durch solche Beiträge ("Wenn das Gold..."). Man muss nur zuhören können und nicht gleich auf Abwehr schalten, leider stehen Verständnis und Empathie heute ja nicht mehr hoch im Kurs. Vielleicht könnte eine etwas einfachere Sprache die Verständlichkeit verbessern.
"Seien wir doch mal ehrlich, heute kann passieren was will, die meisten würden wohl mit einem Engelsgleichen Gemüd darauf reagieren. Einfach nur noch abgestumpft. Opfer des Lebens welches sie einst wegschmissen. Ohne jede Kultur und Anspruch . Ohne Empörung. Ohne mitmenschliches Gefühl mehr. Hälst du das für normal ? Es ist normal geworden, Wiederspruch geächtet. "
Wer das nicht verstehen kann oder will, dem ist auch nicht zu helfen. Vielleicht muss man es noch deutlicher und drastischer ausdrücken. Wie viele stehen am Rand (oder sitzen gestopft hinterm warmen Ofen) und mosern herum, ohne ihre eigene Verantwortlichkeit für die Verhältnisse zu begreifen (oder sich einzugestehen). Es sind eben nicht die Männer mit Zylinder und Zigarre, die Bilderberger oder andere kleine Machtzirkel , sondern wir alle, die durch unser Verhalten das System beeinflussen. Oder seid ihr etwa völlig frei von Ängsten, Egoismus, Gier, Geiz, Habsucht, Korruption?
Die zunehmende Gleichgültigkeit, Zynismus, Verhärtung und Abstumpfung - vielleicht ist das auch eine Reaktion auf die ungeheuerliche Informations- und Bilderflut, die auf uns niederprasselt. Wer im Hamsterrad verweilt, merkt es nicht, aber wenn du eine Auszeit nimmst und Abstand gewinnst, merkst du dann nicht zwangsläufig, was los ist?
Was ist aus der hoffnungsvollen Aufbruchsstimmung der 60er u. 70er Jahre geworden? Auch wenn die Entrüstung und der Glaube an die Möglichkeit, die Welt zu ändern, sicherlich naiv und etwas beschränkt war, so wurde eben nicht alles als unvermeidlich hingenommen und unwidersprochen der Karriere und dem Konsumfetischismus geopfert. Erstmal war jeder dein Freund und nicht dein potenzieller Feind und Rivale.
Man brauchte als Student oder Azubi keine fertig eingerichtete Wohnung, gestylt nach dem Vorbild der gleichschaltenden TV-Serien und Hochglanzmagazinen, sondern kam mit dem mageren Ersatzdienst-Sold gut über die Runden, weil eben der Lebensstandard nicht so wichtig war wie die Zeit, die für gute Kommunikation und offene Diskussionen einfach unverzichtbar ist.
Mir fällt es immer mehr auf, die Eile, das sinnlose Strampeln und Umherrennen (hinter was eigentlich), die abweisenden ausweichenden Blicke, das aggressive Verhalten in der Öffentlichkeit, genau das, was Julian beschrieben hat. Wer schreit, lacht, weint oder einfach nur das Gespräch sucht, wird bestenfalls ignoriert, schlimmstenfalls landet er (sie, es) in der Psychiatrie. Das System der Unmenschlichkeit hat sich schleichend und unbemerkt manifestiert, und wir alle haben dazu beigetragen. Das Imperium der Schande ist ungebrochen.Diskussion zum Thema: "Wenn das Gold redet, dann schweigt die Welt!" - 02.12.08 - Seite 3021
|