Juniper Networks in schwierigen Fahrwassern [12.07.2002 09:47 ]
Cisco-Konkurrent Juniper Networks[1] legte für das zweite Quartal eine gemischte Bilanz vor. Zwar sanken die Umsätze, dafür aber erzielte der Spezialist für Highspeed-Router im Gegensatz zum Vorjahr einen Netto-Gewinn. Im dritten Quartal soll es dann aber genau andersherum aussehen: Dank der Übernahme der Siemens-Tochter Unusphere[2] werde man steigende Umsätze verzeichnen können, betonte das Juniper-Managament bei der Bilanzpressekonferenz. Allerdings werde wohl -- auch ohne Berücksichtigung von Sonderbelastungen -- ein Verlust herauskommen.
Im zweiten Quartal betrug der Gewinn 6,2 Millionen US-Dollar (2 Cents pro Aktie), während im Vorjahr noch rote Zahlen in Höhe von 37,1 Millionen US-Dollar geschrieben wurden. Der Umsatz betrug 117 Millionen US-Dollar, im Vorjahr waren es 202,2 Millionen US-Dollar. Wie nicht anders zu erwarten machte Juniper für die Umsatzrückgänge eine schwache Nachfrage bei Telecom- und Internet-Carriern verantwortlich, eine angesichts der Pleiten bei den Carriern[3] und hohen Schuldenbelastungen der Telecom-Firmen kaum von der Hand zu weisende Annahme. Unter Ausschluss von Sonderfaktoren erreichte Juniper im zweiten Quartal gerade so den Breakeven: 421.000 US-Dollar blieben danach in den Kassen.
Immerhin waren das, trotz der schlechten Prognosen für das dritte Quartal, für die Börsianer gute Neuigkeiten: Erwarteten sie doch in jedem Fall einen Verlust, teilweise von bis zu 6 Cents pro Aktie. Die Router-Firma, lange als die "neue Cisco" gehandelt, war, ähnlich wie der Konkurrent[4] auch, durch den WorldCom-Skandal schwer gebeutelt worden: Nach der Bekanntgabe der Bilanzierungstricks des Carriers fiel die Aktie auf ein Allzeittief von 5,70 US-Dollar, nachdem das Papier während des Internet-Booms im Jahr 2000 schon einmal bei 244,50 US-Dollar stand. Im regulären Handel an der Nasdaq konnte die Juniper-Aktie um 1,55 Prozent auf 7,22 US-Dollar zulegen; im nachbörslichen Handel, nachdem die Firma den Geschäftsbericht vorgelegt hatte, stieg das Papier noch einmal auf 8,04 US-Dollar. (jk[5]/c't)
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