß keine abhängigkeitsfördernde Stoffe zugeführt werden (Alkohol, weiche oder harte Drogen) die ihrerseits direkt auf die Befindlichkeit einwirken. Börse ist nicht mehr und nicht weniger Adrenalin und Endorphin fördernd als jede andere Betätigung. Siehe Thread oben - Sex, Glücksspiel, Extremjogging,etc usw. Wer sich mitreißen läßt verliert Haus und Hof - das gabs bei anderen Abhängigkeiten auch schon mal.
Mich interessiert deswegen hauptsächlich wie ein semin Profi Trader verhindert hat sich mitreißen zu lassen, was derjenige sich selbst an Spielregeln auferlegt hat. Würde gerne griffige Spielregeln lernen.
Grüizi
r b
 

05.06.00 02:01

48 Postings, 9077 Tage World-X-TraderRe: Börse als Suchtfalle

Hi Lyrical 2,

sehr guter Beitrag!!

Bin von einem Freund auf Deinen Beitrag aufmerksam gemacht worden. Prof. gerhard Meyer hat absolut recht mit den Gefahren, auf die er aufweist.

Jedoch kommt von Börsensucht nicht gleich Spielsucht.

Nicht jeder Bungee Jumper wird gleich ein süchtiger Basejumper der die Gefahren total ausblendet; etc.

Jedoch möchte ich keine Gefahren herunterspielen.

Auch ich bin absolut Börsensüchtig, sitze bis zu 16 Stunden täglich vor der Klotze.
Jedoch auch nicht immer.

Die Frage ist jedoch:

Ist es krankhaft, was ich mache??

Oder ist es evtl. das selbe Gefühl, was ein Marathonläufer (oder ähnliche Extremsportler) hat, wenn er  6-8 Stunden trainiert?; ein Profisportler, der sich jeden Tag auspowert?; ein Freeclimber, der den Kick sucht?; ein Informatiker, der 16 Std. täglich programmiert?, etc.

Die Frage ist meiner Ansicht nach vielmehr:

Schaden wir uns, oder geht es uns besser, wenn wir es tun??

-Der Junkie schadet sich beim Schuß
-Der Alkoholiker schadet sich auch beim trinken
-Der Zocker schadet sich, wenn er Haus und Hof verspekuliert
etc.


Jedoch:

-Dem Extremsportler geht es nach dem Kick besser.
-Der Informatiker liebt es irgendwelche Games zu "Cracken"
etc.

Fazit:

Bei jeder Tätigkeit sei es Arbeiten, Fernsehen, Computerspielen oder Putzen usw. besteht die Gefahr, daß man das Gleichgewicht verliert und in ein Extrem verfällt.

Ist man sich dieser Risiken jedoch bewußt und hält sich sich gewisse schützende Maxime bereit, kann es einem das Leben schöner machen.

Natürlich besteht bei Extremsportlern oder auch Daytrader eine erhöhte Gefahr, ins Abseits zu geraten. Man muß eben die richtige Mischung finden.

Natürlich tut es weh, einen herben Verlust einzukassieren.

Ich habe selber schon bei sehr riskanten Geschäften innerhalb von Minuten 70-80% Verlust eingefahren.
Danach wollte ich auch nicht gerade Luftsprünge machen.
Nur konnte ich bisher immer sagen:

Ich kannte das Risiko und ich konnte den Einsatz einschätzen.
Und ich mußte mir eingestehen, daß ich den Nervenkitzel gemocht hatte.
Das heißt nicht, daß ich gerne Verluste mache, nein. Nur mochte ich im nachhinein die Erinnerung des "Kampfes um Sieg und Niederlage". Das Adrenalin, daß man in solchen Situationen freisetzt.
Im wahren Leben gewinnt nun mal nicht immer der "Gute".

Aber ist eine Börsensucht aus diesen Gründen nun schon gefährdet zu einer Spielsucht zu werden?

Entscheidet selbst!


Meiner Meinung nach gibt es diese Gefahr schon.
Aber solange sie nicht größer wird, als die Gefahr, beim Überqueren der Straße überfahren zu werden, was soll´s??

Jedoch muß man immer Herr über seine Sucht bleiben (welche auch immer), dann kann sie Euch nicht schleichend umbringen.

Yours
World-X-Trader




 

11.09.02 22:15

6537 Postings, 8387 Tage SchnorrerIst undifferenzierte Rechtslastigkeit auch Sucht? o.T.

11.09.02 22:20

1065 Postings, 8144 Tage Onkel HerbertDas ist ein super Beitrag Schnorrer


World-X-Trader hat schon recht. Man muß da schon aufpassen was man tut. Kann schon gefährlich werden ohne das man es merkt.

 

   Antwort einfügen - nach oben