Etwas drastisch ausgedrückt und sicher nicht der einzige Grund für die geringen Erfolge der Leichtathleten: Leichtathletik: Deutsche Athleten chancenlos
"Mit Müsli gegen Atombomben"
Der deutsche Leichtathletik-Verband macht der Konkurrenz schwere Doping-Vorwürfe. Gegen den Leistungsbetrug seien die deutschen Athleten chancenlos.
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| Professor Wilfried Kindermann |
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Die Erfolglosigkeit und Verletzungsmisere der deutschen Leichtathleten sind unter anderem auch auf das weiter ungelöste Dopingproblem zurückzuführen. Diese Ansicht vertreten Prof. Wilfried Kindermann, Chefmediziner des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) für Deutschland, und der leitende Leichtathletik-Teamarzt Helmut Schreiber. "Es wird gedopt auf Teufel komm raus mit EPO, Anabolika und Wachstumshormonen. Unsere Leute sind chancenlos. In mir wächst das Gefühl, dass ich keine Lust mehr habe", sagt Schreiber. DLV-Cheftrainer Bernd Schubert fordert "resoluteres Vorgehen gegen Leistungsbetrug". Die Verletzungsmisere im Leichtathletik-Team hatte am Montag mit der Adduktorenverletzung von Atlanta-Olympiasieger Lars Riedel im Diskusfinale, dem Muskelfaserriss von Hürdensprinterin Kirsten Bolm im Halbfinale und dem Bänderriss des früheren Junioren-Weltmeisters Dennis Leyckes im Zehnkampf einen Höhepunkt erreicht. Ein Wunder, dass Riedel so lange erfolgreich war
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| Lars Riedel musste nach dem dritten Wurf verletzt aufgeben |
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| Riedels Trainer Karlheinz Steinmetz sagte angesichts der Verletzungsanfälligkeit, die gerade eine Disziplin wie Diskuswurf mit sich bringt: "Es ist ein Wunder, dass Lars Riedel sich so lange auf diesem Niveau halten konnte und so erfolgreich war. Wir kämpfen doch mit Müsli gegen Atombomben." Wilfried Kindermann hat den Eindruck, dass das Ganze durch die strenger gewordenen Kontrollen ungerechter geworden sei. Dort, wo schon immer nach Verbotenem gesucht wurde, bestehe eine sehr hohe Kontrolldichte. Große Defizite im Anti-Doping-Kampf sieht Kindermann vor allem im Bereich der früheren Sowjetunion, aber nicht nur dort. In den USA sei nach dem Skandal um das kalifornische Doping-Labor Balco sicher Einiges besser geworden, aber noch längst nicht alles. Missbrauch mit Wachstumshormonen schwer nachweisbar
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| Vor der Untersuchung: Urinproben in einem Dopinglabor |
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| Aus Sicht von Kindermann bürdet der Leichtathletik-Weltverband IAAF seinen Athleten immer mehr Meisterschaften auf, andererseits stehe er der Lösung des Dopingproblems im Weg. "Die Fälle um die Griechen Kenteris und Thanou hätten wir hier nicht gehabt, wenn die IAAF schon bei den ersten starken Anzeichen auf Dopingvergehen 1997 einen Riegel vorgeschoben hätte. Aber sie toleriert offenbar viele Dinge. Es wäre nun Aufgabe der Internationalen Anti-Doping-Agentur Wada, die IAAF anzuschieben. Aber statt stärker nach Wachstumshormonen, Anabolika und EPO zu fahnden, treibt diese einen Riesenaufwand im Kampf gegen die ohnehin nicht wirkungsvollen Asthmasprays." Kindermann glaubt, dass auch in Athen mit Wachstumshormonen Missbrauch getrieben wird. "Sie sind viel schwerer feststellbar als Anabolika, wenn auch nicht so effektiv. Niemand weiß, ob das IOC hier wirklich schon einen Nachweis führen kann." http://olympia.ard.de/nachrichten/-/id=30972/...196/gaeoy0/index.html Gruß BarCode
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