Wir kennen viele Paare aus der Nachfolgegeneration, die Kinder wollen, aber keine bekommen können, die meisten aus dem sog. Bildungsbürgertum, die die SZ abonniert haben und frühmorgens mit dem Kaffebecher-To-Go aus dem Haus gehen, weil sie ja so wenig Zeit haben. Über die möglichen biologischen Ursachen der Kinderlosigkeit möchte ich mich hier nicht weiter auslassen, doch es ist fast schockierend, was diese Paare alles versuchen, oftmals lange erfolglos. Wie demütigend das sein muss, von den Älteren zu hören, dass man sich früher nur einmal etwas tiefer in die Augen sehen musste, um die Frau zu schwängern...
Viele dieser Paare sind beide berufstätig, wie es heute ganz normal ist, und beide in dem Alter der Karrieregeilheit, die so manche berufliche Stresssituation bereithält. Bis auf den Kinderwunsch beherrscht deshalb der Beruf das gesamte Denken dieser Generation. Es geht eigentlich immer um GELD, wenn man genauer hinhört. Den erreichten Status will man auf jeden Fall behalten und die berufliche Position darf nicht gefährdet werden
Wenn es denn doch geklappt hat mit der Befruchtung, wie man das dann offen benennt, oder auch schon davor, wird als Ziel das erste Jahr der Mutter zuhause genannt, Vater in Elternzeit 2-3 Monate. Danach will man wieder "voll einsteigen", d.h. das Kind geht dann in die Krippe, ist ja dann ein Jahr alt und da beginnt heutzutage eben der Ernst des Lebens. Was ich hier schreibe, ist nichts Aussergewöhnliches, sondern NORMalität. Die Norm, die uns die Parteien des linken Spektrums vorgeben. Es ist ja auch in den unteren Schichten kein Angebot, nach der Geburt sofort wieder arbeiten zu gehen, sondern finanzieller Zwang.
Das muss man sich schon auf der Zunge zergehen lassen: Erst werden jahrelange Anstrengungen unternommen, um schwanger zu werden. Dann will man aber schnellstmöglich wieder arbeiten. Das Kind als Statussymbol und schmückendes Beiwerk. Was wird wohl aus solchen Kindern werden?
Wenn man dann älter wird, und mehr Zeit hat, evtl nur noch halbtags arbeitet, schafft man sich einen Hund an. Dafür nimmt man sich dann viel Zeit.
Eine solche Gesellschaft muss untergehen.
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