bis. 4,60 im Jahr 2002. Seht selbst: MDax WCM-Aktie auf dem Weg zum Penny-Stock
24. September 2002 Das Lebenswerk von Karl Ehlerding, Initiator und Großaktionär von WCM Beteiligungs- und Grundbesitz AG, steht auf dem Spiel. Dieses Eindrucks kann man sich beim Blick auf den Chart von WCM einfach nicht erwehren.
Alleine am Freitag hat der Titel 21,67 Prozent verloren und war damit der schwächste Titel unter den MDax-Vertretern. Mit aktuell 1,59 Euro ist der Wert nun selbst vom Dasein eines Penny Stocks nicht mehr allzu weit entfernt.
Geht es in dem Tempo wie zuletzt nach unten, wird der Kurs auch noch unter einen Euro fallen. Die Zeiten, an denen die Beteiligungs- und Immobiliengesellschaft sogar am Dax anklopfte, sind schon lange unwiderbringlich vorbei. Aktuell geht es nach Kursverlusten von fast 86 Prozent alleine in diesem Jahr nur noch um das nackte Überleben. Und die Chancen darauf, dass sich alles doch noch einmal zum Guten wendet, werden mit jedem Tag schlechter.
Alarmierende Studie von Merrill Lynch
Wie schlimm es um das Konglomerat bestellt ist, zeigt sich an der neuesten Einschätzung der Analysten von Merrill Lynch zur WCM-Aktie. Der Wertansatz für das Unternehmen wird in einer Studie auf eine Spanne zwischen Null und 4,60 Euro veranschlagt. Wäre der obere Rand der treffendere Ansatz, dann ergäbe sich daraus natürlich Spielraum für den Kurs. Doch die Anleger agieren derzeit risikoavers und konzentrieren sich deshalb auf die negativere Variante. Das ein Investmenthaus den Wert von WCM theoretisch auch bei Null sieht, ist ein echtes Warnsignal dafür, wie gefährlich die Lage wirklich ist.
Abgehalten werden die Anleger im Übrigen durch die Tatsache, dass das Unternehmensgebilde WCM nur sehr schwer zu durchschauen ist. Außerdem wissen potenzielle Interessenten natürlich sehr genau, dass Großaktionär Ehlerding aus finanziellen Gründen händeringend einen Abnehmer für sein an WCM gehaltenes Paket sucht.
Commerzbank-Anteile Symbol für den Niedergang
Am besten lässt sich der Niedergang von WCM vermutlich an der Beteiligung an der Commerzbank festmachen. Die Verantwortlichen bei WCM wetten seit langen auf eine Übernahme der Commerzbank durch einen Konkurrenten und haben sich aus diesem Grund in großen Stil bei den Titel engagiert. Bisher haben sich diese Übernahmehoffnungen aber in keinster Weise erfüllt. Vielmehr fällt der Aktienkurs der Commerzbank immer tiefer, wodurch das Aktienpaket von WCM immer weniger wert wird. Trotz der tiefen Kurse findet sich wegen der strukturellen Probleme im Bankensektor kein Käufer, was dafür spricht, dass sich WCM mit seinem Engagement verrannt und letztlich völlig übernommen hat.
Bei der WestLB Panmure hält man trotz nach unten korrigierter Gewinnschätzungen aber dennoch an der Kaufempfehlung für WCM fest. In der Tat wäre die Aktie sensationell günstig, wenn im Jahr 2004 der von Analyst Georg Kanders errechnete Gewinn je Aktie von 0,57 Euro realisierbar wäre. Den Nettoinventarwert beziffert er sogar auf Werte zwischen 7,07 und 10,87 Euro, woraus sich für ihn bei einem hohen Abschlag von 40 Prozent ein Kursziel von 5,30 Euro ergibt. Viele Anleger denken derzeit aber offenbar anders als Kanders. Sie rechnen offenbar mit dem Schlimmsten. Zumindest ist das Kursdesaster nur so zu interpretieren. Neu nachgedacht werden kann über ein Engagement bei der im freien Fall befindlichen Aktie erst dann, wenn sich tatsächlich ein Aufkäufer findet.
Seitdem hat die Sirius Insolvenz angemeldet, ist die Gehag Verpflichtung ans tageslicht getreten etc. etc.
Der Wert von WCM liegt wohl eher am unteren Ende der ML Kursrange.
KZ bis Ende Januar 0,89
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