Nein, es gibt derzeit keine negativen Nachrichten, es gibt gar keine. Und dass dies Gift für den Kurs sämtlicher notierter Werte der PuZ ist, ist Herrn Schlennstedt, als ehemaligen Banker durchaus bewusst. Was ist passiert? PuZ hat in dem letzten dreiviertel Jahr über sechs Millionen weiterer Genussscheine und Anleihen auf den Markt gebracht. Im letzten Jahr hat die PuZ ihre Genussscheine trotz Bilanzverlustes bedient, um die Bonität nicht zu beschädigen. Im Geschäftsbericht 2007 wurden die Aufwendungen für die Genusscheinausschüttung für das Geschäftsjahr 2006 und 2007 als Aufwand verbucht. Auf der Homepage der PuZ hieß es noch bis Anfang September 2008 "Nächste Aussschüttung unseres Genusscheins voraussichtlich Ende August". Beides zusammen ließ darauf schließen, dass auch in diesem Jahr die Genusscheine bedient werden. Wie macht man einen Kurs kaputt? Mit Unsicherheit! Die Kurse der Anleihe und des Genussscheins blieben von der Finanzmarktkrise auffallend verschont. Also machte man eine eigene. Man ließ die Ausschüttung des Genussscheines entfallen, und dies mit dürren Worten. Die Kurse purzelten! Und gleich die nächste Meldung am 24.09.2008, der vorzeitige Rückerwerb von 2,5 Mio nom. der Anleihe (vermutlich weit unter pari). Es werden weitere Meldung dieser Art folgen. Denn: PuZ dürfte weitaus mehr Liquidität besitzen, als im Halbjahresbericht ausgewiesen: Unter "Beteiligungen" stehen über 7 Mio €. Hiervon allein 5,2 Mio € an der Isarios. Mittels dieser Gesellschaft sollten Übernahmen finanziert werden. Diese haben aber nicht stattgefunden, zumindest wurden diese nicht publiziert. Geht man davon aus, dass diese Gelder noch vorhanden sind, so kann man sich kein besseres Investment vorstellen, als vorzeitig Genussscheine und Anleihen vom Markt zu nehmen. Und zwar nicht über die Börse (oder höchsten zum Schluss) sondern direkt von den Fondgesellschaften, die in Vertrauen auf die Bonität der PuZ Genussscheine oder Anleihen über ihre Fonds hielten. Zu nennen ist hier vor allem Driver & Bengsch. Man kann Herrn Schlennstedt nicht einmal einen Vorwurf machen: Die Gesellschaft ist nicht verpflichtet die Genussscheine zu bedienen. Es wurde von keiner Stelle behauptet, dass PuZ fast pleite sei. Der Rückerwerb der Anleihe wurde publiziert. Im Gegenteil: Es wurde sogar noch bekanntgemacht, dass die Xeniy AG (Vorstand Schlennstedt) PuZ Aktien zu 2,50 € gekauft hat. Und trotzdem, was da passiert, ist eine Schweinerei.
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