Sprachwandel, schneller als die Revolution erlaubt: Binnen weniger Tage wurde Hosni Mubarak vom honorigen Staatspräsidenten zum Diktator. Seltsam ist das schon. Ein Kommentar
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15.02.11 12:23
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Happy End
: Bahrains Polizei schießt auf Trauerprozession
Bahrains Polizei schießt auf Trauerprozession
Die Sicherheitskräfte feuerten Tränengas und scharfe Munition: Bei einem Trauermarsch für einen Oppositionellen in Bahrain hat es ein neues Todesopfer gegeben, auch in Iran starb ein Demonstrant bei Zusammenstößen. Als Vorbild dient den Oppositionellen der Umsturz in Ägypten
Mubarak in Scharm al-Scheich Fluchtburg für den Pharao
Seine Villa liegt hermetisch abgeschirmt hinter hohen Mauern - Ägyptens gestürzter Staatschef Mubarak hat sich nach Scharm al-Scheich am Roten Meer zurückgezogen. Dort lebt er einsam in einer vergangenen Welt, über sein Schicksal entscheiden die Militärs.
In den Nachbarländern Tunesien und Ägypten haben Massenproteste bereits zur Absetzung der Regierungen geführt. Nun erheben sich auch die Menschen in Libyen und protestieren gegen das Regime von Revolutionsführer Gaddafi.
Die Außenpolitiker des ehemaligen US-Präsidenten George W. Bush reklamieren Arabiens Revolution für sich. Sie seien es gewesen, die den Samen der Demokratie in Nahost gesät hätten - die Politik der Obama-Regierung war hingegen "irrelevant".
Happy End
: Berichte über Tote bei Protesten in Libyen
Berichte über Tote bei Protesten in Libyen
Bei den Zusammenstößen zwischen Gaddafi-Gegnern und der Polizei sollen bisher sieben Menschen ums Leben gekommen sein. Oppositionelle haben für diesen Donnerstag zu einem ?Tag des Zorns? aufgerufen.
Tunesischer Ex-Präsident Ben Ali seit zwei Tagen im Koma
Tunis ? Einen Monat nach seiner Flucht ist der ehemalige tunesische Präsident Zine el Abidine Ben Ali nach Angaben eines Vertrauten in Folge eines Schlaganfalls ins Koma gefallen. Ben Ali liege seit Dienstag in einem Krankenhaus im saudiarabischen Dschiddah im Koma, sagte der Freund der Familie der Nachrichtenagentur AFP. Der 74-Jährige war nach 23 Jahren Herrschaft angesichts der Massenproteste aus seiner Heimat geflohen.
"Er ist in einem kritischen Zustand", sagte der Freund der Familie Ben Alis in einem aus einem Golfstaat geführten Telefonat mit AFP. Zuvor hatten bereits Gerüchte über die schlechte gesundheitliche Verfassung Ben Alis kursiert. Auf Anfrage hatte die tunesische Übergangsregierung am Donnerstag noch erklärt, sie wolle Berichte über eine Einweisung des Ex-Staatschefs ins Krankenhaus "weder bestätigen noch dementieren". Aus einer regierungsnahen Quelle verlautete hingegen, die Informationen zur Verschlechterung von Ben Alis Zustand "stimmten überein".
Die tunesische Tageszeitung "Le Quotidien" hatte zuvor berichtet, dass Ben Ali einen Hirnschlag erlitten habe. Sie berief sich auf den französischen Blogger Nicolas Beau. Demzufolge wird Ben Ali aus Sicherheitsgründen unter der Identität eines "saudiarabischen Emirs" behandelt.
Tripolis (dpa) – Bei den Protesten gegen das Regime in Libyen sind nach unbestätigten Angaben einer Oppositionszeitungen Dutzende Menschen getötet worden. Allein in der Stadt Al-Baidha seien 35 Menschen ums Leben gekommen, hieß es. Zahlreiche Tote soll es auch in Bengasi gegeben haben. In der Stadt zogen bis zum Abend Gruppen von Männern durch die Straßen. Auf Amateurvideos, die im Internet veröffentlicht wurden, waren zahlreiche Schwerverletzte zu sehen sowie Männer, die mit Steinen auf gepanzerte Fahrzeuge der Polizei warfen.
friedliches Volk, auch wenn wir uns mangels Informatiom und Armut zu schrecklichen Taten verfuehren ließen. Wir sind ein arbeitsames, intelligentes Volk. Viele Pioniere waren Vordenker fuer die heutige industrielle Wirtschaft in der ganzen Welt.
Andere Laender haben dazugelernt. Es kann nicht sein, daß ein Mensch Millionen unterdrueckt, Menschen in Kriege zum Toeten Andersglaeubiger schickt um selbst wie ein Gott behandelt zu werden.
Nö, ich bin keine Pastorin oder sowas und ich glaube an unsere wunderbare Natur. Sie wird den schuetzen, der sie schuetzt. Und wir sollten wirklich runterfahren, weniger Menschen mit mehr Bildung. Auf Augenhoehe mit den Regierenden!
Nach einem Tag blutiger Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Staatsmacht werden in Libyen an diesem Freitag neue Proteste erwartet. Aktivisten verbreiteten im Internet einen Aufruf für Demonstrationen gegen Staatschef Muammar al-Gaddafi, die nach dem Freitagsgebet beginnen sollten.
Nach Angaben aus Oppositionskreisen waren am Vortag landesweit etwa 45 Menschen von den Sicherheitskräften getötet worden. Auf Amateurvideos, die von Demonstranten ins Netz gestellt wurden, waren mehrere Leichen junger Männer zu sehen. Andere Aufnahmen zeigten Hunderte Demonstranten, die in der Mittelmeerstadt Tobruk ein Denkmal für das von Gaddafi verfasste ?Grüne Buch? niederrissen, in dem der Revolutionsführer einst sein politisches Programm formuliert hatte.
In mehreren arabischen Ländern haben erneut Tausende gegen die regierenden Regime demonstriert. In Libyen wehrt sich Machthaber Gaddafi besonders brutal: Sicherheitskräfte schießen angeblich gezielt in Menschenmengen. Der Diktator erschwert auch den Zugriff auf das Internet.
Happy End
: Gaddafi setzt schwere Waffen gegen sein Volk ein
Gaddafi setzt schwere Waffen gegen sein Volk ein
Das brutale Vorgehen des libyschen Regimes gegen Demonstranten entsetzt Menschenrechtsaktivisten, Ärzte sprechen von 200 Toten. Doch es gibt kaum unabhängige Informationen. Nun sollen sich erste Soldaten gegen Staatschef Muammar al-Gaddafi gestellt haben. Bröckelt das System?
Proteste im Nahen Osten und Nordafrika ?Der arabische Augenblick
Das Volk hat seine Macht entdeckt: Der Aufstand der Massen in der arabischen Welt verbreitet sich von Land zu Land. Noch wirkt die Unruhe nicht bedrohlich. Doch niemand kann den Ausgang dieser Revolution vorhersagen.
Mehr als 200 Tote in Libyen Gaddafi kämpft um die Macht
In Teilen Libyens spielen sich offenbar Szenen wie in einem Bürgerkrieg ab. Unbestätigten Berichten zufolge lenken Regimegegner mit Sprengstoff beladene Autos in Gebäude der Sicherheitskräfte. Gaddafis Truppen agieren mit äußerster Brutalität. Ingesamt sollen bei Zusammenstößen mehr als 200 Menschen getötet worden sein.
In libyschen Oppositionskreisen macht am Sonntagabend das Gerücht die Runde, Gaddafi habe das Land verlassen. Die staatliche Nachrichtenagentur Jana kündigte derweil an, sein Sohn Seif el Islam wolle demnächst eine Fernsehansprache halten.
Happy End
: Bahrain, Jemen, Algerien, Saudi-Arabien, Oman...
Die arabische Welt kommt nicht zur Ruhe. In Bahrain räumt zwar die Armee Plätze und Wohngebiete, doch die Polizei geht brutal gegen Demonstranten vor. Im Jemen wird ein Protestler bei Zusammenstößen getötet. In Algerien wird ein Oppositionspolitiker schwer verletzt. Auch in Saudi-Arabien, Oman und Dschubuti wird demonstriert.
In Libyen versucht Gaddafi offenbar, die Proteste gegen das Regime niederschießen zu lassen. Er setzt dabei nicht mehr nur auf die regulären Sicherheitskräfte - sondern auch auf Söldner aus dem Ausland.