Britin sagt gegen Marco W. aus "Ich schubste ihn weg" Der in der Türkei inhaftierte Marco W. spricht von einer harmlosen Liebelei, seine 13-jährige Urlaubsbekanntschaft von sexuellem Missbrauch. Die Staatsanwaltschaft leitet ein Verfahren auch in Deutschland ein.
Schwer belastet von einer Urlaubsbekanntschaft: Marco W. Foto: ddp Die 13-jährige Britin, die Marco W. wegen sexuellen Missbrauchs angezeigt hatte, hat nun offenbar ihre Aussage vor der türkischen Staatsanwaltschaft gemacht. Darin belastet sie den 17-jährigen Deutschen schwer, der seit Mitte April in der Türkei in Haft sitzt. Das berichtet die Bild-Zeitung, der die Aussage der aus Manchester stammende Charlotte nach eigenen Angaben vorliegt.
Wie Bild berichtet, hatte die Jugendliche Marco W. am Tag der Tat in der Disco getroffen. Dort hätten die beiden sich gestritten, heißt es in dem Bericht.
"Später, als ich, meine Schwester und meine Freundin M. gemeinsam im Zimmer waren, kamen der Beschuldigte und sein Freund. Er wollte sich bei mir entschuldigen. Wir haben sie hereingelassen", zitiert Bild die Aussage von Charlotte. "Eine Weile saßen wir auf dem Bett und unterhielten uns. Später setzten sich der Freund des Beschuldigten und meine Schwester auf den Balkon."
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Die Zeitung zitiert weiter: "Der Beschuldigte, ich und M. waren im Zimmer. M. legte sich in ihr Bett und schlief. Ich legte mich auch schlafen, obwohl der Beschuldigte neben mir war. Zwischen unserer Unterhaltung und meinem Einschlafen waren circa 15 Minuten verstrichen. Als ich plötzlich zu mir kam, also erwachte, da fühlte ich den Beschuldigten auf mir. Ich schubste ihn weg. Dabei bemerkte ich aber eine Feuchtigkeit auf meinem Körper. Danach sind wir zum Arzt gegangen."
Marco W. hatte zuvor in einem Zeitungsinterview erneut seine Unschuld beteuert und dem Mädchen vorgeworfen, ihn mit einer falschen Altersangabe hereingelegt zu haben. Der Fall sorgte in den vergangenen Tagen für erheblichen Wirbel. Die Bundesregierung fordert eine Freilassung des Schülers, dessen Prozess am 6. Juli fortgesetzt werden soll. Bei einer Verurteilung drohen ihm acht Jahre Haft.
Die Staatsanwaltschaft Lüneburg hat nun ebenfalls ein Ermittlungsverfahren gegen den 17-Jährigen eingeleitet. "Wir sind auf Grund der Medienberichte tätig geworden", sagte Oberstaatsanwalt Manfred Warnecke.
Derzeit ruhe das Verfahren aber, weil keine gerichtsverwertbaren Beweise vorlägen. Allerdings könnte die Türkei das Verfahren nun auf dem Wege der Rechtshilfe an Deutschland abgeben. "Wir warten ab, ob die Türkei auf uns zukommt", sagte Warnecke.
(AFP)
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