Nach einer aktuellen Studie der britischen Regierung könnte der Klimawandel die Weltwirtschaft in ein regelrechtes Chaos stürzen. Kräftiger Rückenwind für alle alternativen Energien. Und dazu gehöre auch die Windkraft. Noch sei Zeit für sinnvolle Gegenmaßnahmen. Laut der ca. 700 Seiten dicken Studie der britischen Regierung würden ohne Gegenmaßnahmen allerdings verheerende wirtschaftliche Schäden drohen. Um bis zu 20 Prozent könnte das weltweite Bruttoinlandsprodukt (BIP) infolge eines Klimawandels sinken. Von den Folgen für das Sozialwesen ganz zu schweigen. Zusammengefasst: Eine Gegenwart ohne wirksamen Klimaschutz schaffe eine graue Zukunft mit riesigen Problemen. Wenn wir jetzt nicht handeln würden, würden die Folgen, so verheerend sie sein mögen, unumkehrbar sein. Dies habe, so Medienberichte, Premierminister Tony Blair gesagt, als er die Klima-Studie seiner Regierung präsentiert habe.
Stichwort Treibhausgase. Nach einem aktuellen Bericht der Vereinten Nationen (UN) sei der Ausstoß von Kohlendioxid in den letzten eineinhalb Jahrzehnten bereits reduziert worden - dies aber gelte nur für wenige Industrienationen wie Großbritannien, Frankreich oder Deutschland. Ansonsten sei der weltweite Ausstoß von Kohlendioxid weiterhin stark steigend. Gleichzeitig aber verlange das Kyoto-Protokoll von seinen Unterzeichnern, dass sie Mittel und Wege finden würden, ihre Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren. Bis 2012 müssten diese Emissionen um 5,2 Prozent gesenkt werden. Innerhalb der Europäischen Union (EU) gelte daher seit dem 1. Januar 2005 eine einheitliche Regelung für den Handel mit Emissionszertifikaten. Zunächst beginne eine Pilotphase. Ab 2008 solle das Emissionshandelssystem dann weltweit eingeführt werden. So sehe es das Kyoto-Protokoll von 1997 vor, das am 16. Februar 2005 in Kraft getreten sei.
Der Ausbau erneuerbarer Energien, wie beispielsweise durch die Windkraft, sei zweifelsfrei einer der Mittel und Wege, um die Vorgaben des Kyoto-Protokolls zu erfüllen. Zur Info: Die internationale Windenergie-Branche erwarte in den nächsten Jahren ein deutliches Wachstum. Bis zum Jahr 2014 sollten weltweit Windenergie-Anlagen mit einer Leistung von insgesamt rund 210.000 Megawatt (MW) installiert werden. Derzeit seien Anlagen mit ca. 60.000 MW am Netz. Die wichtigsten Zukunftsmärkte seien voraussichtlich: Deutschland, Frankreich, Spanien und auch die USA. Auch in China und Indien nehme die Nachfrage sprunghaft zu. Vor allem deutsche Unternehmen, die im Ausland aktiv seien, würden sich derzeit über volle Auftragsbücher freuen.
Nordex entwickle und produziere Windenergie-Anlagen. Nach eigenen Angaben seien die Norddeutschen in 31 Ländern der Welt aktiv. Nordex habe im ersten Halbjahr 2006 ihren Umsatz von 105 auf 252 Mio. Euro erhöht, dies entspreche einer Steigerung von 140 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) habe sich auf 7,6 Mio. Euro verbessert. Man bedenke: In den ersten sechs Monaten des Vorjahres habe man einen Verlust von 11,4 Mio. Euro ausgewiesen und rote Zahlen geschrieben.
Besonders erfreulich: Der Auftragsbestand habe zum 30. Juni 410 Mio. Euro betragen, die Produktion sei bis Ende 2007 voll ausgelastet. Für die Jahre 2007 und 2008 erwarte Nordex jeweils einen Anstieg des Geschäftsvolumens von 50 Prozent und eine verbesserte Ertragskraft. Der Aktienmarkt habe den Turnaround in hohem Maße honoriert - der Titel sei in den vergangenen 52 Wochen um mehr als 170 Prozent geklettert. Der Aufstieg in den TecDAX habe dem Kurs zusätzlich Flügel verliehen. Momentan notiere Nordex bei 11 Euro. Im Bereich von 10 Euro habe die Aktie in den letzten Wochen und Monaten nach einer kräftigen Korrektur einen Boden ausbilden können. Charttechnisch erscheine das Rückschlagsrisiko somit als begrenzt.
Die Nordex-Aktie empfehlen die Experten von "Finanzen & Börse" zu halten. (Ausgabe 33 vom 04.11.2006) (06.11.2006/ac/a/t)
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