Bush und Blair für Friedens-Nobelpreis nominiert
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Oslo (AFP) - Unter den Nominierten für den Friedens-Nobelpreis 2004 sind US-Präsident George W. Bush, der britische Premier Tony Blair sowie die Europäische Union. Die beiden Verbündeten wurden von dem rechtsgerichteten norwegischen Abgeordneten Jan Simonsen für ihre Irak-Politik vorgeschlagen. Zum Ablauf der Nominierungsfrist sagte der Direktor des norwegischen Nobel-Instituts, Geir Lundestad: "Die Nominierungen strömen zu uns herein."
Während das Nobel-Institut traditionell keine Namen von Nominierten nennt, können die Nominierungsberechtigten selbst - Abgeordnete, Minister, Nobelpreisträger und einige Universitätsprofessoren - ihre Vorschläge veröffentlichen.
Bush und Blair hätten es "gewagt, die notwendigen Entscheidungen für einen Irak-Krieg ohne Unterstützung der UNO zu treffen", begründete Simonsen seinen Vorschlag. "Dieser Krieg hat zahllose Leben gerettet." Andernfalls hätte Saddam Hussein womöglich Atomwaffen entwickelt und eine "Katastrophe" ausgelöst. Aufgrund der weltweiten Kritik am Irakkrieg werden diesen Nominierungen jedoch keine großen Chancen eingeräumt.
Die EU wurde von dem ehemaligen norwegischen Regierungschef Thorbjörn Jagland für ihre Erweiterungsbemühungen nominiert. Die Erweiterung von 15 auf 25 Mitglieder zum 1. Mai 2004 sei eine perfekte Gelegenheit, die europäische Zusammenarbeit zu würdigen, begründete Jagland seinen Vorschlag. Die Aussicht der EU auf den Nobelpreis schätzen Beobachter jedoch als gering ein, da mindestens zwei der Komitee-Mitglieder als Euroskeptiker bekannt sind. Zudem hat Norwegen bereits zwei Mal mit Referenden einen EU-Beitritt abgelehnt
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