Falludja mal aus anderer Sicht
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Schön, das unsere demokratischen und freiheitlichen Medien das genauso sehen.
Da ist also eine Stadt mit 300.000 Einwohnern. Falludja. Ähnlich groß wie die westfälisch bundesrepublikanische Stadt Bielefeld. Jetzt stelle ich mir Bielefeld vor - das kann ich, da war ich früher ziemlich oft - und auf einmal sagt einer, in Bielefeld sind Terroristen. Eine reine Vermutung. Nun gut. Gehen wir mal von dem schlimmsten aus. In Bielefeld-Heepen haben sich vierhundert Gewalttätige Menschen eingenistet. Schily erklärt der Stadt mit 30.000 anrückenden Soldaten, 100 Kampfjets, zig Kampfhelis und anderem Gerät und Eliteeinheiten Bielefeld den Krieg. Meine Eltern leben dort und ca. 30 Verwandtschaftsmitglieder. Ein paar Bielefelder schaffen es in Münster, Osnabrück, Hannover und Dortmund unterzukommen. Nicht mehr als 10 Tausend.
Alle Kirchen, Krankenhäuser, öffentliche Ämter und andere Einrichtungen werden in Bielfeld als erstes dem Erdboden gleichgemacht. Können wir uns vorstellen, was dort passiert? Gut. Ich auch nicht. Wenn jemand seinen Müll vor die Tür tragen will wird er erschossen. Phosphorbomben regenen auf Bielefeld. Menschen, Kleinkinder zerfließen regelecht auf den Bürgersteigen. Die Soldaten haben Walkmen auf den Ohren und hören Marilyn Manson und schießen und schießen. Bielefeld-Schildesche ist eingenommen. In der Innenstadt ist der Kesselbrink, einer der Hauptplätze in Bielefeld, zerbombt. Die Wasserversorgung ist unterbrochen, die Vorräte der Menschen längst aufgebraucht. Sie trinken ihren Urin und harren in Kellerhöhlen aus. Menschen wagen sich nach draußen und werden in Sekundenschnelle von Granaten niedergestreckt. Ihr Fleisch klebt an den Schaufenstern von Karstadt und Leffers.
Es gibt keine Versorgung. Nur Menschen die Kleider am Leib haben und hochgerüstete Hight-Tech-Soldaten mit Maschinengewehren.
Und dann soll es Familien in Wattenscheid geben, die stolz auf ihre - für die Armee kämpfenden- Kinder sind?
Für mich hat sich die Welt in der ich "groß" ;-) wurde, damit verabschiedet. Auf Wiedersehen Welt. Tschüß. Machts besser. Ich will nicht mehr länger Zeuge dieser Taten sein.
Und so begebe ich mich denn dorthin, wo auch schon meine Ur-Ur-Ahnen waren. Auf die Suche nach dem unfaßlichen Netz, zu mir, zur Ewigkeit, zum Tao, zum Nichts ...
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Terrorist
1943
6. Mai: Andreas Baader wird in München geboren.
1963
Übersiedlung nach West-Berlin.
1967
Bekanntschaft mit Gudrun Ensslin.
1968
2. April: Zusammen mit Ensslin beteiligt sich Baader an Brandanschlägen auf zwei Frankfurter Kaufhäuser. Baader und Ensslin werden daraufhin festgenommen. Nach eigenen Angaben wollten sie mit den Anschlägen gegen die Gleichgültigkeit protestieren, mit der die Menschen in der Bundesrepublik den Krieg in Vietnam hinnehmen. Baader und Ensslin werden zu drei Jahren Haft verurteilt.
1969
Vorläufige Entlassung aus der Haft nach einem Revisionsantrag. Baader flüchtet daraufhin zusammen mit Ensslin nach Frankreich.
1970
April: Nach seiner Rückkehr in die Bundesrepublik wird Baader erneut verhaftet.
14. Mai: Ulrike Meinhof und Ensslin organisieren die Befreiung von Baader aus dem Gefängnis. Der Ausbruch gilt als Geburtsstunde der sogenannten Baader-Meinhof Gruppe, zu der neben Meinhof, Baader und Ensslin noch Holger Meins (1941-1974) gezählt wird.
Juni: Baader flüchtet zusammen mit Meinhof, Ensslin und Horst Mahler sowie weiteren Sympathisanten der Gruppe nach Jordanien zu den palästinensischen Guerillas. Sie wollen sich dort für den "bewaffneten Kampf" ausbilden lassen.
1970-1972
Nach der Rückkehr in die Bundesrepublik lebt Baader im Untergrund, von wo aus er sich unter anderem an Banküberfällen beteiligt. Mit dem erbeuteten Geld werden Wohnungen, Autos, Waffen und gefälschte Papiere besorgt.
1972
11.-24. Mai: In Frankfurt, Augsburg, Karlsruhe, beim Springer-Verlag in Hamburg und im US-Hauptquatier in Heidelberg werden Bombenanschläge verübt. Das Kommando der Roten Armee Fraktion (RAF), wie sich Mitglieder der Baader-Meinhof-Gruppe schon früher genannt haben, übernimmt die Verantwortung für die Attentate, die sie als "antiimperialistischen Kampf" bezeichnen.
1. Juni: Die gesuchten Terroristen Baader, Meins und Jan-Carl Raspe (1944-1977) werden in einer spektakulären Polizeiaktion nach einem längeren Schußwechsel, bei dem Baader verletzt wird, in Frankfurt/Main festgenommen.
1973
Mai bis Juni: Zusammen mit den anderen Mitgefangenen RAF-Mitgliedern tritt Baader in den Hungerstreik um eine Lockerung der Haftbedingungen zu erreichen.
1974
2. Oktober: Der Generalbundesanwalt erhebt Anklage gegen die fünf Kernmitglieder der RAF. Neben Meinhof und Baader zählen dazu Ensslin, Meins und Raspe.
Dezember: Jean Paul Sartre besucht Baader im Gefängnis.
1975
Zusammen mit Meinhof, Ensslin und Raspe beantwortet Baader Fragen der Zeitschrift "Spiegel" zu Theorie und Taktik der Gruppe, die in Heft 4 des Jahres veröffentlicht werden.
Mai: Der Prozeß gegen die Kerngruppe der Roten-Armee-Fraktion, Baader, Meinhof, Ensslin und Raspe beginnt vor dem Oberlandesgericht Stuttgart in einem festungsartig gesicherten Gebäude. Vorgeworfen werden ihnen unter anderem 5 Morde, 54 Mordversuche, Sprengstoffanschläge und Bankdiebstähle.
1976
4. Mai: Ensslin verliest eine mit den anderen Angeklagten abgestimmte Erklärung, in der sie unter anderem für die Sprengstoffanschläge in Frankfurt/Main und Heidelberg die Verantwortung übernehmen.
1977
28. April: Verurteilung zu lebenslanger Haft wegen vierfachen Mordes und vielfachen Mordversuchen.
5. September: Mitglieder der RAF entführen den Präsidenten der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände Hanns Martin Schleyer (1915-1977). Für seine Freilassung fordern sie die Entlassung von elf in der Bundesrepublik inhaftierten RAF-Mitgliedern, unter ihnen auch Baader. Sie sollen je 100.000 DM erhalten und ausgeflogen werden.
13. Oktober: Vier arabische Terroristen entführen die Lufthansa-Maschine "Landshut", die sich mit fünf Besatzungsmitgliedern und 82 Passagieren auf dem Flug von Mallorca nach Frankfurt/Main befindet. Sie fordern, ebenso wie die Schleyer-Entführer, die Freilassung von elf RAF-Häftlingen.
18. Oktober: Einer Spezialeinheit des Bundesgrenzschutzes, der "GSG 9", gelingt es die entführte "Landshut" auf dem Flughafen der somalischen Hauptstadt Mogadischu zu stürmen und die Geiseln zu befreien. Wenige Stunden nach der Befreiungsaktion werden Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan Carl Raspe in ihren Zellen in Stuttgart Stammheim tot aufgefunden. Die Ermittlungen ergeben, daß sich Baader und Raspe mit Pistolen, die sie versteckt gehalten hatten, selbst erschossen haben und daß Ensslin sich mit einem Lautsprecherkabel am Fenstergitter erhängt hat. Am 19. Oktober wird Hanns Martin Schleyer tot im Kofferraum eines Autos aufgefunden.
(iz)
1934-1976 Ulrike Meinhof
Journalistin und Terroristin
1934
7. Oktober: Ulrike Marie Meinhof wird in Oldenburg als Tochter eines Kunsthistorikerehepaares geboren.
1939
Tod des Vaters, Dr. Werner Meinhof, der seit 1936 Direktor des Stadtmuseums in Jena war.
1946
Die Familie Meinhof verläßt die Sowjetische Besatzungszone und zieht von Jena nach Oldenburg, wo Ulrike Meinhof das Gymnasium besucht.
1948
Nach dem Tod der Mutter, Dr. Ingeborg Meinhof, wächst Ulrike Meinhof zusammen mit ihrer älteren Schwester unter der gesetzlichen Vormundschaft der mit den Eltern befreundeten Historikerin und späteren Mitbegründerin der "Deutschen Friedens-Union", Professor Renate Riemeck, auf. Hier kommt Ulrike Meinhof mit sozialistischen und pazifistischen Ideen in Berührung.
1955/56
Nach dem Abitur beginnt Meinhof ein Studium der Philosophie, Pädagogik, Soziologie und Germanistik in Marburg.
1957
Studienortwechsel an die Universität Münster. Meinhof wird Sprecherin des Anti-Atomtod-Ausschusses, der sich um den Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS) gebildet hat.
1958
Beitritt zum SDS. Ulrike Meinhof verfaßt für studentische Zeitungen Artikel zur Atomwaffenfrage, organisiert Anti-Atomwaffen-Veranstaltungen, -Unterschriftensammlungen, -Märsche und - Protestdemonstrationen.
1959
Auf dem Studentenkongreß gegen Atomrüstung in West-Berlin setzt sich die Gruppe um die Hamburger Zeitschrift "konkret" innerhalb des SDS, zu der auch Ulrike Meinhof gehört, gegen die SPD-Fraktion im SDS durch. In der Schlußresolution werden Verhandlungen mit der DDR gefordert und der Antikommunismus der Adenauer-Zeit öffentlich in Frage gestellt. Die SPD reagiert mit dem Ausschluß aller "konkret"-Mitarbeiter aus dem SDS.
Ulrike Meinhof schreibt in der Zeitschrift "konkret" ihre erste Kolumne, "Der Friede macht Geschichte".
1960-1964
Chefredakteurin bei der Hamburger Zeitschrift "konkret".
1961
Dezember: Ulrike Meinhof heiratet den Herausgeber der Zeitschrift "konkret", Klaus Rainer Röhl (geb. 1928).
1962
21. September: Geburt ihrer Zwillingstöchter Bettina und Regine.
1964
Rückzug aus der redaktionellen Tätigkeit bei der Zeitschrift "konkret". Meinhof schreibt aber weiter Kolumnen für die Zeitschrift.
1965
August: Meinhof wird zu einer Geldstrafe von 600 DM verurteilt, weil sie den CSU-Vorsitzenden Franz-Josef Strauß in der Zeitschrift "konkret" als "infamsten deutschen Politiker" bezeichnet hat.
1968
Meinhof schreibt unter der Überschrift "Frauen im SDS oder In eigener Sache" einen der grundlegenden Texte der Neuen Frauenbewegung, der in "konkret" veröffentlicht wird.
Nach immer heftiger werdenden politischen Differenzen um den Inhalt der Zeitschrift "konkret" kommt es sowohl privat als auch beruflich zum Bruch mit ihrem Ehemann Klaus Rainer Röhl. Meinhof siedelt von Hamburg nach Berlin und arbeitet dort als Journalistin für das Fernsehmagazin "Panorama". Für den Südwestfunk schreibt sie das Fernsehstück "Bambule".
1969
Beendigung der Mitarbeit bei der Zeitschrift "konkret" wegen inhaltlicher Differenzen.
1969/70
Lehrbeauftragte am Institut für Publizistik der Freien Universität Berlin.
1970
14. Mai: Ulrike Meinhof beteiligt sich an der gewaltsamen Befreiung von Andreas Baader aus dem Gefängnis. Sie gilt als Planerin und Vorbereiterin der Aktion, bei der drei Menschen zum Teil schwer verletzt werden. Der Ausbruch gilt als Geburtsstunde der sogenannten Baader-Meinhof-Gruppe, zu deren Kern neben Meinhof und Baader Gudrun Ensslin und Holger Meins (1941-1974) gehören.
Juni: Meinhof flüchtet zusammen mit Ensslin, Baader, Horst Mahler und weiteren Sympathisanten der Gruppe nach Jordanien zu den palästinensischen Guerillas, um dort eine Ausbildung für den "bewaffneten Kampf" zu absolvieren.
1970-1972
Nach der Rückkehr in die Bundesrepublik geht die Gruppe, die sich inzwischen Rote-Armee-Fraktion nennt, in den Untergrund, von wo aus sie in der folgenden Zeit vor allem Banküberfälle und Sprengstoffanschläge verübt.
1972
11.-24. Mai: In Frankfurt, Augsburg, Karlsruhe, beim Springer-Verlag in Hamburg und im US-Hauptquatier in Heidelberg werden Bombenanschläge verübt. Das Kommando der Roten Armee Fraktion (RAF), übernimmt die Verantwortung für die Attentate.
Juni: Festnahme und Inhaftierung in Köln-Ossendorf unter besonders strengen Haftbedingungen.
Dezember: Im Prozeß gegen den ehemaligen APO-Rechtsanwalt Horst Mahler tritt Ulrike Meinhof als Zeugin auf.
1973
Mai bis Juni: Zusammen mit den anderen Mitgefangenen RAF-Mitgliedern tritt Ulrike Meinhof in den Hungerstreik, um eine Lockerung der Haftbedingungen zu erreichen.
1974
September: Erneuter Hungerstreik gegen die Haftbedingungen.
2. Oktober: Der Genralbundesanwalt erhebt Anklage gegen die fünf Kernmitglieder der RAF. Neben Ulrike Meinhof und Andreas Baader zählen dazu Gudrun Ensslin, Holger Meins (1941-1974) und Jan Carl Raspe (1944-1977).
29. November: Ulrike Meinhof wird wegen Mordversuchs bei der Baader-Befreiung im Jahr 1970 zu acht Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.
Dezember: Verlegung in den Hochsicherheitstrakt des Gefängnisses Stuttgart-Stammheim.
1975
Zusammen mit Baader, Ensslin und Raspe beantwortet Ulrike Meinhof Fragen der Zeitschrift "Spiegel" zu Theorie und Taktik der Gruppe, die in Heft 4 des Jahres veröffentlicht werden.
Mai: Der eigentliche Prozeß gegen die Kerngruppe Meinhof, Baader, Ensslin und Raspe beginnt vor dem Oberlandesgericht Stuttgart in einem festungsartig gesicherten Gebäude. Vorgeworfen werden ihnen unter anderem 5 Morde, 54 Mordversuche, Sprengstoffanschläge und Bankdiebstähle.
1976
4. Mai: Gudrun Ensslin verliest eine mit den anderen Angeklagten abgestimmte Erklärung, in der sie unter anderem für die Sprengstoffanschläge in Frankfurt/Main und Heidelberg die Verantwortung übernehmen.
9. Mai: Ulrike Meinhof wird erhängt in ihrer Zelle aufgefunden. Laut Angaben der Gefängnisleitung beging sie Selbstmord. Nach dem Bekanntwerden des Todes kommt es im In- und Ausland zu Gewalttätigkeiten und Protestkundgebungen von Sympathisanten und RAF-Mitgliedern. Es wird der Verdacht geäußert, daß es sich nicht um Selbstmord gehandelt habe, und die Frage nach der Mitschuld der Polizei und des Staates gestellt.
15. Mai: Die Beisetzung in West-Berlin gestaltet sich zu einer Großdemonstration von Sympathisanten.
(iz)
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Das du zu dem nicht mehr stehen magst, heißt dein eigenes posting relativieren.
Und jetzt klar und deutlich: Du bist ein Riesen-Arschloch, weil du mir schon viele Male Sympathie gegenüber diesen Mörder- und Halsabschneiderbanden unterstellt hast.
Ich habe eine andere Einschätzung der Situation als du, aber niemals auch nur einen Hauch von Sympathie verspürt für Leute, die Ausländern den Kopf abschneiden oder ähnliches. Ich hatte dich oft gebeten, das nicht noch und nochmal zu wiederholen, aber wer mich täglich mit Mördern unter eine Decke stecken will ist und bleibt ein Arschloch.
Wer mir hierfür schwarze Sterne geben will, soll es versuchen. Ich werde mich beschweren. Allein in diesem Thread hat er mich bestimmt 10 mal als Terrorismus-Sympathisant bezeichnet.
Ende ohne Grüße
ecki
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Worte im Mund um.Wenn Du das Wort Freiheitskämpfer so magst,dann ist das
deine Sache.
Ich spreche von Rebellen oder von Widerstandskämpfern.Das Wort Widerstands-
kämpfer ist völlig neutral und lässt keine Diskussion über des Wortes Bedeutung
zu.
Jede andere Bezeichnung dieser Leute ist subjektiv,weil es generell weder
Terroristen,Freiheitskämpfer noch sonstwas sind.
Im Übrigen meine ich mit "man" nicht dich! Ich bin doch kein Arzt!!;-)
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Diese Islamfundamentalisten sind Mörderbanden, habe ich oft geschrieben. Und eine US-Politik, die die Zivilisten zu Opfern macht ist falsch, weil sie den Terrorismus fördert.
Grüße
ecki
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spätestens als ich dann gleich erste seite in der TDV für meinen leo lesen durfte, das man zwischen rechter und linker seite des panzers unterscheidet, hab ich das ding ganz weit weggeworfen.
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und eine Inschrift auf einem Kriegerdenkmal ist Euch SICHER
es geht schließlich um die Freiheit
von G. Bush und dem amerikanischen volk und alen anderen freidliebenden amerkaniscghen gesinntenerjoprpüi.ßüvowaüpl
weöomuicwoi cräw
WEHOIQWEAOIQW
FWKHJAWEOIUW
FE HOUCWEÖIAE
NA SONST NOCH FRGAEN, dann geht zum BUND
Grenzenlos
Die amerikanische Eroberung Falludschas ist ein Pyrrhussieg
Von Ulrich Ladurner
Foto: Jonathan Knauth/UPI/Gamma/Studio X |
Die Wahrheit ist, wir wissen das alles nicht mit Bestimmtheit. Wir wissen nur, was von dem US-Oberkommando und der irakischen Regierung behauptet wird. Und davon ist sehr wenig zu halten. Es war ja der Oberkommandierende der amerikanischen Armee, George W. Bush, der am 1. Mai 2003 das Ende der Kampfhandlungen verkündet hatte ? und auf diese Siegesmeldung folgte im Irak ein Kampf nach dem anderen, einer heftiger als der andere. Falludscha ist nur der bisherige Höhepunkt des Krieges und der Propagandaschlacht. Trotzdem ist das Wissen um das Geschehene wesentlich, um die Bedeutung der Schlacht von Falludscha zu begreifen.
Was also lässt sich mit Bestimmtheit sagen?
Die US-Armee ist mit größter Härte gegen die arabisch-sunnitische Stadt vorgegangen. Sie hat 10.000 Soldaten eingesetzt, Panzer, Bomber, Kanonen und alles, was es sonst noch brauchte, um Falludscha in die Knie zu zwingen. Sie hat damit zeigen wollen, dass sie es ernst meint und dass sie bereit ist, jeden Widerstand zu brechen. Die Kommandeure wollten kein Risiko eingehen. Sie haben nach Beginn des Angriffs alle Männer zwischen 15 und 55 Jahren nicht mehr aus der Stadt gelassen. Wer trotzdem versuchte herauszukommen, den haben sie wieder in das Häusergewirr zurückgetrieben. Die US-Soldaten haben ebenfalls Hilfskonvois des Roten Halbmondes gestoppt mit dem Argument, dass sie schon selber Hilfsgüter an die Zivilisten liefern würden. Der irakische Premier Ijad Allawi hat diesem Vorgehen seine Rückendeckung gegeben, indem er ab einem bestimmten Zeitpunkt des Kampfes einfach sagte: »Es gibt keine Zivilisten mehr in Falludscha!« Wohin die 300.000 denn gegangen waren, das konnte er nicht erklären.
Allawi hat, wahrscheinlich unfreiwillig, eine ganz andere Wahrheit ausgesprochen: Der Krieg im Irak ist nicht mehr einzuhegen. Die Grenze zwischen Kämpfern und Zivilpersonen wird zunehmend verwischt. Das ist die Logik des Krieges, möchte man sagen, aber es ist zuerst mal die Logik einer Politik, die seit den Attentaten des 11. September 2001 nur mehr zwischen Freund und Feind unterscheidet ? ein Dazwischen gibt es nicht mehr, so wie es für die Zivilisten in Falludscha kein Dazwischen mehr gab. Sie haben sich, um bei den Worten Allawis zu bleiben, einfach in Luft aufgelöst ? oder auch: in Blut.
Aus Falludscha verschwunden ist allerdings der Terrorist und Kopfabschneider Abu Musab al-Sarqawi und mit ihm viele seiner Gefolgsleute. Das wissen wir, denn wäre er gefangen, hätte man ihn den Medien schön aufbereitet präsentiert, wie seinerzeit Saddam Hussein. Von dem hatte es geheißen, dass er hinter allen Gewaltakten gegen die Besatzer stünde. Wenn er gefasst sei, werde dieser Albtraum aufhören. Sie schnappten ihn, und alles wurde noch schlimmer.
Al-Sarqawi und seine Anhänger sind weg, um, wie das US-Kommando wissen ließ, »an einem anderen Tag den Kampf wieder aufzunehmen«. Der Tag kam allerdings schnell. Noch während in Falludscha gekämpft wurde, brachten Aufständische Teile der drittgrößten Stadt des Iraks, Mossul, unter ihre Kontrolle. Sie lieferten sich außerdem Gefechte in Ramadi, in Bakuba, in Buhris und anderen kleineren und größeren Städten des Iraks.
Auch geografisch scheint der Krieg nicht mehr eingrenzbar zu sein. Denn es ist zwar immer vom Widerstand im sunnitischen Dreieck die Rede, aber Mossul gehört nicht dazu, auch wenn dort Sunniten leben. Dem halten die Besatzer entgegen, dass Kämpfer aus Falludscha eben nach Mossul ausgewichen seien. Wie sie die rund 500 Kilometer nach Mossul in so kurzer Zeit zurücklegen konnten, wie sie es geschafft haben, zu Hunderten schwer bewaffnet unbemerkt dorthin zu gelangen ? das bleibt ein Rätsel der US-Strategen.
Falludscha, das steht fest, sollte fallen, um den Irak zu befrieden. Nun scheint die Stadt erobert, aber der Frieden ist nicht gekommen, der Krieg hat sich stattdessen ausgebreitet. Falludscha sollte fallen, um endlich den Sunniten klarzumachen, dass sie gefälligst an dem von außen verordneten politischen Prozess teilzunehmen hätten. Das Resultat ist, dass sie nach dem massenhaften Tod ihrer Glaubensgenossen dazu noch weniger bereit sein werden. Glaubt denn jemand ernsthaft, dass man eine ganze Bevölkerungsgruppe an die Wahlurne bombardieren kann?
Man täusche sich nicht. Vergossenes Blut ist nicht einfach nur Anlass zur Trauer oder Gelegenheit zu wohlfeiler Empörung; vergossenes Blut verändert die politischen Voraussetzungen fundamental. Jede Militäroperation hat nämlich zur Folge, dass sich die ohnehin schon durch mehrere Kriege und jahrelanges Embargo erschöpfte irakische Gesellschaft weiter zersetzt ? ja geradezu atomisiert. Und wer sollen dann die Verhandlungspartner für die Besatzer sein? Stammeschefs, Clanchefs, Oberhäupter mafioser Organisationen?
Krieg ist eine Brutalisierungsmaschine, die kaum zu stoppen ist ? oder nur dann, wenn der Feind vernichtend geschlagen werden kann. Aber das ist nicht möglich, denn im Irak steht der Feind inzwischen an allen Ecken. Kaum soll er getroffen werden, verschwindet er wieder, um woanders aufzutauchen. Es ist ein endloses, grausames Spiel, bei dem Besatzer wie Besetzte mehr und mehr die Züge ihres Hasses erkennen lassen. Nur so kann man die Erschießung eines wehrlosen, verwundeten Irakers in Falludscha durch einen US?Marine erklären.
(c) DIE ZEIT 18.11.2004 Nr.48
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Glaubt denn jemand ernsthaft, dass man eine ganze Bevölkerungsgruppe an die Wahlurne bombardieren kann?
reab glaubt das.
Wahrschienlich auch, dass die besiegten Aufständler sich in Tagesfrist 500km entfernt wieder formieren konnten, usw...
Die Falken beider Seiten haben das Heft fest in der Hand. :-(
Grüße
ecki
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Moschee in Bagdad nach Freitagsgebet gestürmt
Auf der Suche nach Rebellen haben irakische Soldaten nach dem Freitagsgebet eine sunnitische Moschee in Bagdad gestürmt. Augenzeugen berichten von mindestens drei Toten, etwa 40 Menschen sollen festgenommen worden sein. Zudem explodierte in Bagdad eine Autobombe an einer Polizeistation - nach ersten Berichten gab es viele Opfer.
Bagdad - Vor der Moschee im nordwestlichen Stadtteil Assamija wurde die Militäraktion von US-Truppen abgesichert. Die Moschee Abu Hanifa gilt schon länger als Zentrum antiamerikanischer Agitation. Die irakische Regierung hatte erst gestern erklärt, dass islamische Geistliche, die zur Gewalt anstacheln, als Unterstützer des Terrorismus betrachtet würden.
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Jedoch die Sunniten haben nur 30% der Stimmen und die Kurden etwa 30 Sitze von 275. Wird es eine Tyrannei der Schiiten werden und zu einem Bürgerkrieg führen?Aber auch die Schiiten sind gegen die Besatzung.Keiner wird eine Sistani-Regierung tolerieren ,die von den Besatzern geschützt wird
Events in Fallujah have set the political landscape on fire - with the AMS urging all Iraqis to boycott the January elections. At the lavish golden-and-marble Umm al-Qura Mosque in Baghdad - built by Saddam and previously called "Mother of all Battles" - the AMS managed to rally 47 political parties, not only Sunni Islamist but eight Shi'ite parties, one Christian, the Iraqi Turkmen Front and the Communist Party. Their joint communique condemns the elections as "imposed by the US-backed interim government and rejected by a clear majority of political and religious powers"; stresses that "the US raids against Najaf, Karbala, Samarra, Mosul, Baghdad and more recently Fallujah represent an obstacle to the political participation in the occupied country"; and qualifies the attack on Fallujah as "genocide". The whole idea comes from Sheikh Jawad al-Khalissi, a Shi'ite, who is a descendent of one of the leaders of the 1920 revolt against the British colonial power. In Iraq, history does repeat itself in many ways.
The AMS is making it very clear to all Sunni Iraqis - and to all Iraqis for that matter - that Fallujah had nothing to do with "stabilizing" the country before elections, as the Pentagon and Allawi have claimed. And support for the AMS is increasing fast, especially after the Americans arrested seven of its leading members. On a parallel front, the Americans also arrested seven aides to Sheikh al-Hasani, the leader of a splinter group of Muqtada's movement. The key question is how extensive a Sunni boycott would be. If the absolute majority of Sunnis - up to 30% of the population - don't vote, plus some Shi'ite factions, the elections have no legitimacy. The Kurds are also extremely nervous. With a boycott, most of the 275 seats will be Shi'ite: the Kurds would get around 30 - with no Sunni Arab allies to counteract what many in Baghdad are already defining as the tyranny of a Shi'ite majority.
As for Prime Minister Allawi, his Iraqi National Accord is a mixed bag of Sunni and Shi'ite ex-Ba'athists. Allawi does not want to be part of the Sistani list. This may be a blessing in disguise for Iraqis, because in this case Allawi may not even be elected to parliament: his little party has scant popular legitimacy. And his "political capital" after Fallujah is zero: not only did he authorize the massacre, but he installed martial law, muzzled the press and exacerbated the inherent contradiction of his position - how to behave as a strong leader when you depend on an occupying army.
The Sistani-blessed government may ask the Americans to go. The Bush II administration will obviously say no. The Sistani-blessed government may launch selected raids against the resistance: not likely to break its back. Moreover, in the eyes of most Iraqis, the Sistani-blessed government cannot even afford to not ask the Americans to pack up and go. Sistani knows Shi'ites are anti-occupation: nobody will tolerate a Sistani-blessed government "protected" by an occupying army. Not to mention this would prove the point now stressed by the Sunni resistance: the Shi'ites are allied with American "fundamentalists".
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Bagdad, 22. Nov (Reuters) - Eine Woche nach Veröffentlichung seines Films über die Erschießung eines wehrlosen Irakers durch US-Soldaten in einer Moschee hat NBC-Reporter Kevin Sites am Montag neue Vorwürfe gegen die Streitkräfte erhoben.
In einem auf seiner Internetseite veröffentlichten Bericht stellte der Journalist klar, dass von dem getöteten Iraker keine Gefahr ausgegangen sei. Zudem hätten US-Soldaten in derselben Moschee in der Rebellenhochburg Falludscha scheinbar zwei weitere Iraker getötet. Die US-Armee hat zu dem Fall Ermittlungen wegen des Verdachts auf ein Kriegsverbrechen eingeleitet. Den mutmaßlichen Todesschützen zog sie vom Kampfeinsatz zurück.
Erstmals sei er am 12. November mit einer Einheit von US-Marineinfanteristen in der Moschee gewesen, schrieb Sites. Dabei seien zehn Aufständische getötet und fünf verwundet worden. Die Verletzten seien zurückgelassen worden. Sie hätten später abtransportiert werden sollen. Am Tag darauf sei er mit den Soldaten erneut in die Moschee gegangen, nachdem berichtet worden sei, Aufständische hätten diese zurückerobert. Dieses Mal hätten sie eine andere US-Einheit angetroffen. Auf die Frage ob sich jemand in der Moschee befinde, habe einer der Soldaten fünf Finger hochgehalten. Daraufhin habe einer der von Sites begleiteten Soldaten gefragt: " Habt ihr sie erschossen?" Sein Gegenüber habe dies bejaht. Die Frage ob die Iraker bewaffnet gewesen seien, wurde Sites Internetbericht zufolge dagegen nur mit einem Achselzucken beantwortet.
In der Moschee habe er die am Vortag zurückgelassenen fünf Verwundeten wiedererkannt, berichtete Sites weiter. " Es schien so, als ob einer von ihnen jetzt tot war und drei an frischen Schusswunden verbluteten" , schreibt Sites. " Ich habe mir den Toten und die Verwundeten genau angesehen. Es schien nicht so, als ob sie irgendwelche Waffen bei sich hatten" . Während Sites gefilmt habe, habe einer der US-Soldaten bemerkt, dass ein Iraker sich nur tot stelle. Durch den Sucher seiner Kamera habe er gesehen, wie der Soldat die Mündung seines Gewehrs auf den Mann gerichtet habe. " Es gab keine plötzlichen Bewegungen, kein Greifen oder plötzliches Hervorstürzen" , stellte Sites klar. Nach Sites' Auffassung stellte der Verwundete keinerlei Bedrohung dar. Um sicher zu sein, hätten ihn die Soldaten durchsuchen können, schrieb der Fernsehjournalist weiter. " Stattdessen hat er den Abzug gedrückt." Sites will den Soldaten anschließend gesagt haben, es habe sich bei den Männern um bereits entwaffnete Kriegsgefangene gehandelt. Der Schütze habe daraufhin beteuert: " Ich wusste das nicht, Sir. Ich wusste das nicht" . Seine anfängliche Wut sei sofort in Verängstigung umgeschlagen.
Sites erklärte, er habe mit sich gerungen, ob er das Videoband veröffentlichen sollte. " Ich kann nicht wissen, was in seinem Kopf vorging. Der Soldat selbst ist der einzige, der das weiß" . Er fügte allerdings hinzu, als erfahrener Kriegsberichterstatter, dem Gefahren ständig bewusst seien, habe er sofort das Gefühl gehabt, etwas sei nicht in Ordnung gewesen.