Laut Morgan Stanley waren 2004 rund 310 Milliarden Dollar und damit 46 Prozent mehr als im Vorjahr in Exchange Traded Funds (ETFs) investiert. Der Trend hin zu den Indexfonds ist auch hierzulande zu beobachten. Indexchange, der erste reinrassige Anbieter von Indexfonds in Deutschland, verzeichnete im abgelaufenen Jahr einen Mittelzufluss von 2,4 Milliarden Euro und platzierte sich damit erstmals vor den Branchenriesen DWS (Deutsche Bank) und Deka (Sparkassen). Die Ursache für den Erfolg von Indexfonds ist die Erkenntnis, dass viele aktiv gemanagte Fonds schlechter als der Index abschneiden. Im Jahr 2003 schlugen nur 16 von 93 deutsche Aktienfonds den Dax. Auch 2004 fielen fast drei Viertel der Fonds in der Performance hinter dem Index zurück. Den Index nachbilden Bei einem indexorientierten Investment - sei es nun in Form eines ETFs oder eines Zertifikats - wird das zugrunde liegende Marktbarometer möglichst exakt nachgebildet. Hierzu werden die entsprechenden Aktien genauso wie im Index gewichtet. Beispielsweise hat Siemens im Dax einen Anteil von 10,91 Prozent. Entsprechend müssten Siemens-Aktien im Fonds oder Zertifikat ebenfalls mit 10,91 Prozent vertreten sein. Da Veränderungen in der Indexgewichtung immer nur nachvollzogen werden, spricht man im Zusammenhang mit indexorientierten Anlagen auch von einem passiven Management. Die Aufgabe des Fondsmanagements oder des Emittenten besteht also immer nur darin, den Index möglichst genau abzubilden. Unterschiedliche Indexkonzepte Besonders wichtig ist für Anleger, um welche Art von Index es sich handelt. Bei einem so genannten Performanceindex (Total-Return-Index) werden die Ausschüttungen reinvestiert. Bei einem Preisindex (Kursindex) hingegen werden Dividenden in der Berechnung nicht berücksichtigt. Da ein Indexfonds das Marktbarometer durch die entsprechende Aktiengewichtung nachbildet, fließen dem Fonds Dividenden zu. Bei einem ETF auf einen Performanceindex werden diese ebenfalls wieder angelegt. Bei einem ETF auf einen Preisindex werden Dividenden dagegen am Geschäftsjahresende häufig ausgeschüttet. Bei einem Zertifikat auf einen Preisindex behält der Emittent in der Regel die Dividende ein. Daher sind solche Zertifikate für Investoren nachteilig und folglich ETFs beim Kauf zu bevorzugen. Unterschiede zwischen Fonds und Zertifikat Mittlerweile sind ETFs wie Aktien fortlaufend handelbar, während früher nur einmal am Tag eine Preisfeststellung erfolgte. Bei Zertifikaten schreckte bis vor einigen Jahren die begrenzte Laufzeit ab. Seit der Begebung von Zertifikaten ohne Laufzeitbegrenzung ist auch dies kein Thema mehr. Der wesentliche Unterschied zwischen einem Fonds und einem Zertifikat liegt in der rechtlichen Stellung der beiden Wertpapiere. Im Konkursfall haben Gläubiger der Fondsgesellschaft kein Zugriff auf das Fondsvermögen. Bei einem Indexzertifikat handelt es sich um eine Inhaberschuldverschreibung oder vereinfacht um einen Kredit, den der Anleger der Bank gewährt. Diese verspricht eine Rückzahlung zu einem bestimmten Indexstand. Im Konkursfall geht der Zertifikateinhaber jedoch leer aus. Dieses Emittentenrisiko ist häufig auch der Hauptgrund, weshalb institutionelle Anleger gerne auf Indexfonds zurückgreifen. Kosten vergleichen Abgesehen vom Bonitätsrisiko eines Emittenten ist die Entscheidung für oder gegen ein Zertifikat in erster Linie vom zugrunde liegenden Indexkonzept und den Gebühren abhängig. Denn obwohl Fondsmanager nur einen Index nachbilden, werden auch hierfür Vergütungen verlangt. Diese liegen zwischen 0,15 und 0,70 Prozent pro Jahr. Bei Indexzertifikaten werden in der Regel keine Verwaltungsgebühren fällig. Hinzu kommen sowohl bei Zertifikaten wie auch Fonds noch Geld-Brief-Spannen. Die besten Zertifikate und Fonds auf ausgewählte Indizes hat DER AKTIONÄR auf den nachfolgenden Seiten zusammengestellt. Indexzertifikat auf den Dax - Deutschland in einer Hand Der Dax umfasst die 30 größten Standardwerte Deutschlands und repräsentiert somit auf einen Blick die Verfassung des deutschen Aktienmarktes. Bei der Frage nach der günstigsten Investitionsmöglichkeit in den Index haben Zertifikate durchaus ihre Vorteile gegenüber den Indexfonds. Klare Pluspunkte können sie auf der Kostenseite erzielen. So wird beispielsweise das Papier von ABN Amro (ISIN DE000 5437412) ohne Spread (Differenz zwischen Geld- und Briefkurs) gehandelt. Für den Investor fallen im Gegensatz zu einem Indexfonds keinerlei Kosten an. Der Vorteil von Indexfonds bei der Behandlung von Ausschüttungen geht im Falle des Dax verloren, denn da es sich beim deutschen Blue-Chip-Barometer um einen Performance-Index handelt, werden bei dessen Berechnung die Dividendenzahlungen berücksichtigt. Neben den Kostenvorteil genießt der Investor mit einem Indexzertifikat auch größere Transparenz gegenüber einem Indexfonds. Unter Berücksichtigung des Bezugsverhältnisses spiegelt der Kurs des Zertifikats stets den Indexstand wider. Durch den Abzug der - wenn auch geringen - Gebühren ist diese Rückrechnung bei den Fonds nicht ganz möglich. Indexzertifikat auf den Dax Zertifikat | |
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ISIN | DE0005437412 | Kurs am 18.02.2005 | 43,68 ? | Empfehlungskurs | 43,52 ? | Ziel | 50,00 ? | Kauflimit | 43,10 ? | Laufzeit | open end | Bezugsverhältnis | 0,01 | UL Kurs | 4.368 ? |
Indexzertifikat auf den DJ Euro Stoxx 50 - Europas Elite Der Dow Jones Euro Stoxx 50 ist das führende Börsenbarometer für Europa. Im Gegensatz zum Dax ist der europäische Blue-Chip-Index ein Kursindex, das heißt die Dividenden werden nicht in der Berechnung berücksichtigt. In diesem Fall haben die Indexfonds im Grunde gegenüber den Zertifikaten ein Vorteil, da sie Ausschüttungen der im Index enthaltenen Gesellschaften an die Anteilsbesitzer weiterleiten. Die Finanzinstitute haben jedoch einen Weg gefunden, diesen Nachteil zu beseitigen. Das Indexzertifikat von Société Générale (ISIN DE000SG0EDP5) bezieht sich beispielsweise nicht wie viele andere Derivate auf den bekannten Kursindex DJ Euro Stoxx 50, sondern auf den so genannten "Return Index". Hierbei fließen die ausgeschütteten Dividenden in die Berechnung des Indexes mit ein, wodurch die Investoren in den Genuss aller Dividendenerträge kommen. Da beim Indexzertifikat keine Verwaltungsgebühren fällig werden, besitzt das Derivat aus Kostensicht leichte Vorteile. Obwohl bei den Indexfonds etwas geringere Spreads (Differenz zwischen Geld- und Briefkurs) zu beobachten sind, ist der Unterschied zu klein, um die Nachteile durch die Gebühren aufzuholen. Indexzertifikat auf den DJ Euro Stoxx 50 Zertifikat | |
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ISIN | DE000SG0EDP5 | Kurs am 18.02.2005 | 42,08 ? | Empfehlungskurs | 41,92 ? | Ziel | 48,00 ? | Kauflimit | 41,50 ? | Laufzeit | open end | Bezugsverhältnis | 0,01 | UL Kurs | 4.200 ? |
Indexzertifikat auf den Nasdaq 100 - Die Technologien von morgen Die neuesten Entwicklungen - ob in der Chemie, der Biotechnologie oder in der Computerbranche - werden immer noch in den USA hervorgebracht. Vor allem im Technologiesektor halten die Amerikaner mit Abstand die Spitzenposition. Das entsprechende Börsenbarometer für die großen Gesellschaften aus dem Technologiesektor ist der Nasdaq 100. Der Kurszettel des Indexes liest sich wie ein "Who is who" des globalen Hightechmarktes. Dieser Index ist ebenso wie der DJ Euro Stoxx 50 ein Kursindex - Dividenden fließen in die Berechnung nicht mit ein. Im Falle des Nasdaq 100 spielt das jedoch keine große Rolle, denn nur wenige Gesellschaften zahlen einen Gewinnanteil aus. Deshalb wissen auch hier Indexzertifikate zu gefallen, denn es fallen keine laufenden Gebühren oder Kosten an und die Produkte werden teilweise ohne Spread gehandelt. Beispielsweise auch das Zertifikat der Deutschen Bank (ISIN DE000709 3395). Einziges Manko: Das Produkt verfügt nicht über eine Währungssicherung. Jedoch auch hier lässt sich Abhilfe schaffen. Die Bankgesellschaft Berlin offeriert ein währungsgesichertes Indexzertifikat (ISIN DE000556 2763) auf den Nasdaq 100. Dabei muss allerdings eine geringe Differenz zwischen Geld- und Briefkurs von 0,2 Prozent in Kauf genommen werden. Indexzertifikat auf den Nasdaq 100 Zertifikat | |
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ISIN | DE0007093395 | Kurs am 18.02.2005 | 11,72 ? | Empfehlungskurs | 11,96 ? | Ziel | 14,00 ? | Kauflimit | 12,00 ? | Laufzeit | open end | Bezugsverhältnis | 0,01 | UL Kurs | 1.519 ? |
ETF auf den Dow Jones Industrial - Die Marktführer in den USA Der Dow Jones Industrial (DJI) ist der weltweit bekannteste und auch älteste Index. Er spiegelt die Kursentwicklung der 30 bedeutendsten amerikanischen Aktien wider. In das Börsenbarometer werden nur solche Firmen aufgenommen, die in ihren Industriezweigen Marktführer sind und deren Aktien einen großen Streubesitz aufweisen. Im Gegensatz zum Dax ist der "Dow" ein reiner Kursindex - die Ausschüttungen der Gesellschaften werden somit nicht in die Performance einberechnet. Da die enthaltenen Blue-Chip-Aktien teilweise hohe Dividendenrenditen aufweisen, haben in diesem Fall die Indexfonds trotz ihrer Kosten gegenüber den Indexzertifikaten die Nase vorne. Dem Anleger kommen hierbei die Dividenden zugute. Der einzige Indexfonds (ISIN DE00062 89390) auf den Dow Jones Industrial wird zurzeit vom führenden Anbieter Indexchange Investment angeboten. Die laufenden Kosten setzen sich aus Depot- und Managementgebühren zusammen und betragen jährlich 0,52 Prozent. Eine Währungsabsicherung ist nicht vorhanden. Verluste des Dollars gegenüber dem Euro schlagen sich somit negativ auf die Performance durch. ETF auf den Dow Jones Industrial ETF | |
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ISIN | DE0006289390 | Kurs am 18.02.2005 | 84,18 ? | Empfehlungskurs | 85,02 ? | Ziel | 95,50 ? | Kauflimit | 83,00 ? | Laufzeit | open end | Bezugsverhältnis | 0,01 | UL Kurs | 10.754 ? |
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