Odey hatte im März 2014 über 5% der BVB Anteile. Daß sie damals plötzlich sowohl die 3% als auch die 5% Hürde überwinden konnten, obwohl gleichzeitig der Aktienkurs nicht stieg, sie also ein sehr gutes Geschäft gemacht hatten, da es damals vollkommen klar war, daß der Aktienkurs aufgrund des Einstiegs von Investoren bei der Kapitalerhöhung steigen müsse, ist sehr bemerkenswert. Es ist ein weiterer Hinweis darauf, daß der Aktienkurs immer wieder versucht wird zu drücken, um günstig reinzukommen. Am Ende der Saison 2013/14 stand der Aktienkurs bei unter 3,80, ein paar Wochen später bei 5,20
Die Kapitalerhöhung hatte Odey Asset Management sinnigerweise nicht mitgemacht, wozu auch?
Nach der Kapitalerhöhung ist der Anteil von Odey wg. der Verwässerung unmittelbar gesunken und zwar auf 3,47%
Die Angabe in der Stimmrechtsmitteilung 4,73% ist insofern absolut irreführend, denn egal wie so eine Angabe zustande kommt, ob sie rechtlich einwandfrei ist oder nicht, das eigentliche Ziel einer Stimmrechtsmitteilung ist eine Kapitalmarktkommunikation. So etwas ist aber keine Kapitalmarktkommunikation sondern eher eine Nebelbombe.
Nach der Kapitalerhöhung hat Odey im Februar 2016 weiter verkauft, dadurch rutschten sie unter die Meldeschwelle von 3%
Auf der BVB Homepage wird die Aktionärsstruktur genau aufgeschlüsselt, Odey ist da nicht drin, da unter der Meldeschwelle. Es ist völlig unklar, wieso das Unterschreiten dieser Schwelle nicht gemeldet wurde, folgendes schrieb mir Marcus Silbe von Seydler:
"Richtig wäre aber die Angabe, dass Odey im Februar 2016 unter 3% ging (direkte Anteile; 2.63% Ende Februar; 3.47% Ende Januar 2016)."
Danach haben sie aber angefangen zu kaufen und zwar kräftig. Konkret hat Odey Asset Management bereits im Juni angefangen zu kaufen und sie haben in den Monaten danach weiter gekauft. Noch vor der Stimmrechtsmitteilung hat mir der BVB Analyst Marcus Silbe von Oddo Seydler in einer Mail bestätigt, daß Odey kaufen würde, er hat einen direkten Kontakt zu Odey Asset Management. Die Quelle Seydler ist sehr glaubwürdig.
Folgendes hat mir Marcus Silbe von Oddo Seydler nach der Stimmrechtsmitteilung geschrieben:
"Neuer Bestand: 2.628.966 Stück =>Kauf von 121.958 Stücken, demnach ein Zukauf von 0.13%, insgesamt nun 2.86% der Gesamtstimmrechte
Was noch hinzu kommt sind die Differenzkontrakte, die Odey nun hält (zählt als indirekt gehalten) entspricht 0.62% der Gesamtstimmrechte (entspricht 566.179 Aktien; vorher 0 Aktien)
Marcus Silbe gibt als Grund für die Stimmrechtsmitteilung an, daß durch den Kauf der Differenzkontrakte die Schwelle überschritten wurde.
Dann etwas zur Seite investor.morningstar.com.
Diese Seite ist sehr interessant und gibt einen sehr guten Einblick für jeden x-beliebigen Kleinanleger. Man will wissen, wie es sein kann, daß der Aktienkurs unmittelbar nach einer Niederlage gegen den direkten Konkurrenten Leverkusen 70 Cent steigen kann. Man konnte den Braten vorher riechen, wenn man sich die Seite investor.morningstar.com angeschaut hatte. Einige Fonds kaufen, sie kaufen sechsstellig und genau dies ist der Grund für die sehr gute Performance der BVB Aktie. Es ist nicht absehbar, daß diese Käufe bald zuende sein könnten, der Trend ist vollkommen eindeutig. Manchester United hat momentan 5 Punkte Abstand zur den Euro League Plätzen, natürlich wird deren Börsenkapitalisierung wg. so etwas nicht unter 2 Milliarden sinken.
Wenn man sich die letzten drei Analysen von Seydler genauer durchliest (es sind keine Romane), dann dürfte klar sein, worum es geht. Bei einem 1:1 Vergleich mit Manchester United müsste die BVB Aktie bei 13,58 stehen, da man aber einen 30% Bewertungsabschlag zubilligen müsste, wird die faire Bewertung bei 9,91 angegeben. Diese Analysen werden von den Fonds gelesen, anscheinend folgen sie dieser Argumentation. Seydler hat zudem nach eigenen Angaben einen direkten Kontakt zu diesen Fonds.
Wichtig ist nicht ein 0:0 gegen Schalke (Manchester United hat gerade 0:0 gegen Burnley gespielt) sondern die nächsten Quartalszahlen. Wichtig wäre auch eine mögliche vorzeitige Vertragsverlängerung mit Puma (gab es 2014 auch bei Bayern, deren Vertrag mit Adidas bis 2020 lief und deren Bezüge sich verdoppelt hatte und jetzt ist eine vorzeitige Vertragsablösung bei Gladbach im Gespräch)
Wichtig ist ein möglicher Aubameyang Wechsel (ich sehe die Wahrscheinlichkeit dafür mittlerweile bei 70%), was einen Rekordgewinn von netto 80 Millionen zur Folge haben könnte.
Angenommen der Aktienkurs stünde bei 6,50 dann wäre BVB ein Sechstel so viel wert wie Manchester United, wo ein Analyst bei einer völlig neuen Coverage ein Kurspotential von satten 47% angegeben hat. Mit anderen Worten: Bei 6,50 wäre nach dieser Argumentation von Seydler die BVB Aktie weiterhin klar unterbewertet. Und zwar für den Fall, daß BVB sowohl CL als auch EL verpasst. Nach diesem Spieltag wird man maximal 2 Punkte hinter Platz 4 stehen, wichtiger als das letzte oder nächste Spiel werden die Quartalszahlen sein. Wichtiger wird die Jahreshauptversammlung sein.
Ansonsten kann man sich ja mal anschauen, was mit dem Aktienkurs von ManUtd geschieht, sie stehen sogar 5 Punkte hinter einem Euro League Platz, ein CL Platz ist da in weiter Ferne.
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