Wenn ich die unkritischen Lobeshymnen auf den scheidenden Papst so lese, kann ich mich eines Kommentares nicht enthalten.
Sind wir Papst? Ich zumindest bin nicht Papst, obwohl ich Deutscher bin (wofür ich auch nicht verantwortlich bin). Auf die Frage, was der Papst nun in seiner "Amtszeit" zum Positiven geändert hat, fällt mir nicht viel ein, seine Fehler dürften allgemein bekannt sein.
Ist er einer der "größten Intellektuellen, die derzeit auf Erden wandeln"? Von mir aus mag er das gerne sein, aber was hat dieser Intellekt denn bewirkt? Die katholische Kirche hätte dringend einen tatkräftigen Pragmatiker gebraucht. Wenn ich kein Agnostiker wäre, würde ich sagen, Gott hat uns das Kondom gegeben, wer er verbietet, rettet nicht, sondern vernichtet Leben! Was würde wohl eine Frau dazu sagen, wenn sie Päpstin wäre (womit gleich ein weiters Versäumnis angesprochen wäre).
Das Mystische ist vielleicht ein Phänomen, das der Sublimation geschuldet ist. Asexuelle Menschen, Menschen mit gestörter sexueller Entwicklung, machen mich immer misstrauisch. Es ist auch unredlich, wenn man diesen Punkt als unwichtig oder profan abtun möchte, denn die Sexualität ist unbestreitbar eine unserer Hauptantriebskräfte, und sie wird nur dann zu etwas Bösem, wenn sie unterdrückt und pervertiert wird.
http://www.queer.de/detail.php?article_id=15594
"Sie scheint ja doch eine weise Frau zu sein. Aber Vorsicht Uta wenn es so weitergeht beginnt die Hexenverfolgung und du wirst brennen."
Ich lasse einen Kommentator des Artikels sprechen, die anschließende Diskussion ist ohnehin hochinteressant.
"Da die Homosexualität Ratzingers so offensichtlich ist, entspringen die unzähligen anti-schwulen Papiere, Stellungnahmen und Reden nicht einer ehrlichen Sorge um das Heil der Menschen und der Kirche, sondern sie haben ganz ohne Zweifel ihre Ursache in dem (Selbst-)Hass dieses Mannes! Sie müssen deshalb nicht ernst genommen werden und können guten Gewissens von katholischen Schwulen und Lesben ignoriert werden."
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"...entspringen die unzähligen anti-schwulen Papiere, Stellungnahmen und Reden nicht einer ehrlichen Sorge um das Heil der Menschen und der Kirche, sondern sie haben ganz ohne Zweifel ihre Ursache in dem (Selbst-)Hass dieses Mannes! Sie müssen deshalb nicht ernst genommen werden..."
genau das meine ich: wenn es KEIN selbsthass wäre, müsste man die homophobie ratzingers akzeptieren, weil sie "ehrlicher sorge" entspringt? was ist das denn für eine idiotische logik?"
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"diese verschwurbelte, voyeuristische sicht, die ratzingers vermeintliche homosexualität nur als ein schmuddeliges geheimnis hinter vorgehaltener hand kolportiert (und somit die haltung bestärkt, dass es sich hier grundsätzlich um einen makel handelt, der einen menschen diskreditiert), bringt uns nämlich erst mal gar nichts. sie schadet uns eher.
ob es uns hilft, ratzingers homophobie auf schwulen selbsthass zu reduzieren, das ist für mich eine offene frage."
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