Wall Street: Explosion im Iran belastet Märkte, Warten auf Greenspan
Die US-Märkte starten am Mittwoch mit deutlichen Abschlägen. Nachdem es im Iran aus unbekannter Ursache zu einer Explosion gekommen war, musste die Wall Street im Minus eröffnen. Derzeit geht man aber nicht mehr von einem Raketenangriff aus, wie zunächst vermutet, sondern von einem Unfall. Daneben sorgten eine Vielzahl an Wirtschaftsdaten aus dem Bausektor, die unveränderte US-Industrieproduktion sowie einige Nachzügler in der Quartalssaison für Gesprächsstoff an den Aktienmärkten. Neben Coca-Cola berichteten heute auch Moody?s, B/E Aerospace. Gestern Abend berichteten bereits Abercrombie & Fitch und Applied Materials. Mit Spannung wird daneben die Rede des US-Notenbankchefs Alan Greenspan erwartet. Dieser spricht heute vor dem US-Senat zur Lage der US-Wirtschaft.
Der Dow Jones notiert kurz nach Handelsbeginn mit einem leichten Minus von 0,31 Prozent bei 10.803,9 Punkten. Der Technologieindex NASDAQ Composite verliert ebenfalls und notiert mit einem Minus von 0,40 Prozent bei 2.080,9 Zählern.
Der weltgrößte Softdrink-Konzern Coca-Cola teilte heute mit, dass er seinen Gewinn im vierten Quartal um 30 Prozent steigern konnte, obwohl sich die Umsätze in Nordamerika schwächer entwickelten. Der Nettogewinn belief sich demnach auf 1,20 Mrd. Dollar bzw. 50 Cents pro Aktie gegenüber 927 Mio. Dollar bzw. 46 Cents pro Aktie im Vorjahr. Vor Einmaleffekten lag der Gewinn bei 46 Cents pro Aktie. Analysten hatten einen Gewinn von 40 Cents pro Aktie erwartet. Der Umsatz erhöhte sich im abgelaufenen Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 2 Prozent auf 5,26 Mrd. Dollar. Analysten waren im Vorfeld von einem Umsatz von 5,17 Mrd. Dollar ausgegangen. Für das laufende Quartal prognostizieren Analysten ein EPS-Ergebnis von 43 Cents bei Erlösen von 5,25 Mrd. Dollar.
Der Finanzdienstleister Moody?s konnte im vierten Quartal aufgrund der starken Geschäftsentwicklung in allen Segmenten deutlich zulegen. Wie der Mutterkonzern der Ratingagentur Moody´s heute bekannt gab, lag der Nettogewinn im Berichtszeitraum bei 122,6 Mio. Dollar bzw. 80 Cents je Aktie, nach 85,5 Mio. Dollar bzw. 56 Cents je Aktie im Vorjahresquartal. Ohne die Berücksichtigung von Sonderbelastungen lag der Gewinn bei 81 Cents je Aktie. Analysten hatten im Vorfeld ein EPS von 73 Cents erwartet. Der Konzernumsatz kletterte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 12 Prozent auf 391,6 Mio. Dollar, wobei das Ergebnis durch positive Wechselkurseffekte beeinflusst wurde. Analsten waren im Vorfeld von einem Erlös in Höhe von 364 Mio. Dollar ausgegangen. Im Gesamtjahr erwirtschaftete Moody´s einen Erlös von 1,44 Mrd. Dollar was im Vorjahresvergleich einem Anstieg von 15 Prozent entspricht. Der Nettogewinn lag im Gesamtjahr bei 425,1 Mio. Dollar bzw. 2,79 Dollar je Aktie, nach einem Nettogewinn von 363,9 Mio. Dollar bzw. 2,39 Dollar je Aktie im Vorjahr. Für das laufende Quartal erwarte der Konzern eine Gewinnsteigerung im hohen einstelligen Prozentbereich. Des Weiteren kündigte Moody´s die Anhebung der Quartalsdividende um 47 Prozent auf 0,11 Dollar je Aktie an. Am 18. Mai wird der Konzern außerdem einen Aktiensplit im Verhältnis 1:2 durchführen. Analysten gehen für das erste Quartal 2005 von einem EPS in Höhe von 75 Cents sowie einem Erlös in Höhe von 359 Mio. Dollar aus.
Der Rüstungs-, Luft- und Raumfahrtkonzern B/E Aerospace meldete heute einen reduzierten Verlust für das vierte Quartal. Der Konzern konnte demnach seine Umsätze um 16 Prozent von 163,4 Mio. Dollar im Vorjahr auf 189 Mio. Dollar steigern und dadurch die Verluste senken. Diese fielen von 19,5 Mio. Dollar auf 9,3 Mio. Dollar bzw. 17 Cents je Aktie. Vor Berücksichtigung einmaliger Effekte beziffert sich der Gewinn auf 1 Cent je Aktie, womit auch die Analysten gerechnet hatten. B/E Aerospace übertraf die Umsatzprognose von 185,2 Mio. Dollar. Im kommenden Quartal sehen die Analysten einen Gewinn von 7 Cents je Aktie und einen Umsatz von 183,9 Mio. Dollar. B/E Aerospace rechnet selbst mit anziehenden Umsätzen für die Geschäftsjahre 2005 und 2006. Diese sollen zu einem Gewinn von 50 Cents je Aktie in 2005 und 1 Dollar je Aktie im Geschäftsjahr 2006 führen. Das operative Ergebnis lag bei 16,3 Mio. Dollar gegenüber 1,2 Mio. Dollar im Vorjahresquartal.
Der Einzelhandelskonzern Abercrombie & Fitch veröffentlichte am Dienstag nach US-Börsenschluss die Zahlen für das letzte Quartal. Den Angaben zufolge kletterten die Umsatzerlöse auf 687,3 Mio. Dollar, nach 560,4 Mio. Dollar im Vorjahresquartal. Die Umsätze von Filialen, die länger als ein Jahr geöffnet haben, wuchsen um 9 Prozent. Der Nettogewinn kletterte derweil von 94,5 Mio. Dollar oder 97 Cents je Aktie auf nun 104,5 Mio. Dollar bzw. 1,15 Dollar pro Aktie. Im Vorfeld lagen die Markterwartungen bei einem EPS von 1,13 Dollar und einem Umsatz von 678 Mio. Dollar. Für das laufende Quartal gehen Analysten bisher von einem EPS von 35 Cents und einem Erlös in Höhe von 476 Mio. Dollar aus. Das Unternehmen selbst gab für den aktuellen Berichtszeitraum keinen Ausblick. Für das Geschäftsjahr erwartet es aber ein EPS von 2,80 bis 3,00 Dollar, während die Marktschätzungen aktuell von 2,92 Dollar je Aktie ausgehen.
Die Applied Materials, der größte Chip-Ausrüster in den USA, meldete am Dienstag nach US-Börsenschluss die Ergebnisse für das vergangene erste Fiskalquartal 2005 und teilte mit, dass man sowohl den Umsatz als auch den Gewinn gesteigert hat. Der Gewinn belief sich auf 288,8 Mio. Dollar bzw. 17 Cents pro Aktie, nach 82,4 Mio. Dollar bzw. 5 Cents pro Aktie im Vorjahr. Der Umatz erreichte 1,78 Mrd. Dollar gegenüber 1,56 Mrd. Dollar im Vorjahr. Analysten hatten zuvor mit einem Gewinn von 16 Cents pro Aktie und einem Umsatz von 1,74 Mrd. Dollar gerechnet. Für das laufende zweite Quartal prognostizieren Analysten einen Umsatz von 1,68 Mrd. Dollar sowie ein EPS von 15 Cents.
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