Clement will weniger Macht für den Bundesrat Der Minister will Zustimmungspflicht des Bundesrates zu Gesetzen des Bundes zurücknehmen Berlin - Der ?Masterplan für Bürokratieabbau? der Bundesregierung soll nicht nur Unternehmen das Wirtschaften erleichtern. Wirtschaftsminister Wolfgang Clement sagte der ?Welt am Sonntag?, es gehe auch um die Reform des Föderalismus mit klaren Zuständigkeiten von Bund und Ländern bei der Gesetzgebung. ?Die Zustimmungspflicht des Bundesrates zu Gesetzen des Bundes muss zurückgenommen werden?, zitierte das Blatt den SPD-Politiker. ?Es gibt zu viele Blockaden.?
Clement forderte, eine neue und klare Kompetenzgliederung müsse auch zum Abbau von Mischfinanzierungen führen. Er gehe davon aus, dass die Parteien, vor allem die großen, nach den Landtagswahlen am 2. Februar zu den notwendigen Lösungen und damit auch zu den Steuergesetzen beitragen werden. ?Die sind auch für alle Länder, Städte und Gemeinden wichtig, in denen die Union in der Verantwortung ist?, erklärte Clement. Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) wies den Vorstoß zurück. Rot-Grün brauche Kontrolle durch den Bundesrat ? ?und nicht das Durchwinken in der Länderkammer oder gar den Abbau von Kompetenzen der Bundesländer?. Die FDP-Abgeordnete Birgit Homburger nannte Clements ?Bürokratie-Abbau-Rhetorik? unanständig: ?Er bezichtigt die Bundesländer einer Blockade und nimmt als Vorwand das Deckmäntelchen 'Bürokratie-Abbau', um Verantwortlichkeiten der Länder beschneiden zu wollen.?
Die Welt
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